Speyer – eine der liebenswertesten Städte Deutschlands

Speyer – eine der liebenswertesten Städte Deutschlands

30. September 2023 / Erlebniswelt, September 2023
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Städtereise

Der Dom zu Speyer überragt die Innenstadt mit der Maximilianstraße. Foto: c/o Volker Ammann

Speyer – eine der liebenswertesten
Städte Deutschlands

Innenstadtplan von Speyer. Foto: c/o Tourismus-Information Speyer
Innenstadtplan von Speyer. Foto: c/o Tourismus-Information Speyer
Der Dom zu Speyer. UNESCO Welterbe seit 1981. Foto: c/o Volker Ammann
Der Dom zu Speyer. UNESCO Welterbe seit 1981. Foto: c/o Volker Ammann
Das imposante Portal des Doms. Foto: c/o Volker Ammann
Das imposante Portal des Doms. Foto: c/o Volker Ammann
Der schöne Domgarten südlich vom Dom. Foto: c/o Volker Ammann
Der schöne Domgarten südlich vom Dom. Foto: c/o Volker Ammann
Der Ölberg vom Bildhauer Gottfried Renn im 19. Jahrhundert erschaffen. Foto: c/o Volker Ammann
Der Ölberg vom Bildhauer Gottfried Renn im 19. Jahrhundert erschaffen. Foto: c/o Volker Ammann
Historisches Museum der Pfalz indem auch das Junge Museum von Speyer beherbergt ist. Foto: c/o Volker Ammann
Historisches Museum der Pfalz indem auch das Junge Museum von Speyer beherbergt ist. Foto: c/o Volker Ammann
Historisches Rathaus von Speyer. Foto: c/o Volker Ammann
Historisches Rathaus von Speyer. Foto: c/o Volker Ammann
Der "Katholische Pilger" soll den Eindruck erwecken, dass er gerade aus dem Dom kommt. Foto: c/o Volker Ammann
Der "Katholische Pilger" soll den Eindruck erwecken, dass er gerade aus dem Dom kommt. Foto: c/o Volker Ammann
Ein Juwel des Barock: die Dreifaltigkeitskirche. Foto: c/o Volker Ammann
Ein Juwel des Barock: die Dreifaltigkeitskirche. Foto: c/o Volker Ammann
Die Alte Münze in der Maximilianstraße. Foto: c/o Volker Ammann
Die Alte Münze in der Maximilianstraße. Foto: c/o Volker Ammann
Der Altpörtel, der Stadtturm von Speyer. Foto: c/o Volker Ammann
Der Altpörtel, der Stadtturm von Speyer. Foto: c/o Volker Ammann
Die Türme der St. Josefs-Kirche. Foto: c/o Volker Ammann
Die Türme der St. Josefs-Kirche. Foto: c/o Volker Ammann
Gedächtniskirche und Josefskirche im Hintergrund. Foto: c/o Tourismus-Information Speyer, Klaus Venus
Gedächtniskirche und Josefskirche im Hintergrund. Foto: c/o Tourismus-Information Speyer, Klaus Venus
Die altehrwürdige Zeppelinschule. Foto: c/o Volker Ammann
Die altehrwürdige Zeppelinschule. Foto: c/o Volker Ammann
Das Feuerbachhaus, in dem der Maler Anselm Feuerbach geboren wurde. Foto: c/o Volker Ammann
Das Feuerbachhaus, in dem der Maler Anselm Feuerbach geboren wurde. Foto: c/o Volker Ammann
Eingang des Judenhofs in der "Kleine Pfaffengasse" Speyers. Foto: c/o Volker Ammann
Eingang des Judenhofs in der "Kleine Pfaffengasse" Speyers. Foto: c/o Volker Ammann
Eingang zur Mikwe, dem rituellen Tauchbad im Judenhof. Foto: c/o Volker Ammann
Eingang zur Mikwe, dem rituellen Tauchbad im Judenhof. Foto: c/o Volker Ammann
Fischmarkt mit der Skulptur von Stefan Forler. Foto: c/o Tourismus-Information Speyer, Klaus Venus
Fischmarkt mit der Skulptur von Stefan Forler. Foto: c/o Tourismus-Information Speyer, Klaus Venus
Kloster St. Magdalena, Foto: c/o Tourismus-Information Speyer, Klaus Landry
Kloster St. Magdalena, Foto: c/o Tourismus-Information Speyer, Klaus Landry
Der Yachthafen mit  den architektonisch interessanten Wohnhäusern. Foto: c/o Volker Ammann
Der Yachthafen mit den architektonisch interessanten Wohnhäusern. Foto: c/o Volker Ammann
Sea life, die Unterwasserwelt am Yachthafen. Foto: c/o Volker Ammann
Sea life, die Unterwasserwelt am Yachthafen. Foto: c/o Volker Ammann
Das Technik Museum Speyer lockt mit vielen interessanten Exponaten. Foto: c/o Technik Museum Speyer
Das Technik Museum Speyer lockt mit vielen interessanten Exponaten. Foto: c/o Technik Museum Speyer

