Zum erstenmal in den Campingurlaub?
Urlaubsvorbereitung 2022
Zum erstenmal in den Campingurlaub?
Aller Anfang ist leicht – das erste Mal Camping
Camping macht Spaß und liegt absolut im Trend. Darum machen sich Jahr für Jahr mehr frisch gebackene Camping-Freunde zum allerersten Mal auf den Weg mit ihrer „Ferienwohnung auf vier Rädern“. Doch was gilt es für Camping-Anfänger zu beachten, damit die erste Reise mit Wohnwagen oder Wohnmobil wirklich zu dem Traumurlaub wird, den man sich wünscht? Wir haben uns unter erfahrenen Campern umgehört und hier die geballte Weisheit der alten Hasen für dich zusammengetragen.
Das Fahrzeug: Wohnwagen oder Wohnmobil?
Am Anfang steht die Frage: Möchte man lieber einen Caravan hinter dem Auto herziehen oder ein Reisemobil steuern? Wer kein eigenes Auto hat, das einen Anhänger ziehen kann, für den ist die Frage schnell beantwortet: Dann ist das Wohnmobil die bessere Alternative für dich. Wohnwagen sind zwar günstiger als vergleichbare Camping-Mobile, aber in der Regel nur, wenn Anschaffungs- und Unterhaltskosten des Autos nicht mitgerechnet werden. Mit einem Auto, das man am Urlaubsort vom Wohnwagen abkoppeln kann, ist man mobiler, denn man muss nicht für jeden kleinen Ausflug die Kaffeemaschine verstauen und das Vorzelt abbauen. Außerdem ist man mit dem PKW in Innenstädten meist im Vorteil, denn man kann auch Parkhäuser nutzen.
Ob man sich für die erste Reise als Camper für ein kleineres, wendigeres Gefährt entscheidet, zum Beispiel einen Campingbus, weil er leichter zu steuern ist, oder für ein geräumiges Wohnmobil, hängt von zwei Faktoren ab: Einerseits sollte man seine Fähigkeiten als Fahrer ehrlich beurteilen. Andererseits muss man die Anforderungen hinsichtlich Komfort und dem Platzangebot für alle Mitreisenden abwägen. Ein kleiner Campingbus ist die perfekte Alternative für Singles und Paare ohne Kinder. Damit ist man mobil und flexibel, muss allerdings in der Regel auf eine eingebaute Dusche, Toilette und ähnliche Abnnehmlichkeiten verzichten. Ein Wohnmobil, Teilintegriert oder Integriert, ist dann sinnvoll, wenn mehr als zwei Personen mit auf die Reise gehen oder eventuell eine Fellnase mit an Bord sein wird..
? Unser Tipp für Camping-Anfänger: Wohnmobil mieten
Bei einem Punkt sind sich die erfahrenen Camper jedoch einig: Das erste Reisemobil sollte man keinesfalls kaufen, sondern mieten. So kann man in Ruhe ausprobieren, welcher „Camping-Typ“ man eigentlich ist und was einem wirklich wichtig ist für einen erholsamen Urlaub.
Routen planen für Camping-Einsteiger
Auch was die Route für den ersten Camping-Urlaub angeht, sind die meisten Experten einer Meinung: Anfänger sollten sich mit der Anreise nicht übernehmen, sonst ist der Frust schnell vorprogrammiert. Idealerweise sollte man für die erste Campingreise innerhalb Deutschlands unterwegs oder in direkten Nachbarländern mit guter Infrastruktur und komfortablen Plätzen. Das macht es am Anfang leichter, sich zurechtzufinden und wohlzufühlen. Außerdem sollte die erste Camping-Reise vorzugsweise in wärmere Gefilde gehen oder in der warmen Jahreszeit stattfinden. Denn die Bedingungen für einen angenehmen Urlaub für Camping-Anfänger sind besonders bei mildem Klima natürlich vorteilhafter als bei Kälte, Nässe oder gar drohendem Frost.
Empfehlenswerte Reiseziele für Camping-Neulinge
Besonders geeignete Ziele sind zum Beispiel Frankreich und Italien, in den Sommermonaten aber auch die Niederlande, Österreich oder Dänemark. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man sich am Anfang auch an Empfehlungen aus Campingführern halten und einfach bestimmte anfängerfreundliche Strecken abfahren.
Wer sich bei seiner ersten Reise an eine vorgegebene Route aus einem Camping-Reiseführer hält und seine Plätze vorher reserviert, für den schwindet mit der Planung vielleicht auch der Risikofaktor enttäuscht zu werden. Dafür kann man ganz entspannt die Reise antreten und erste Erfahrungen als Camper sammeln. Mit der gesasmmelten Erfahrung, kann man dann bei der zweiten Reise mehr Spontaneität und Ungewissheit wagen. Nach der Jungfernfahrt bekommt man ein Gefühl dafür, ob welcher Camping-Typ man ist: Der, der länger an einem schönen Ort verweilt, oder ob man mit seinem Wohnmobil oder seinem Wohnwagen permanent unterwegs sein möchte.
Dein Platz: minimalistisch oder First Class?
Welche Art Camping- oder Stellplatz man für seine erste Reise wählt, ist vor allem eine Typ-Frage: Ist man naturverbunden, oder möchte man auch im Urlaub nicht auf einen gewissen Komfort oder gar Luxus verzichten? Die Auswahl ist schier endlos: Zwischen Plätzen mit einfachsten Sanitäranlagen mitten im Wald und Plätzen mit Pool, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Kinderanimation oder sogar Diskothek ist mittlerweile alles denkbar. Ist man unsicher, was seinen Bedürfnissen am besten entspricht, probiert man einfach beides mal aus. Denn das Tolle am Camping ist ja gerade die Flexibilität.
