Mit dem Wohnmobil in die Karibik Europas – Sardinien
Tourtipp
Mit dem Wohnmobil in die
Karibik Europas – Sardinien
Sardinien liegt etwa 200 Kilometer von der italienischen Küste entfernt und ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Bekannt ist die Insel vor allem für die malerischen Küsten mit weißen Sandstränden und eine traumhafte Berglandschaft im Hinterland. Deshalb wird Sardinien daher auch die „Karibik Europas“ genannt. Sie ist eine der schönsten Inseln in Europa und ein geradezu perfektes Ziel für eine individuelle Reise mit dem Wohnmobil: Nicht zu groß, nicht zu klein und wahnsinnig abwechslungsreich. Von Strandurlaub bis zu Wandern und der Besichtigung der beeindruckenden kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten – hier kommt jeder auf seine Kosten! Wir, das Team von Roadies, stellen unsern Lesern hier eine tolle Route für die Rundreise auf Sardinien vor.
Von Olbia einmal rund um Sardinien
Für die Anreise empfehlen wir die Fähre von Livorno nach Olbia. Vorteil: Die Fähre fährt über Nacht, so spart man Zeit. Man fährt abends auf die Fähre, kann noch etwas im Restaurant essen, geht in seine Kabine schlafen und wacht morgens im Hafen von Olbia auf – bequemer geht’s nicht. Außerdem gibt es extra Kabinen, in denen Hunde erlaubt sind. Unser Tipp: Auf der Fähre ist Maulkorbpflicht. Auch wenn es keiner kontrolliert, sollte man den Maulkorb wenigstens dabeihaben.
In Olbia angekommen, können wir die wunderbar warme Luft genießen– und das mitten im Januar! Es herrschen angenehme 15 Grad, die sich in der Sonne aber eher, wie 20 Grad anfühlen. Erster Halt ist in Porto Taverna. Der fantastische Sandstrand mit Blick auf die Insel Isola Tavolara ist sehr fotogen! Hier gibt es auch Stellplätze für Wohnmobile, wo wir die erste Nacht verbringen. Dann geht’s weiter, am Spiaggia di Salina Bamba sehen wir unsere ersten Flamingos.
Wunderschöne Wanderungen im Nationalpark Gennargentu
Anschließend geht es weiter in den Nationalpark Gennargentu. Hier kann man tolle Wanderungen unternehmen. Von zwei bis 20 km Länge, ist hier sowohl für Anfänger als auch erfahrene Wanderer mit ausreichend Kondition etwas dabei.
Unsere Top-Tipps:
- Wanderung zur Grotte di Dorgali und zur Aussichtsplattform Belvedere Cala Ilune.
- Wanderung zum Strand Cala Mariolu ist absolut empfehlenswert. Man kann sich aber auch ein Boot mieten und dorthin fahren. Im Sommer ist es recht voll, in der Nebensaison fantastisch!
- Wenn man schon dort in der Nähe ist, unbedingt einen Stopp am Pedra Longa einlegen – entweder mit dem Auto oder als Wanderung. Die Felsformationen sind sehr beeindruckend!
- Die Straße, die durch den Nationalpark führt, eröffnet spektakuläre Ausblicke – die sollte man unbedingt fahren!
- Wenn man so gerne Lost Places mag wie wir: Unbedingt die Geisterstadt „Gairo Vecchio“ besuchen! Wir haben leider erst zu spät von deren Existenz erfahren, da waren wir fast schon einmal um die Insel rum.
- Mini-Wanderung zum Torre di Porto Giunco – fantastische Aussicht! Dort kann man sich dann auch gleich das „Fortezza vecchia“
Zu Besuch in der Inselhauptstadt Cagliari
Wir kommen in eine der größeren Städte: die Inselhauptstadt Cagliari. Dort sollte man sich den Il Castello-Bezirk, den ältesten Bezirk von Cagliari anschauen. Das kann man super zu Fuß machen und einige großartige Aussichtspunkte genießen. Außerdem gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants. Mit dem PKW dürfen hier nur die Einheimischen fahren.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten im Castello-Bezirk von Cagliari sind:
- Der Elefantenturm und der San Pancrazio-Turm: Zwei Pisaner Türme aus dem 14. Jahrhundert. Man kann bis auf die Spitzen hinaufsteigen, um die Aussicht zu genießen.