Die Dom- und Kaiserstadt liegt malerisch zwischen den endlos scheinenden Weinbergen der südlichen Pfalz und dem Rheinufer. Die attraktive Innenstadt bietet auf überschaubarer Fläche neben historischen Gebäuden und einer Vielzahl an Kirchen, auch ein vielfältiges Kulturangebot mit Museen der Extraklasse. Über der Innenstadt thront der Dom zu Speyer, der 1981 als Hauptwerk romanischer Baukunst in Deutschland in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde.  Doch nicht allein wegen ihres Wahrzeichens lohnt sich ein Besuch, denn in Speyer jagt ein Highlight das andere.

Als römische Gründung, Noviomagus oder Civitas Nemetum genannt, ist Speyer eine der ältesten Städte Deutschlands und wurde als Spira um das Jahr 600 Zentrum des Speyergaues. Im Mittelalter war Speyer als freie Reichsstadt eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Von 1816 bis 1945 Sitz der bayerischen Verwaltung der Pfalz, gehört Speyer heute zu Rheinland-Pfalz und hat, Stand 2021, 50.565 Einwohner. Die Stadt bezaubert mit ihrem mediterranem Flair. So sitzt man in der Maximilianstraße, der Haupteinkaufsstraße, unter Palmen und Oleanderbüschen. Auf dem Wochenmarkt kann man eine Vielzahl an regionalen Produkten einkaufen. Die charmante Seitenstraßen der Altstadt laden zum Bummeln ein und in den vielen kleinen Cafés kann man bei einem Cappuccino das gemütliche Treiben auf sich wirken lassen.

An beiden Enden der Maximilianstraße befinden sich zwei Highlights der Stadt. Eines davon: das Altpörtel. Das westliche Stadttor war Teil der mittelalterlichen Befestigung, zu der 68 Mauer- und Tortürme gehörten. Es bildet im Gegensatz zum Dom den Beginn der Maximilianstraße. Am gegenüberliegenden Ende thront der Dom zu Speyer. Als größte romanische Kirche der Welt stellt der Kaiserdom ein Kulturerbe von außergewöhnlichem Wert dar. In seiner Krypta befinden sich die Gräber von acht Kaiserinnen und Kaisern, vier Königinnen und einigen Bischöfen. Doch damit noch nicht genug – zwischen 1084 und 1349 entfaltete sich in Speyer ein reiches jüdisches Gemeindeleben. So wurde Speyer eine Stadt mit einer der bedeutendsten jüdischen Gemeinden nördlich der Alpen. In der Kleinen Pfaffengasse kann der Judenhof mit dem jüdischen Museum SchPIRA besichtigt werden. Die jüdischen Stätten Speyers sind, zusammen mit denen der anderen beiden SchUM-Städte Mainz und Worms, 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe geworden.

Unser Rundgang durch Speyer führt uns durch eine der ältesten Städte Deutschlands, die reich an Geschichte und Kultur ist. Wir beginnen unsere Tour am imposanten UNESCO Welterbe Dom zu Speyer. Dieser romanische Dom ist einer der größten erhaltenen Kirchen seiner Kunst und ein architektonisches Meisterwerk. Die Karte zeigt unsere Tour durch Speyer mit den besuchten Sehenswürdigkeiten.

