Mit der Fellnase in den Urlaub

Mit der Fellnase in den Urlaub

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Foto: c/o Volker Ammann

Mit der Fellnase in den Urlaub

Den Vierbeiner mit in den Urlaub zu nehmen, ist für viele Camper selbstverständlich, denn er gehört ja schließlich zur Familie. Werden die Vorbereitungen für die Reise richtig und rechtzeitig durchgeführt, wird der gemeinsame Urlaub mit dem Vierbeiner im Wohnmobil oder Wohnwagen zu einer tollen Erfahrung für alle.

In dem Artikel geben wir Tipps, die bei der Planung und Durchführung der Reise helfen und für einen erholsamen Urlaub sorgen.

Rechtzeitige Vorbereitung schafft Sicherheit

Bevor es losgeht, sollte unbedingt sichergestellt werden, dass der Hund alle notwendigen Impfungen und Papiere für das jeweilige Urlaubsland hat. In einigen EU-Ländern dürfen zwischen Einreise und der Tollwutimpfung nicht weniger als drei Wochen liegen. In einigen Ländern muss die Fellnase für die Einreise gechipt sein. Außerdem muss sich der Vierbeiner mit einem Dokument für EU-Heimtiere ausweisen können. Neben diesem Ausweis macht eine Hunde-Urlaubsmarke Sinn, auf der die Urlaubsadresse, der Reisezeitraum und eine Handynummer vermerkt sind.
Auch ist teilweise das Mitführen eines Maulkorbs Vorschrift. Je nach Rasse des Hundes herrschen verschärfte Vorschriften oder sogar komplettes Einreiseverbot. Wer gegen die Vorschriften verstößt, riskiert, dass der Hund von den dortigen Behörden beschlagnahmt und eingeschläfert wird. Eventuell benötigt man noch zusätzliche Dokumente wie Rassenachweis und Führungszeugnis. Damit nichts schiefgeht, sollte man sich gründlich informieren.
Neben den Einreisebedingungen für die einzelnen Urlaubsländer sollte man sich auch nach den Bestimmungen für Transportmittel, wie zum Beispiel Fähren, erkundigen, denn nicht alle Fähren nehmen Tiere mit. Am besten recherchiert man rechtzeitig im Vorfeld der Reise und lässt sich die Bestätigung, dass der Hund mit an Bord darf, schriftlich geben.
Achtung: Bis alle Reiseunterlagen eingetroffen sind, können zu vier Wochen vergehen. Also rechtzeitig um alle Dokumente kümmern!

Krankheiten und Gefahren in anderen Ländern
Bevor es losgeht, sollte man auch mit dem Tierarzt sprechen und ihm mitteilen, wohin die Reise geht. Es ist nicht nur wichtig, dass der Hund ausreichend geimpft ist, es gilt auch, gegen diverse Krankheiten vorzubeugen, speziell in südlichen Ländern. Sehr wichtig ist daher ein ausreichender Schutz gegen Zecken und Flöhe. Beim Tierarzt sollte man sich auch noch über eine Reiseapotheke für den Hund informieren. Sollte die Fellnase das Autofahren nicht gut vertragen, dann benötigen Sie für die Reise im Wohnmobil sicher auch noch ein Medikament gegen Reiseübelkeit.

Übersetzungen parat haben
Im Notfall ist man froh, wenn man die wichtigsten Informationen zur Krankengeschichte des Hundes in der Landessprache parat hat. Um besonders gut auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, erstellt man idealerweise Übersetzungen der wichtigsten Unterlagen vor der Abreise. Gute Übersetzungsapps machen dies heute sehr leicht möglich.

Die Wahl des richtigen Campingplatzes
Bei der Wahl der Campingplätze gibt es zuerst die wichtigste Frage zu beantworten: Sind Hunde erlaubt? Wenn ja, gibt es noch weitere Umstände zu beachten, die Campingplätze zu hundefreundlichen Urlaubsorten machen: Gibt es ausreichend Auslaufmöglichkeiten wie Wälder und Wiesen zum Gassigehen? Spezielle Hundespielplätze und Hundebadestellen an Seen lassen Hundeherzen höherschlagen.
Am besten informiert man sich vorab auf der Homepage des Campingplatzes, der in Frage kommt oder schaut in einen Campingreiseführer, in dem hundetaugliche Plätze aufgeführt sind. Wer spontan einen Zwischenstopp auf einem Campingplatz machen möchte, sollte am besten vorher anrufen und die wichtigsten Fragen im Telefonat abklären.
Generell gilt auf Campingplätzen Leinenpflicht, die man befolgen sollte. So werden unnötige Diskussionen mit Campern vermieden, die sich gestört oder gar bedroht fühlt.

Bei der Wahl des Campingplatzes darauf achten, dass es Hundespielplätze gibt. Foto: c/0 Pixabay, Michaela Schmitt