- Der königliche Palast oder der Vice Regio-Palast war der Wohnsitz des Vizekönigs von Sardinien und wird heute immer noch genutzt. Für 1.50 Euro kann man einige der Räume besichtigen.
- Der Giardino Sotto Le Mura: Ein wunderbar schattiger Platz unterhalb der Stadtmauern, der sich wunderbar für eine Pause eignet. Von dort aus kannst du mit dem Fahrstuhl zu der Bastion von Saint Remy
- Der Bastion von Saint Remy ist einer der beliebtesten Orte in Cagliari. Er wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut, um den unteren und oberen Teil der Stadt zu verbinden und wurde schnell zum Symbol der Altstadt.
- Der Piazza Palazzo: Auf diesem Platz findet man den königlichen Palast, den Episcopal-Palast und die
Im nördlichen Teil des Castello-Bezirks gibt es zudem ein beeindruckendes römisches Amphitheater mit 10.000 Plätzen und einen der bekanntesten botanischen Gärten Italiens mit mehr als 2.000 Pflanzenarten aus aller Welt. Wenn man mehr über Geschichteerfahren möchte, ist das Nationalmuseum der Archäologie ein Muss in Cagliari! Es ist das wichtigste Archäologiemuseum in Sardinien. Dort stehen die berühmten zwei Meter hohen Bogenschützen und Krieger, die Giganten von Mont’e Prama. Darüber hinaus kannst du dort ungefähr 400 Bronzestatuen von Jägern, Kriegern und Göttinnen bewundern. Die spektakulärste Aussicht auf Cagliari hat man von der Umberto I-Terrasse. Die Bänke laden zum Pausieren und Genießen der Ausblicke ein. Man kann außerdem in einer der angesagten Bars etwas trinken.
Unterwegs im wilden Süden von Sardinien
Anschließend geht es geschichtlich weiter: Die Ausgrabungsstätte „Nora“ ist gleichzeitig ein Freilichtmuseum. Dort gibt es viele Infos über die Geschichte der gleichnamigen Stadt aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. Am Spiaggia di Porto Botte kann man wieder die beeindruckenden rosa Flamingos bewundern, die dort in Scharen überwintern. Und im Sommer kannst du hier hervorragend Wassersport betreiben. Eine Kitesurfing und Windsurfing Schule gibt es auch.
Da wir Leuchttürme so mögen, haben wir einen extra Abstecher zum „Faro Mangiabarche“ auf die Insel Sant´Antioco gemacht. Danach geht’s nach Masua. Vorher legen wir aber einen kleinen Stopp ein, um das „Laveria Lamarmora“ zu besuchen. Die kleine Wanderung ist superschön, und die Ruine der Mine gehört zum Weltkulturerbe. Nach kurzem Aufenthalt fahren wir weiter zum Porto Flavia. Allein der Blick vom Strand zur Insel „Scoglio Pan di Zucchero“ ist fantastisch! Die Mine samt Hafen, der in einem Felsen gebaut wurde, sollte man sich unbedingt anschauen. Den besten Blick auf den Hafen hat man allerdings nur vom Wasser aus. Deshalb unser Tipp: Am besten ein Boot mieten und gleich auch noch die „Grotta Azzurra“ erkunden.
Faszinierende Naturlandschaften und zauberhafte Strände
Nächstes Ziel ist die Dune di Piscinas. Doch Achtung: Im Winter gibt es so dolle Verwehungen, dass die Anfahrt ohne Allrad kaum möglich ist. Die Wanderungen durch diese ganz besondere Landschaft war wirklich traumhaft! Auf dem Weg zur Halbinsel Capo San Marco gibt es rechts von Torre Grande ein wunderschönes Waldstück. Mitten im Wald wachsen riesige Kaktus-Formationen. Wenn es in die Route passt, unbedingt eine Runde spazieren gehen– richtig märchenhaft!