In den 1020er Jahren nahm Konrad II. den Bau mit dem Ziel in Angriff, die größte Kirche seiner Epoche zu errichten. Nach 30 Jahren Bauzeit wurde das Gotteshaus 1061 geweiht. Schon in den 1080er Jahren veranlasste Heinrich IV. Umbauten und Erweiterungen, um Aussehen und Pracht des Kirchengebäudes weiter zu steigern. Seine Baumeister verwirklichten erstmals in der Architekturgeschichte Besonderheiten wie das Blendbogensystem und die umlaufende Galerie.
Das Geschlecht der Salier wählte den Dom als Grablege. Die Krypta, die 1041 geweiht wurde, ist der älteste Bauteil des Doms. Nach der Zerstörung 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg und erfolgte der Wiederaufbau im 18. Jahrhundert. 1981 nahm die UNESCO den Dom als zweites deutsches Denkmal in die Liste des „Weltkulturerbes“ auf. Der Kaiserdom (St. Maria und St. Stephan) ist Kathedrale des Bistums Speyer.

Auf dem Platz vor dem Hauptportal des Domes steht der Domnapf. Seit seiner Errichtung im 14. Jahrhundert spielte er im Strafvollzug eine bedeutende Rolle: Wer städtisches Recht verletzt hatte, und zum Domnapf flüchtete, war vor Strafverfolgung geschützt. Ursprünglich markierte er die Grenze zwischen den Hoheitsgebieten von Bischof und Stadt. Bei der Restaurierung im 19. Jahrhundert wollte man um den Dom eine große freie Fläche schaffen. Deshalb wurde der 1689 zerstörte Kreuzgang nicht wieder aufgebaut und 1821 der Domgarten angelegt. Im südlichen Domgarten liegt der Ölberg, ehemals Mittelpunkt des Domkreuzganges. Der Speyerer Bildhauer Gottfried Renn schuf im 19. Jahrhundert das heutige Figurenprogramm, die ursprüngliche im 15. Jahrhundert entstandene Darstellung wurde später weitestgehend zerstört.

Unmittelbar links vom Dom aus, sehen wir das Historische Museum der Pfalz. Das Museum zählt mit seinen umfassenden Sammlungen zur Geschichte der Pfalz und seinen thematisch vielfältigen und aufwändig inszenierten Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Museen in Deutschland. Ausstellungen wie z.B.  „Titanic“, „Die Habsburger“ oder „Der Grüffelo“ veranlassen Jahr für Jahr Hunderttausende zum Besuch des Speyerer Museums. Das Museum wurde 1910 am heutigen Standort eröffnet und von dem Münchner Architekt Gabriel von Seidl geplant.
Das Junge Museum Speyer, das erste Kinder- und Jugendmuseum in Rheinland-Pfalz, spricht mit großem Erfolg die junge Generation an. Es ist seit 1999 innerhalb des Historischen Museums ein Ort der kreativen Freizeitgestaltung für die ganze Familie. Das Konzept umfasst eigene Ausstellungen für Kinder und Jugendliche sowie kindgerechte Bereiche zu den großen Sonderausstellungen. Für den Besuch der beiden Museen sollte man sich ausreichend Zeit nehmen.

Wir bewegen uns wieder zum Domvorplatz und laufen über die Maximilianstraße am historischen Rathaus vorbei in Richtung Altpörtel. Das Historische Rathaus steht an der Stelle der aus dem 15. Jahrhundert stammenden, 1689 zerstörten städtischen Kanzlei. Nach dem verheerenden Stadtbrand 1689 und der Wiederbesiedlung der Stadt 1698 hielt der Rat zwei Sitzungen zunächst in einem Gasthaus ab. Die Grundsteinlegung des Rathaus-Neubaus erfolgte 1712, das Gebäude konnte aber erst 1725 vollendet werden.
Sehenswert ist u.a. der Ratssaal im Stil des frühen Rokoko, der heute häufig für Kammerkonzerte genutzt wird. Das baugeschichtlich interessante ebenerdige historische Stadtarchiv wird heute als Trausaal genutzt.

Weiter auf dem Weg durch die Prachtstraße Speyers mit ihren vielen Restaurants und Cafés, kommen wir zur Skulptur des „Katholischen Pilgers“. Dieser traf sich mit Gleichgesinnten in der Nähe Speyers, um gemeinsam auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu wandern. Das Besondere an der Geschichte: Er steht bewusst vor der Evangelischen Dreifaltigkeitskirche. So platziert, dass es, je nach Standort, aussieht, als wenn er aus dem Dom herausspaziert.

