Auf der Schwarzwaldhochstraße von Baden-Baden nach Freudenstadt

Auf der Schwarzwaldhochstraße von Baden-Baden nach Freudenstadt

Composing_Text_Logo_m_Vogt

Wochenend-Trip

Auf der Schwarzwaldhochstraße
von Baden-Baden nach Freudenstadt

Kurhaus und Casino in Bade-Baden. Foto: Suissgirl, Pixabay
Der Naturpark Schwarzwald aus der Vogelperspektive. Foto: CR Black Forest Collective, David Lohmüller
Klosterruine Allerheiligen. Foto: Markus_KF, Pixabay
Mountainbiken im Naturpark. Foto: CR Black Forest Collective
Felswanderung auf dem Karlsruher Grat. Foto: CR Black Forest Collective,
Gipfel der Hornisgride mit Turm und Grinde-Hütte. Foto: Couleur, Pixabay
Adlerhorst auf dem Wildnespfad. Foto: CR Black Forest Collective
Ausblick auf die Terrasen der Weinberge in der Ortenau. Foto: CR Black Forest Collective
Der Marktplatz in Freudenstadt, mit rund 4,5 ha, der größte Deutschlands. Foto: JHP Gruesen, Pixabay

Die Schwarzwaldhochstraße ist 1930 entstanden und insgesamt 60 Kilometer lang. Sie führt von Baden-Baden bis nach Freudenstadt. Auf der Strecke liegen unter anderem die Bühlerhöhe, der Mehliskopf, Hundseck, Unterstmatt, der Mummelsee und das Naturschutzzentrum Ruhestein. Über den Schliffkopf geht es außerdem vorbei am kleinen Örtchen Zuflucht bis das Ende der Schwarzwaldhochstraße in Freudenstadt erreicht ist.

Die Hochstraße, die quer durch den nördlichen Schwarzwald führt, ist für Wohnmobilisten ein einmaliges Erlebnis. Für Wanderer, Mountainbiker oder einfach nur für den Naturliebhaber bietet der Nordschwarzwald vom Frühjahr bis in den späten Herbst alles, was das Herz höherschlagen lässt. Entlang der Strecke warten atemberaubende Ausblicke in den Schwarzwald oder, auf der anderen Rheinseite, zu den Vogesen. Malerische Wasserfälle, Seen, Sehenswürdigkeiten der anliegenden Ortschaften, Denkmäler machen die Tour zu einer Erlebnistour der besonderen Art durch Deutschlands größtes Mittelgebirge. Wintersportler finden auf Höhen zwischen 700 und 1164 Metern ebenfalls ausreichend Möglichkeiten ihrem Hobby zu frönen. Skipisten, Loipen sowie Rodelbahnen machen im Winter die Schwarzwaldhochstraße streckenweise zu einem Paradies in Weiß.
Auf der gesamten Strecke laden Restaurants wie in Schliffkopf, Ruhestein, Mummelsee, Unterstmatt, Hundseck, Sand oder Plättig zu und kulinarischen Highlights ein. Schwarzwälder Wirte verwöhnen den Mobilreisenden mit der typischen südbadischen Gastlichkeit.

