So wird’s ein unvergesslicher Urlaub – für Mensch und Hund
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So wird’s ein unvergesslicher Urlaub –
für Mensch und Hund
Ein Urlaub mit Hund wird immer beliebter, denn die meisten Camper möchten vor allem in der schönsten Zeit des Jahres nicht auf ihren vierbeinigen Freund verzichten. Doch damit die Reise auch für alle sicher und entspannt ablaufen kann, sind frühzeitige Vorbereitungen und Tierarztbesuche unbedingt notwendig.
Die Planung für den Urlaub mit Hund beginnt schon bei den Überlegungen fürs passende Reiseziel. Man sollte immer dran denken, dass auch der Vierbeiner am Urlaubsort auf seine Kosten kommt. Einen Mops mit auf eine größere Wandertour oder einen Husky in einen Sommerurlaub nach Südspanien mitzunehmen, wäre im Sinne des Tieres wohl keine gute Idee. Auch die Dauer für An- und Abreise spielt eine Rolle: Kommt der Hund mit einer längeren Reisezeit zurecht oder eher nicht?
In einigen Ländern gelten strenge Einreisebestimmungen oder regionale Vorschriften, wie zum Beispiel Maulkorb- oder Leinenpflicht, die man kennen sollte. Damit es nicht zu bösen Überraschungen vor Ort kommt, sollte man sich vorab über Hundestrände, Hundeauslaufgebiete und hundefreundliche Campingplätze informieren. In Südeuropa können vermehrt Infektionskrankheiten bei Hunden auftreten (Leishmaniose, Ehrlichiose, Herzwürmer, Babesiose), die durch Sandmücken und Zecken übertragen werden. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, aber der Tierarzt berät in der Regel zu Impfungen, Medikamenten, Spot-Ons und speziellen Parasitenhalsbändern.
So wählt man das richtige Reiseziel
- die Einreisebestimmungen des Urlaubsziels überprüfen und die, aller Durchreiseländer: Darf der Vierbeiner ein-/durchreisen?
- Gibt es Auflagen oder regionale Vorschriften?
- Wie ist das Wetter zur Reisezeit? Kommt der Vierbeiner damit zurecht?
- Wie sieht die Anreise aus? Ist sie für den Hund zumutbar?
- Welche Pläne hat man am Urlaubsort? Darf/kann der Hund dabei mit?
- Sind Hunde auf dem Campingplatz erlaubt? Entstehen Zusatzkosten?
Bei Reisen außerhalb von Deutschland ist es wichtig, dass die Impfvorschriften der jeweiligen Länder einhalten werden. Deshalb frühzeitig daran denken, denn die Tollwut-Erstimpfung darf nicht älter als drei Wochen sein. Auch das Mitführen eines Maulkorbs ist teilweise Vorschrift. Je nach Rasse des Hundes herrschen verschärfte Vorschriften oder sogar komplette Einreiseverbote. Wer gegen die Vorschriften verstößt, riskiert, dass der Hund von den dortigen Behörden beschlagnahmt und eingeschläfert wird. Unter Umständen benötigt man noch zusätzliche Dokumente wie Rassenachweis und Führungszeugnis. Es lohnt sich wirklich, sich gründlich zu informieren.
Was man über die Einreisebestimmungen für Hunde in andere europäische Länder wissen sollte, gibt’s hier: Einreisebestimmungen für Hunde in EU-Länder
Reiseziele mit Vierbeiner in Deutschland
Warum in die Ferne schweifen? Auch Deutschland bietet großartige Ziele für den Urlaub mit Hund. Großer Vorteil dabei: Lange Anreisen entfallen. In Bayern, zum Beispiel, lockt der Bayerische Wald Aktivurlauber mit Hund mit einem endlosen Netz an Wanderwegen. Trotz Leinenpflicht die im Nationalpark herrscht, macht die Erkundungstour mit Schleppleine genauso viel Spaß. Wer hoch hinaus will, für den gehts mit dem vierbeinigen Urlauber ins Allgäu: Neben herrlichen Fernwanderwegen bietet die Alpenregion jedoch auch viele gemächlichere Touren durch herrliche Täler und Wälder. In den meisten Restaurants, Almhütten und Bergbahnen sind Hunde willkommen. Am Grüntensee, Sonthofener Baggersee, Niedersonthofener See sowie am Siegelsee in Blaichach, kommen die Wasserratten unter den Fellnasen nicht zu kurz: Hier genießen Hund, Herrchen und Frauchen die Ferien am See.