Durch die Seitenstraße kommen wir zur Dreifaltigkeitskirche. Nachdem verheerenden Brand 1689, hatten viele Speyerer in Frankfurt Unterschlupf gefunden und in der dortigen Katharinenkirche ihre Gottesdienste gefeiert. Zurück in Speyer ließen sie, nach deren Vorbild vom kurpfälzischen Hofbaumeister Johann Peter Graber aus Mannheim, den Bau der Dreifaltigkeitskirche ausführen. Die bis heute original erhaltene Inneneinrichtung aus Holz ist dem Umstand zu verdanken, dass die Gelder knapp waren und Holz preiswert zur Verfügung stand. Eine Besonderheit stellt die über dem Altar angebrachte Orgel dar. Die ausgezeichnete Akustik macht den Kirchenraum für Konzerte sehr beliebt. Das Gotteshaus gilt heute als Juwel des Barock von überregionaler Bedeutung und herausragende Leistung evangelischer Kirchenbaukunst.

Zurück auf der Maximilianstraße geht’s rechts in Richtung Alte Münze. Nach heftigen Kontroversen zwischen Bischof und Bürgern im 12. und 13. Jahrhundert wurde Speyer 1294 Freie Reichsstadt und das Münzrecht ging auf das Patriziat über. Dieses errichtete das Haus der Münzer, das auch dem Stadtrat als Amtssitz diente. Nach der Zerstörung Speyers 1689 errichtete man den imposanten Barockbau, der bis ins 19. Jahrhundert Umschlagplatz für den Handel und später Sitz verschiedener Behörden war. Heute ist die Alte Münze Sitz der städtischen Kämmerei und Immobilienverwaltung.

Wir erreichen das ehemalige Stadttor und heutigen Stadtturm Altpörtel. Mit dem Bau begann man 1230, 300 Jahre später wurde das oberste Turmgeschoss mit der spätgotischen Maßwerkbrüstung und den Arkadenbögen der Galerie hinzugefügt. Das steile Dach mit der Laterne stammt aus dem Jahr 1708. Mit 55 Metern ist es eines der höchsten und bedeutendsten Stadttore Deutschlands. Reich gegliedert präsentiert sich die der Stadt zugewandte Seite, die Schießscharten der Westseite weisen auf die Verteidigungsfunktion des Turmes hin.
Auf der nördlichen Seite der Altpörteldurchfahrt ist eine eiserne Klammer angebracht. Sie stellt das Speyerer Normalmaß dar, den 28 cm hohen, sogenannten Speyerer Normalschuh, der für jeden Handeltreibenden in Speyer das Maß aller Dinge war. Aufgrund glücklicher Umstände überstand der Turm die Stadtzerstörung 1689 und blieb so als einer der wenigen Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten.
An der Ost- und Westseite des Altpörtels sind je zwei Zifferblätter der Turmuhr angebracht. Die Zeiger auf den großen Zifferblättern zeigen die Stunde an, die Zeiger auf den kleinen Zifferblättern die Viertelstunden. Früher war die Stunde die wichtigste Zeitangabe. Deshalb sind die Zifferblätter, die die vollen Stunden anzeigen, erheblich größer als die Zifferblätter, die „nur“ die Viertelstunden anzeigen. Darüber hinaus ist das Stundenzifferblatt an der Außenseite größer, damit Reisende schon aus der Ferne die Uhrzeit erkennen konnten. Wer sich die Mühe macht und den Turm besteigt, wird mit einem herrlichen Rundblick über die Stadt belohnt.

Weiter geht’s entlang der St. Joseph Kirche, einer neugotische Kirche, die für ihre beeindruckende Architektur bekannt ist, zur Gedächtniskirche der Protestation. Diese erinnert an den Augsburger Religionsfrieden von 1555 und ist ein weiteres architektonisches Juwel der Stadt. Der Bau sollte an die Protestation erinnern, welche die evangelischen Reichsstände 1529 auf dem Reichstag zu Speyer vollzogen. An das Ereignis erinnert in der Vorhalle das Luther-Denkmal und die Statuen protestantischer Landesfürsten. Allerdings war der Bau in der Bevölkerung, auch unter den evangelischen Christen, umstritten. Nach Plänen von Julius Flügge und Carl Nordmann wurde das Gotteshaus sehr aufwendig aus weiß-grauem Vogesensandstein erbaut. Im Jahre 1979 wurde die alte Orgel ersetzt. Die heutige Orgel aus der Werkstatt von Detlef Kleuker ist mit 95 Registern die größte Orgel in Südwestdeutschland und die zweitgrößte mechanische Orgel der Welt.