Auf der Halbinsel Capo San Marco gibt es wieder eine interessante Ausgrabungsstätte und gleich mehrere Türme: den Torre Spagnola di San Giovanni di Sinis, den Torre Vecchia o Torre di San Marco, den Leuchtturm und eine Aussichtsplattform mit fantastischem Blick. Hier lohnt sich eine kleine Wanderung also ebenfalls. Danach erkunden wir die Strände am Spiaggia di Su Crastu Biacu, Spiaggia di Is Arutas, Spiaggia Su Bardoni.Mit dem Istrampu de Capu Nieddu
und dem Istrampu de Massabari mitten in einem kleinen Wäldchen besuchen wir gleich zwei wunderschöne Wasserfälle. Besonders schön ist der Istrampu de Capu Nieddu, der spektakulär von den Klippen ins Meer stürzt. Zumindest dann, wenn es nicht gerade zu windig ist und er eher bergauf fließt. Auch die Neptungrotte im Nationalpark Porto Conte ist definitiv einen Besuch wert. Selbst der Abstieg zur Höhle ist schon ein Highlight.
Zurück in den Norden Sardiniens
In Sassari besuchen wir das historische Viertel, wo wir Fragmente der alten Festungsmauern entdecken. Eines der größten Fragmente befindet sich in der Nähe der Vico Avenue und der Trinity Avenue. Im frühen Mittelalter gab es 36 Türme, die fast alle im 13. Jahrhundert erbaut wurden. Allerdings „überlebten“ nur sechs bis heute. Der Turntonturm ist der sehenswerteste! Die alte Festung Castello di Sassari ist auch einen Besuch wert.
Auf dem Rückweg nach Olbia legen wir noch einen Halt bei der „Terme di Casteldoria“ ein. Allerdings ist das Wasser im Fluss viel zu kalt und die Quelle viel zu heiß. Im Frühjahr oder Herbst ist es aber bestimmt superschön, dort drin zu baden! Im Sommer ist es wahrscheinlich zu warm. Als Leuchtturmliebhaber besuchen wir Palau mit dem hübschen „Faro di Punta Palau“ und spazieren am Strand.
Danach geht’s für ein Foto zum Sonnenuntergang weiter zum „Capo Ferro Vecchio Faro Rosso“. Zu guter Letzt besuchen wir noch den „Spiaggia dell´Elefante“, den „Elefantenstrand“, bevor uns für uns nach Olbia geht. Von bringt uns die Fähre zurück aufs Festland. Da die Fähre aber wiederum erst abends ablegt, haben wir noch genügend Zeit um das Gigantengrab „Su Monte de s´Ape“ und das Castello di Pedres zu besuchen, das sich direkt in der Nähe befindet. So ist unser Hund auch gleich ausgelastet und wir haben alle eine entspannte Überfahrt.
Praktische Infos zur Tour
- Länge: ca. 800 km
- Dauer: 3-4 Wochen empfehlenswert, damit du genügend Zeit für Tagesausflüge und individuelle Zwischenstopps hast
- Beste Reisezeit: Mai – Oktober, im Sommer teilweise sehr voll
- Maut: Im Gegensatz zum italienischen Festland keine Mautstraßen auf Sardinien
- Gasversorgung: Euro-Adapter-Set für Gasflaschen empfehlenswert
Übernachten
In Sardinien gibt es jede Menge Campingplätze und Ferienwohnungen. Dadurch kannst du bequem individuelle Zwischenstopps einlegen, je nachdem wo es dir gerade gefällt. Bei unserem Partner PiNCAMP, findest du über 50 tolle Campingplätze in ganz Sardinien -viele davon in wunderschöner Lage am Meer und direkt buchbar. Finde jetzt deinen nächsten Traumplatz: https://www.pincamp.de/italien/sardinien
Autoren: Dieser Artikel stammt von den Roadies. Sie betreiben einen Blog, auf dem sie ihre Reisen mit dem Wohnmobil dokumentieren.
Wir bedanken uns bei den Roadies und Pincamp für die freundliche Unterstützung. Unter www.pincamp.de können Sie Campingplätze suchen und direkt buchen.