Im Urlaub am Meer kommt für den Vierbeiner beim Rennen, buddeln und baden tierisch Freude auf. Viele Hundestrände machen die Ostsee zum Hotspot für einen Traumurlaub mit Hund. Selbst während der Hauptsaison gilt nicht überall Leinenpflicht und von Oktober bis Mai heißt es „Leinen los!“. Aber auch die Nordsee steht dem kaum nach: Viele Freilaufgebiete begeistern den Urlauber mit Fellnase auf den Nordseeinseln Sylt, Norderney, Amrum, Borkum und Föhr. Camper mit Hund genießen an der Nordsee die ausgedehnten Wattwanderungen, herrliche Streifzüge durch die Dünen oder eine Radtour auf dem Deich. Und das Alles bei einer frischen Meeresbrise.
Traumziele mit Hund im Ausland
Bei unseren Nachbarn in Österreich steht Wandern mit dem Hund ganz oben auf der Urlaubsagenda. In Kärnten genießen aktive Urlauber auf zwei und vier Beinen ein gut ausgebautes Wander- und Radewegenetz. Im Kleinwalsertal werden geführte Hundewanderungen angeboten – beispielsweise im Kleinwalsertal. In den Niederlanden sind Hunde auch gern gesehene Feriengäste. Viele Campingplätze machen den Urlaub mit Hund herrlich unkompliziert. Die Insel Texel, Nordholland und Zeeland zählen bei unseren westlichen Nachbarn zu den Top-Destinationen. Der absolute Klassiker mit Hund ist ein Campingurlaub in Dänemark. Auch wenn vor einigen Jahren das Hundegesetz geändert, und Einreisebedingungen bei Listenhunden verschärft wurden, ist Dänemark ein sehr hundefreundliches Land. Die weiten Strände lassen Hundeherzen höherschlagen. In über 300 Hundewäldern darf sich der Vierbeiner ganz ohne Leine so richtig austoben. Lakolk Strand auf Rømø sind dabei besonders beliebt. Das flache Wasser eignet sich einfach perfekt zum Herumtollen. Selbst in der Hauptstadt Kopenhagen darf die Fellnase im Hundegården Trianglen nach Herzenslust springen und spielen.
Ganz wichtig: Gesundheits-Check beim Tierarzt
Ob der Hund fit für die Reise ist, prüft der Tierarzt. Beim Check-up bespricht man alle wichtigen Details: Wie sind die Einreisebestimmungen? Sind Impfungen oder Gesundheitszeugnisse erforderlich und welche? Sehr wichtig ist auf jedn Fall ein ausreichender Schutz gegen Zecken und Flöhe. Ist der Vierbeiner gechipt und ist der Chip auslesbar? Ist der Heimtierausweis auf dem aktuellen Stand? Werden Medikamente zur Prophylaxe benötigt? All diese wichtigen Fragen beantwortet der Tierarzt, auch, was in die Reiseapotheke gehört. Falls der Hund regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte man vor dem Arztbesuch überprüfen, ob die Vorräte für den Urlaub reichen und eventuell nachbestellen.
Das gehört in jede Reiseapotheke
- Desinfektionsmittel
- Wundspray oder -salbe
- Sonnenschutzmittel für kurzhaarige Hunde
- Parasitenprophylaxe
- Kohletabletten oder andere Durchfallpräparate
- Milder Ohrreiniger oder Kochsalzlösung zum Spülen
- Elektrolytpulver
- Zeckenzange und Pinzette
- Kühlkompressen
- Verbandsmaterial und Schere
- Mittel gegen Reiseübelkeit
- Thermometer
- Notfallnummern der Tierärzte vor Ort
Anreise planen
Die maximale Flexibilität bietet die Anfahrt im Wohnmobil oder mit dem Caravan. Auf der Anreise regelmäßige Zwischenstopps einhalten und dem Hund in den Pausen frisches Wasser anbieten. Vor der Abreise sollte man die Fellnase nur mäßig füttern – ein voller Magen kann zu Übelkeit führen. Während der Autofahrt gilt der Vierbeiner im Verkehrsrecht als Ladung, die gesichert werden muss. Bei einem Unfall hat er den größten Schutz in einer Transportbox für Hunde, die sich entweder im Innenraum oder in der Garage des Reisemobils befindet und gesichert ist. Sicherheitsgurte und Autogeschirre sind eine gute Alternative für Hunde, die Boxen ablehnen. Diese werden in die Gurtschlösser der Sicherheitsgurte eingesteckt. Die Gurte dürfen aber nicht zu lang sein und müssen eventuell so eingestellt werden, dass der Hund im Ernstfall nicht gegen einen Gegenstand prallen kann.
