Mülltrennung auf Campingplätzen


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Mülltrennung auf Campingplätzen
Camping steht für Urlaub mitten in der Natur und für erholsame Momente an der frischen Luft. Egal ob am Meer oder in den Bergen. Voraussetzung dafür ist ein Erhalt der natürlichen Umgebung, auch um künftig die Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu sichern. Pincamp ist deshalb der Frage nachgegangen, wie ausgeprägt der Nachhaltigkeitsgedanke auf den Campingplätzen gerade im Hinblick auf die Mülltrennung ist.
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein nehmen auf Campingplätzen einen hohen Stellenwert ein. Angesichts einer solch naturnahen Urlaubsform ist dies nicht verwunderlich, dennoch stehen viele Plätze vor großen Herausforderungen. Insbesondere die Mülltrennung nehmen viele Camper nicht ernst und sorgen damit für einen erhöhten Aufwand der Mitarbeiter und binden Ressourcen, die anderweitig besser eingesetzt werden könnten.
Nachhaltigkeit mit einem hohen Stellenwert
Laut der aktuellen, nicht repräsentativen, Umfrage durch Pincamp ist Nachhaltigkeit für Camper von großer Bedeutung. Mit 4,7 von 5 möglichen Punkten ist das ökologische Bewusstsein auf den Plätzen besonders ausgeprägt. Einerseits gibt es zahlreiche Maßnahmen, die von Seiten der Betreiber umgesetzt werden. Dazu gehören das regelmäßige Einsammeln und Sortieren von Abfällen durch die Mitarbeiter des Platzbetreibers. er Fokus liegt dabei vor allem auf der Abfalltrennung, die von den Camper oft nur unzureichend vorgenommen wird.
Umweltbewusstsein zählt auch im Urlaub
Die richtige Abfalltrennung ist für gut zwei Drittel der deutschen Verbraucher im Urlaub genauso wichtig wie zuhause, so das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Reisende, die schon einmal ihre Ferien als Selbstversorger auf einem Campingplatz, in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus verbracht haben oder diese planen, sind noch konsequenter: 74 Prozent von ihnen teilen diese Meinung. Die Umwelt freut’s, denn ob im Urlaub oder im Alltag, nur wenn Verpackungsabfälle richtig getrennt entsorgt werden, können sie verwertet werden – zum Schutz von Klima und Ressourcen. So zeigt eine aktuelle Studie des Öko-Instituts: Durch die Verwertung von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton werden in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Ungefähr so viel, als wenn eine Person 1,38 Millionen Mal von Berlin nach New York fliegen würde. Quelle: 39. Deutsche Tourismusanalyse 2023
Abfalltrennung von Campern oftmals mangelhaft
Aus der Umfrage von Pincamp geht hervor, dass die meisten Campingplätze über getrennte Behälter für Papier, Plastik und Glas, zudem über zusätzliche beschriftete Abfallbehälter für spezifische Abfallarten verfügen. Dies ermöglicht im Grunde eine effiziente Mülltrennung und erhöht die Recyclingquoten nachhaltig.
Trotz der vorhandenen Infrastruktur beim Müll gaben 78 Prozent der Befragten an, dass sie die Abfalltrennung als Herausforderung betrachten. Einen nicht unerheblichen Anteil daran haben die Camper selbst, denn auf 67 Prozent der befragten Campingplätze wird die Mülltrennung durch die Gäste nur unzureichend umgesetzt. 22 Prozent sind der Meinung, dass die vorhandene Infrastruktur noch verbessert werden könnte.
Wie funktioniert die Mülltrennung am Urlaubsort?
In der Regel wie zuhause, erklärt Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt“: „Ob am Meer oder in den Bergen – grundsätzlich gilt überall in Deutschland die gleiche Grundregel für Abfalltrennung: In die Gelbe Tonne kommen alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Papier, Pappe und Karton werden im Altpapier, meist Blaue Tonne, Restmüll und Haushaltsabfälle kommen in die Graue Tonne, Biomüll, Essenreste gehören in die Grüne Tonne und leere Einweg-Glasverpackungen werden nach Farben sortiert in Glascontainern gesammelt.“
Aufklärung als zentrale Maßnahme
Um der mangelnden Einhaltung der Mülltrennungsvorschriften durch die Camper zu begegnen, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Im Mittelpunkt steht eine umfassende Aufklärungskampagne, damit das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Mülltrennung gestärkt wird. Ausführliche Beschriftungen und Beschilderungen unterstützen den gesamten Prozess und gestalten ihn effektiver. Selbst Sanktionen für diejenigen, die sich nicht an die Regeln der Mülltrennung halten, kann dies eine Maßnahme sein, um auf Missstände hinzuweisen.
Insgesamt ist festzuhalten, dass die Abfalltrennung und -entsorgung auf Campingplätzen eine komplexe Angelegenheit ist, die ein koordiniertes Vorgehen von Betreibern und Gästen erfordert. Sind die Voraussetzungen geschaffen und die notwendige Infrastruktur vorhanden, liegt es in erster Linie an den Campern, die Prozesse zur Abfalltrennung effektiv zu unterstützen.
Wer an die Zukunft denkt und Camper als natürliche Urlaubsform lange erhalten möchte, beteiligt sich am besten an der Mülltrennung auf den Campingplätzen.

Text: Riko Wetendorf, Pincamp, Titelfoto: ©KI-Adobe-VA
Wir bedanken uns bei Riko Wetendorf und Pincamp für die freundliche Unterstützung. Auf www.pincamp.de finden Sie den passenden Campingplatz für Ihren Urlaub und können ihn auch gleich buchen.