Als Anfänger wild campen?
„Wildes“ Campen ist zwar sehr romantisch, aber eher etwas für Fortgeschrittene oder Wagemutige. Fans dieser Art des Campings suchen sich einen „inoffiziellen“ Wohnmobil-Stellplatz direkt am Meer oder an einem See, umgeben von Natur und mit nur wenigen oder gar keinen Nachbarn in Sichtweite. Allerdings ist Wildcamping – egal ob mit dem Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt – in vielen Ländern streng reglementiert oder komplett verboten. Wenn du beim wilden Campen erwischt wirst, können im schlimmsten Fall sogar Geldstrafen drohen – keine schöne Erfahrung für Camping-Anfänger.
Gepäck und Packen für Einsteiger: Weniger ist oft mehr
Beim Thema Gepäck fallen die Empfehlungen unterschiedlich aus: Die einen Profi-Camper meinen, auch beim Camping sollte man den Ballast so gering wie möglich halten. Andere empfehlen, sich so gut wie möglich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.
Im Internet kursieren unendlich viele Camping-Packlisten für die unterschiedlichsten Anforderungen. Letztendlich ist aber auch das eine Typ-Frage, und man sollte sich beim Packen nicht verrückt machen: Wenn die Route nicht weit wegführt von jeglicher Zivilisation – und das sollte sie bei der ersten Camping-Reise auf keinen Fall –, braucht man im Prinzip nur Pass, Führerschein, Kreditkarte und etwas Bargeld. Zusätzlich sollte noch Wasser und Proviant für zwei Tage vorrätig sein und ansonsten wird alles eingepackt, worauf man im Urlaub nicht verzichten mag. Am Ende gibt fehlen sowieso immer ein paar Dinge, und es etliches, auf das man hätte verzichten können.
Camping für Einsteiger: Checkliste für das erste Mal
Hier die wichtigsten Sachen, die man für den ersten Camping dabeihaben sollte:
Papiere
- Ausweis/Reisepass
- Versicherungskarte
- Führerschein
- Kreditkarten
- Fahrzeugpapiere
- Grüne Versicherungskarte für deinen Camper
- ADAC Premium-Mitgliedschaft (falls vorhanden)
Für das Wohnmobil
- Warndreieck
- Verbandskasten
- Warnweste
- Feuerlöscher
Ausrüstung
- Taschenmesser
- Taschenlampen/Stirnlampen
- Wasserschlauch
- Campingstuhl
- Klapptisch
- Hängematte
- Decken
- Axt
- Sonnensegel
- Diverse Spiele/Karten
- Kerzen
Hygiene
- Reiseapotheke
- Zahnbürste
- Zahnpasta
- Duschgel (biologisch)
- Shampoo (biologisch)
- Campingdusche
- Waschmittel (biologisch)
- Pinzette (wirklich immer wichtig zu haben)
- Rasierer
- Feuchttücher (für alles zu gebrauchen)
- Desinfektionsmittel
- Sonnencreme
- Mückenspray
Küche
- Kühlbox oder Kühlschrank (für verderbliche Lebensmittel)
- Topf, Pfanne
- Scharfe Messer
- Besteck
- Teller
- Becher/Gläser
- Weinöffner
- Schalen
- Schere
- Geschirrtücher
- Küchenrolle
- Spülmittel (biologisch)
- Spülschüssel
- Müllbeutel (ganz wichtig)
- Gewürze
- bevorzugte Lebensmittel
- Vorratslebensmittel (Reis, Nudeln etc.)
- Müsli
- Öl
Deine Reisebegleitung: Gewusst, wer
Viel wichtiger als die Frage, was man mitnimmt, ist die Frage, wen man mitnimmt: Die erste Campingreise allein zu unternehmen, stellt ein besonderes Abenteuer dar und sollte gut überlegt sein. Lieber zum Anfang in Begleitung auf Tour gehen wollen, doch sich auch bewusst sein, dass man auf einer Campingreise viel Zeit auf engstem Raum miteinander verbringt. Das macht das gemeinsame Erlebnis intensiver, man lernt neue Seiten und ungeahnte Qualitäten aneinander kennen.
Dennoch kann so ein Abenteuer selbst für langjährige Beziehungen oder Familien zur Herausforderung werden. Wer aber von vornherein genügend Zeit einplant, um nach einer langen Fahrt oder einem verregneten Tag zusammen im Wohnmobil für ein paar Stunden auch mal getrennte Wege zu gehen, schafft Freiräume und sorgt damit für ein harmonisches Miteinander.
Überhaupt sind dies die wichtigsten Tipps, die erfahrene Camper Neulingen mit auf den Weg geben: Freiräume schaffen, entschleunigen, Pausen einplanen, genießen – und alles nicht zu ernst nehmen. Denn mit Camping-Urlaub hat man sich ja schließlich für die entspannteste und schönste Art, Urlaub zu machen, entschieden!
Autor: Christian Zirnig, PiNCAMP, Editor: Volker Ammann, Titelfoto: c/o AdobeStock, Otto Durst
Wir bedanken uns herzlich bei Christian Zirnig und PINCAMP für die freundliche Unterstützung. Auf www.pincamp.de finden Sie geeignete Campingplätze für Starter und Profis in Deutschland und Europa, die Sie auch direkt buchen können.