Bevor wir unsere Tour starten, machen wir noch einen kleinen Stadtbummel durch Baden-Baden, Deutschlands kleinste Weltstadt. Besonders in der Winterzeit lohnt sich der Besuch der heißen Thermalquellen, zum Beispiel im Friedrichsbad oder der Caracalla Therme. Aber auch sonst hat die Stadt einiges zu bieten: Einkaufs- und Museumsmeile, Stadtpark, in dem auch das weltberühmte Casino zu finden ist, sowie gemütliche Restaurants, in denen die badische Gastfreundlichkeit nicht nur ein Werbespruch ist.
Von der Kurstadt aus, geht es über die B500 am Kloster Lichtenthals vorbei, hinauf zur Bühlerhöhe, wo ein zurzeit leerstehendes Luxushotel steht. Von hier aus lohnt sich eine Wanderung auf dem Wildnispfad bei Plättig. Der im Jahr 2006 eingeweihte Wansderweg durchzieht eine 70 Hektar große Waldfläche, nachdem Stürme hier gewütet haben, der Natur überlassen wird. Dadurch soll der Wald allmählich wieder zur „Wildnis“ werden. Bei der Wanderung auf dem Wildnispfad sind zahlreiche Hindernisse, meist umgefallene Bäume, zu überwinden. Kinder nehmen den Weg begeistert als eine Art großen Abenteuerspielplatz an, und wandern deshalb auch gerne mit. Wer ein Faible für die Natur hat, kann auf der Tour Interessantes beobachten, und wird durch einige Schautafeln informiert. Die ausgeschilderte Strecke geht vom Wanderparkplatz am Plättig aus. Die Streckenlänge beträgt 4,5 km, es gibt aber zwei Möglichkeiten zur Abkürzung auf 2,8 km bzw. 3,5 km. Für die komplette Strecke sollte man circa zwei Stunden einplanen. Für die Begehung ist eine gute Kondition und Trittsicherheit erforderlich, da sehr häufig liegende Baumstämme über- oder unterquert sowie steile Treppen und Leitern bestiegen werden müssen. Festes Schuhwerk ist Pflicht. Der Pfad ist für Kinder ab 4 oder 5 Jahren geeignet, für kleinere Kinder ist die Strecke sicher zu lang. Für Kinderwagen ist der Wildnispfad gänzlich ungeeignet. Den Pfad sollte man nicht bei Regen oder Schnee begehen, denn dann ist der Weg teilweise sehr rutschig.
Wer einen herrlichen Ausblick ins Bühlertal und die Rheinebene genießen möchte, macht auf dem weiteren Weg Richtung Freudenstadt nach rechts einen Abstecher zum Wiedenfelsen. Oder fährt an der Abzweigung Richtung Murgtal, links zur Schwarzenbachtalsperre, einem rund zwei km langen Stausee. Idyllisch gelegen, ist der See das ganze Jahr über ein beliebtes Ausflugsziel. Ein 6,5 km langer Rundweg führt um den See. Zurück auf der B500 führt uns unsere Wochenendtour vorbei am Mehliskopf, Hochkopf und Unterstmatt. Hier finden Wintersportbegeisterte, zahlreiche Loipen und Abfahrtshänge. In der warmen Jahreszeit von Mai – Oktober kommen Wanderer und Mountainbiker auf ihre Kosten. Bei Sand befindet sich das Freizeit- und Sportzentrum Mehliskopf. Hier gibt’s eine Bobbahn, die das ganze Jahr über betrieben wird, einen Abenteuer-Klettergarten sowie Downhill-Carts. In der Nähe liegt auch der Mehliskopfturm, der älteste steinerne Aussichtsturm des Nordschwarzwaldes auf 1010 Meter Höhe am Westrand des Gipfelplateaus. Die frei zugängliche und überdachte Aussichtsplattform bietet schöne Aussichten über die Gipfel. Weiter geht’s zur Hornisgrinde auf 1164 Meter Höhe. Der Berg ist der höchste Berg im Nordschwarzwald, der Bergrücken erstreckt sich über zwei Kilometer von Nord nach Süd. Auf der baumlosen Hochfläche steht, neben einigen Windrädern, auch der Hornisgrindeturm, von dem aus man einen herrlichen Rundblick über das Hochmoorgebiet hat. Eine Einkehr in die urige Grinde-Hütte, direkt am Turm, lohnt sich allemal. Zurück zur Hochstraße erwartet uns als nächste Station unterhalb der Hornisgrinde zwischen Ruhestein und Untersmatt, der kreisrunde Mummelsee. Dabei handelt es sich um einen Karsee, der in der letzten Eiszeit entstanden ist. Aus dem legenden- und sagenumwobenen See sollen, Erzählungen zufolge nachts im Mondlicht Nixen auftauchen. Tagsüber ist der See ein beliebtes und stark besuchtes Ausflugsziel.  Auf dem Kunstpfad an dem See erleben Besucher Kunst und Natur in Einem. Verschiedene Künstler haben entlang des Weges ihre Werke angebracht. Insgesamt 18 verschiedene Exponate sind zu sehen.
Auf unserer weiteren Tour kommen wir in das Naturschutzzentrum Ruhestein. Hier lohnt es sich, sich über Flora und Fauna der einmaligen Landschaft im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord zu informieren. Im Sommer kann man verschiedenen geführten Themenwanderungen teilnehmen, im Winter auch mit Schneeschuhen. In Ruhestein findet der Wintersportler Skilifte, Loipen und sogar eine Skisprungschanze. Biegt man in Ruhestein Richtung Allerheiligen ab, kommt man nach circa drei Kilometern zum Karlsruher Grat, einer schwierigen Felstour. Bei dem alpinen Charakter der Strecke mit gelegentlichen Klettereinheiten sind Trittsicherheit und festes Schuhwerk Voraussetzung. Die Strecke nimmt etwa eine halbe bis eine Stunde in Anspruch. Unbedingt anschauen sollten man sich auch die Klosterruine Allerheiligen und die Allerheiligen-Wasserfälle.
Zurück auf der B 500 fahren wir weiter zum Schliffkopf auf 1055 m. Danach kommen wir am Lotharpfad vorbei. Der Lotharpfad verdankt seinen Namen dem Orkan „Lothar“, der am 2. Weihnachtstag 1999 schwere Verwüstungen im gesamten Schwarzwald hinterließ. Der Sturm fegte damals mit Windgeschwindigkeiten von 200 km/h über das Gebiet und hinterließ enorme Sturmschäden. Das Lothar-Denkmal steht neben einer alten Holzbank, von der man eine grandiose Aussicht ins Rheintal bis zu den Vogesen genießt. Wir verlassen an der Abzweigung die B 500 nach rechts und fahren auf der B 28 weiter. Über den Kniebis geht’s nun endgültig Richtung Freudenstadt, dem Ziel unseres Wochenendtrips.
Die im Jahre 1599 gegründete Stadt Freudenstadt, liegt im Herzen des Schwarzwaldes, inmitten einer malerischen Landschaft. Die Stadt wurde um den 4,5 Hektar großen Marktplatz herum gebaut, der damit der größte Marktplatz Deutschlands ist. Umrahmt wird der Platz von einer von einer traufständigen Häuserzeile mit Arkadengängen, die der damalige Herzog Friedrich I. errichten ließ. Die kleinen Gassen mit zahlreichen Geschäften und gemütlichen Cafés versprühen ihren eigenen Charme und laden zum Verweilen ein.