Und los geht die Urlaubsreise

Es ist äußerst wichtig, dass der Vierbeiner während der Fahrt nicht frei im Fahrzeug herumlaufen kann. Er muss unbedingt gesichert werden. Nicht nur, weil der Gesetzgeber dies so vorschreibt und es bei Nichtbefolgung empfindliche Strafen gibt, sondern, um den Hund und alle Fahrzeuginsassen zu schützen. Bei einer harten Bremsung oder gar einem Aufprall würde der Hund rasch zu einem gefährlichen Geschoss werden und sich und andere Insassen schwer verletzen.
Ein Hund reist am sichersten in einer Hundebox, die man an geeigneter Stelle im Wohnmobil platzieren und mit Spanngurten fixieren kann, damit sie während der Fahrt nicht verrutscht. Diese Möglichkeit ist jedoch eher für kleinere Hunde geeignet, da die Boxen je nach Größe zu sperrig sind und viel Platz wegnehmen. Auf keinen Fall sollte man seinen Hund in der Heckgarage transportieren. Dort ist es zu dunkel und außerdem ist der Vierbeiner allein. Hat man während der Fahrt keinen Kontakt zu ihm, weiß man nicht, wie es ihm geht und wie er sich fühlt. Eine sichere und einfache Möglichkeit ist, das Brustgeschirr mit dazugehörigem Sicherheitsgurt, den man einfach in die Gurtaufnahme steckt. Hierbei aber bitte darauf achten, dass der Gurt nicht zu lang eingestellt wird. Das Brustgeschirr sollte mit möglichst breiten Trägern ausgestattet sein, damit es für die Fellnase bequem ist.
Je nachdem, wie gerne der Hund Auto fährt, wird die Reise im Wohnmobil für den Vierbeiner mehr oder weniger stressig sein. Also bitte darauf achten, dass Pausen in nicht zu langen Abständen einlegen. Der Hund benötigt Wasser und muss die Möglichkeit haben, sich zu erleichtern und sich zu bewegen. Und – eine Pause tut auch allen Zweibeinern gut. Da freut sich der schmerzende Rücken und die Beine können wieder mal bewegt werden. Ganz wichtig: Den Hund niemals auf Raststätten von der Leine lassen. Er ist gestresst und so manch einer hat sich schon aus irgendeinem Grund erschreckt und dann in völlig unbekannter Umgebung das Weite gesucht. Tipp: Darüber nachdenken, den Vierbeiner noch vor der Reise bei TASSO registrieren zu lassen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, den Hund wieder zu finden, falls der schlimmste Fall der Fälle doch einmal eintreten sollte. Auf Raststätten ist besondere Vorsicht geboten, denn häufig wird dort Rattengift gestreut.

Die Hundebox ist ein sicheres Tranpsortmittel für Hunde. Foto: c/o Volker Ammann

Was braucht der Hund am Urlaubsort?

Der Vierbeiner fühlt sich wohl, wenn er Gegenstände aus seiner gewohnten Umgebung erkennt. Es hilft ihm, sich im Wohnmobil zuhause zu fühlen. Am besten packt man sein normales Körbchen oder seine Lieblingsdecke und natürlich das Lieblingsspielzeug ein. Damit keine Unverträglichkeiten durch Futterumstellung auftreten, ist es ratsam, dass gewohnte Futter und Leckerlis in ausreichender Menge mitzunehmen.

Im eigenen Bett schläft sichs am besten. Foto: c/o Volker Ammann

Damit es Mensch und Hund nicht langweilig wird, sollten Aktivitäten geplant werden, die man zusammen mit der Fellnase unternehmen kann, wie z.B. Spaziergänge, Wanderungen oder Ausflüge zu hundefreundlichen Orten. So genießen alle die gemeinsame Zeit und erleben gemeinsam neue Abenteuer.
Selbstverständlich kann man den Hund auch mal allein im Wohnmobil lassen. Er sollte aber daran gewöhnt sein und nicht permanent heulen, bellen oder Dinge kaputt machen. Die Tierhaftpflicht-Versicherung greift meist nicht für Schäden bei gemieteten Wohnmobilen, sondern kommt nur für Schäden an Fremdeigentum auf. Bei Abwesenheit sollte regelmäßig überprüft werden, ob alle Türen, Fenster und Gitter gesichert sind, damit der Hund nicht entkommen kann, denn grundsätzlich sollte ein Hund immer beaufsichtigt sein.
Da Hunde ihre Körpertemperatur nicht wie Menschen durch Schwitzen regulieren können, müssen die Temperaturen im Wohnmobil für den Vierbeiner immer angenehm sein. Damit sich Ihr Hund im Wohnmobil wohlfühlt, ist es am besten, wenn er selbst entscheiden kann, wo er liegen möchte. Im Sommer sollte das Wohnmobil permanent durchlüftet sein. Durch geöffnete und abgedunkelte Seitenscheiben und Dachluken sowie durch Abdunkeln der Fahrerkabine, kann man ein erträgliches Klima im Wohnmobil beibehalten. Sollte der Hund mal allein im Wohnmobil zurückbleiben müssen, sollten Sie sich schon hundertprozentig sicher sein, dass es darin nicht zu warm wird. Also möglichst immer im Schatten parken, denn der Hund soll ja keinen Hitzschlag erleiden. Bei sehr heißen Temperaturen kann auch eine Klimaanlage oder ein Ventilator Abhilfe schaffen. Im Winter, bei kalten Temperaturen, können die Heizung oder zusätzliche Decken notwendig werden.

Schöne Aussicht für den Vierbeiner, auch wenn er mal alleine im Wohnmobil bleibt. Foto c/o Pixabay, Bruno Germanay

Auch außerhalb des Fahrzeuges sollte der Hund immer im Schatten angeleint werden. Man sollte dabei nicht vergessen, dass die Sonne wandert. Wenn die Leine dicht beim oder direkt am Fahrzeug befestigt wird, hat Ihr Vierbeiner immer die Möglichkeit, sich auch unter das Wohnmobil zu legen. Natürlich muss auch vor dem Fahrzeug immer genug Wasser zur Verfügung stehen.

Im Schatten und angeleint ruhen sich Fellnasen gerne aus. Foto: c/0 Pixabay, Claudia


Text:
Volker Ammann, Titelbild: c/o Volker Ammann


Die Checkliste hier downloaden.

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