An der altehrwürdigen Zeppelinschule vorbei kommen wir auf unserem Rundgang zum Feuerbachhaus, in dem der Maler Anselm Feuerbach am 12. September 1829 geboren wurde. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Malern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Speyer hat auch eine lange jüdische Geschichte. Darüber erfahren wir interessantes auf unserer Stadttour beim Besuch des jüdischen Viertel und der Synagoge. Der Judenhof Speyer in der Kleine Pfaffengasse war der zentrale Bezirk des mittelalterlichen jüdischen Viertels von Speyer und bestand aus der Synagoge samt Frauenschule, Synagogenhof und Jeschiwa (Hochschule) sowie der in Mitteleuropa ältesten erhaltenen Mikwe, dem rituellen Tauchbad der Juden. Die Mikwe diente der rituellen Reinigung. Sie wurde hauptsächlich von Frauen nach der Geburt oder Menstruation und vor der Hochzeit genutzt. Die Mikwe ist mit reichen romanischen Ornamenten verziert, die im Mittelalter farbig gefasst waren. Eine zweiteilige Fensterzone öffnet den Blick in den Badeschacht. Zu ihrem Schutz ist die Anlage heute mit einer Glaskonstruktion überdacht. Synagoge und Mikwe wurden um 1100 errichtet.

Eine kleine Exkursion zu den SchUM-Stätten. Die jüdischen Gemeinden der Städte Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter einen Bund, der unter dem Namen SchUM bekannt wurde. Der Begriff setzt sich aus den hebräischen Anfangsbuchstaben der Städte zusammen. In den SchUM-Stätten spiegelt sich die jahrhundertelange Tradition des aschkenasischen Judentums. Im Mittelalter war SchUM sowohl in architektonischer als auch in religiöser Hinsicht maßgebend. Die Monumente sind bis heute erhalten und größtenteils für Interessierte zugänglich. Seit Juli 2021 sind die SchUM-Stätten offiziell in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen worden.

Über den Kulturhof Flachsgasse kommen wir hungrig zurück auf die Maximilianstraße, wo wir uns in der Weinstube Rabennest ein wohlverdientes Mittagessen gönnen. Das kleine Weinlokal bietet bevorzugt Produkte aus der Region an und wurde deshalb mit der Auszeichnung „genuss vorderpfalz“ geehrt. Auch andere Restaurants bieten Pfälzer Gerichte wie Saumagen und Pfälzer Leberwurst an. Für Weinliebhaber ist Speyer im Herzen der Pfalz das absolute Paradies.

Wer nach dem Essen die Kalorien wieder loswerden möchte, besucht noch einige andere Sehenswürdigkeiten, die etwas außerhalb des Zentrums, in der romantischen Altstadt liegen. Zum Beispiel den Adenauergarten, in dem die Grabstätte von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl, die Synagoge Beith-Schalom, die Friedenskirche St. Bernhard und die Gotische Kapelle zu besichtigen sind. Ganz in der Nähe finden wir das Kloster St. Magdalena, das als einziges von 60 ehemaligen Klöstern der Pfalz die Jahrhunderte überdauert hat. Nach der gelungenen Stadtsanierung wurde 1982 der Fischmarkt durch die Errichtung eines Brunnens aufgewertet. Die Plastik des Stelzenfischs schuf der Landauer Künstler Stefan Forler. Sie erinnert an den Berufsstand der Fischer, der heute in der Domstadt zwar ausgestorben ist, aber hier jahrhundertelang beheimatet war. Weiter unter am Rhein, spazieren wir entlang der Rheinpromenade und genießen Sie die Aussicht auf den Fluss. Hier gibt es auch Cafés, wo wir eine Pause einlegen.

Unbedingt empfehlenswert ist der Besuch des Technik Museum Speyer.  Das Museum zeigt eine beeindruckende Sammlung von Flugzeugen, Raumfahrtausrüstung, Autos und vielem mehr. Die fantastische Vielfalt der Sea life Unterwasserwelten ist ebenfalls einen Besuch wert. Das Konzept besteht darin, auf spielerische und unterhaltsame Weise Begeisterung für die zahlreichen Lebewesen unserer Flüsse und Meere zu schaffen.

Text: Volker Ammann, Quelle: Tourist-Information Speyer, Titelbild: Volker Ammann

Wir bedanken uns herzlich bei den Mitarbeiterinnen Tourist-Information Speyer für die freundliche Unterstützung.

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