Je nachdem, welche Aktivitäten geplant sind sollte man für die gesamte Tour auf der Schwarzwaldhochstraße zwei bis drei Tage einplanen und  Campingplätze reservieren. Denn vor allem in den Hauptsaisons, sind die Plätze schnell ausgebucht.  Wer mehr Zeit mitbringt, kann rechts und links der Schwarzwaldhochstraße weitere attraktive Ziele im Nordschwarzwald ansteuern, zum Beispiel im Achtertal und Renchtal. Der Naturpark Schwarzwald, durch den die Schwarzwaldhochstraße führt, bietet dem Besucher 99 Naturrerlebnisse. Vom Aussichtsturm bis zum Wildtierpark, vom rauschenden Wasserfall bis zum geheimnisvollen See reichen die Naturerlebnisse in der Nationalparkregion
Schwarzwald. Neben den aufgeführten Angeboten bietet die Nationalparkregion Schwarzwald eine Fülle an Möglichkeiten für eigene Entdeckungstouren abseits der Besuchermagnete. Highlights sind: Allerheiligen Wasserfälle (Oppenau), Felsformation Teufelskanzel (Bad Peterstal-Griesbach), Wolf- und Bärenpark (Bad Rippoldsau-Schapbach), Aussichtsplattform Ellbachseeblick (Baiersbronn), Gertelbachwasserfälle (Bühlertal), Buchkopfturm (Oppenau), Wildsee (Nationalpark Schwarzwald),
Hornisgrinde (Seebach), Karlsruher Grat (Ottenhöfen).

Weiterhin zieht sich ein Netz aus 34 Premiumwegen und Rundtouren unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade durch die Nationalparkregion Schwarzwald. Hinzu kommen Themenwege, Genießerpfade, Mountainbike-Strecken und E-Bike-Routen. Alle sind ausgeschildert, viele sind auch ohne Kartenmaterial gut begehbar. Mehrere Gemeinden verfügen außerdem über barrierefreie Wegenetze. Highlights sind: Wiesensteig (Bad Peterstal-Griesbach), Murgleiter (Murgtal), Seensteig (Baiersbronn), Gertelbach-Rundweg (Bühlertal), Kniebiser Heimatpfad
(Freudenstadt), Renchtalsteig (Oppenau), Alde Gott Panoramarunde (Sasbachwalden), Luchs- und Wildnispfad (Nationalpark Schwarzwald), Mummelsee-Hornisgrindepfad (Seebach), Gebirger Höfe-Weg (Durbach), Oberkircher Brennersteig (Oberkirch), Maisaicher Turmsteig (Oppenau)

In den Gemeinden der Nationalparkregion wartet ein vielseitiges gastronomisches Angebot, das von der Vesperstube bis hin zur internationalen Küche reicht. Zahlreiche Wanderhütten streuen sich entlang des Wegenetzes der Nationalparkregion Schwarzwald. Hinzu kommen 6 Sternerestaurants mit insgesamt 12 Michelin-Sternen, sowie 14 Naturparkwirte, die sich auf regionale Produkte spezialisiert haben.

Weitere Informationen unter www.schwarzwald.com, www.schwarzwald-informationen.de/schwarzwaldhochstrasse, www.schwarzwald-panoramastrasse.de

Text: Volker Ammann, Fotos: siehe Einzelnachweise

 

Übernachtung

Baden-Baden
Wohnmobilplatz Baden-Baden
Hubertusstraße 2, 76532 Baden-Baden
Telefon: 07221 275200
parken@swbad.de
www.stadtwerke-baden-baden.de/de/mobilitaet-freizeit/parken/wohnmobilparkplatz.php

Nähe Ruhestein
Campingplatz Murhof

Murhof 1, 77883 Ottenhöfen
Telefon 0174 61553831
campingplatz.murhof@gmail.com
www.campingplatz-murhof.de

Freudenstadt
Natur-Camping Langenwald
Straßburger Straße 167, 72250 Freudenstadt
Telefon 07441 2862
info@camping-langenwald.de
www.camping-langenwald.de

[su_spacer size="0"]

Compare List
Get A Quote