Eine Pause tut auch allen Zweibeinern gut. Da freut sich der schmerzende Rücken und die Beine können wieder mal bewegt werden. Aber – den Hund niemals auf Raststätten von der Leine lassen. Der Vierbeiner ist durch die Fahrt gestresst und so manch einer hat sich schon, aus welchem Grund auch immer, so erschreckt, dass er dann in völlig unbekannter Umgebung das Weite gesucht. Unser Tipp: Wenn nicht shon geschehen, darüber nachdenken, ob man sich vor der Reise noch bei TASSO registrieren lassen möchten. Dies erhöht die Möglichkeit den Hund wieder zu finden, falls der schlimmste Fall der Fälle doch einmal eintreten sollte. Und Vorsicht, denn auf Raststätten soll häufig Rattengift gestreut werden.
Sicher unterwegs mit GPS-Tracker
Wer mit seinem Hund im Urlaub eine ungewohnte Umgebung erkundet, sollte sicherstellen, dass der Hund immer in deiner Nähe bleibt. Sollte der Vierbeiner doch mal das Weite suchen oder sogar verloren geht, kann man ihn mit einem GPS-Tracker zu jeder Zeit zuverlässig orten und rasch wiederfinden. Anmerkung: Jeder dritte Hund geht, mindestens einmal in seinem Leben verloren! Mit einem GPS-Tracker kann man nicht nur den Standort seiner Fellnase ermitteln, sondern man erhält zudem nützliche Informationen über die Aktivität und Gesundheit des Vierbeiners.
Hund steht auf Hügel umgeben von Wald und Bergen
Abwechslungsreich ist auch ein Urlaub mit Hund in Italien: Die Reise lohnt nicht nur wegen der bekannten Strände. Gemeinsam die ausgedehnten Kastanienwälder in der Emilia-Romagna erkunden oder das zypressenbewachsene Hinterland von Rom, beides macht Frauchen, Herrchen und Hund viel Spaß. Norditalien wartet mit Bergmassiven, Badeseen und einsamen Berghütten wartet Norditalien auf, was sicherlich nicht nur der Fellnase gefällt.
Unser Tipp: Wer in den Bergen unterwegs ist, kommt häufig an Schaf- und Kuhwiesen vorbei. Vor allem wenn die Kühe Kälber haben, ist mit ihnen nicht zu spaßen. Sie werden gern mal aggressiv. Deshalb sollte man seinen Hund in der Nähe von Weiden anleinen!
Ab in den Urlaub!
Die perfekte Unterkunft ist gefunden, die Anreise geplant – damit auf den letzten Metern nichts mehr schief geht, haben wir die ultimative Urlaubs-Checkliste zum Download zusammengestellt.
Damit sich der Hund im Wohnmobil wohl fühlen kann, ist es am besten, wenn er selbst entscheiden kann, wo er liegen möchte. Im Sommer sollte das Wohnmobil permanent durchlüftet werden. Geöffnete und abgedunkelte Seitenscheiben und Dachluken sowie durch das Abdunkeln der Fahrerkabine, wird ein erträgliches Klima im Wohnmobil hergestellt und kann so auch beibehalten werden. Sollte der Vierbeiner aber doch mal allein im Wohnmobil zurückbleiben müssen, sollte man sich hundertprozentig sicher sein, dass es nicht zu warm darin wird. Also möglichst immer im Schatten parken. Der Hund soll ja keinen Hitzschlag erleiden.
Selbstverständlich kann man einen Hund im Wohnmobil mal allein lassen. Er sollte aber daran gewöhnt sein, auch mal allein zu sein, und nicht permanent heulen oder bellen und nichts kaputt macht. Die Tierhaftpflicht-Versicherung greift meist nicht für Schäden bei gemieteten Wohnmobilen und kommt nur für Schäden an Fremdeigentum auf.
Außerhalb des Fahrzeuges sollte der Hund auch immer im Schatten angeleint werden. Dabei nicht vergessen, dass die Sonne wandert. Wenn die Leine beim oder direkt am Fahrzeug befestigt wird, hat der Vierbeiner die Möglichkeit, sich auch unter das Wohnmobil zu legen. Vor oder beim Fahrzeug muss der Fellnase immer genug Wasser zur Verfügung stehen.