Mit dem Caravan, Reisemobil oder Dachzelt die Welt zu entdecken, ist für viele Menschen noch immer die bevorzugte Art des Reisens. Für diese Zielgruppe präsentierten 1600 Aussteller auf der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, der CMT in Stuttgart, mehr als 1300 Freizeitfahrzeuge aller Klassen und Kategorien. 

Von Wohnmobil über Expeditionsfahrzeuge hin zu Luxusliner zeigten namhafte Markenhersteller ihr komplettes Portfolio an Caravans und Reisemobilen. Wer es noch ein bisschen multifunktionaler und ausgefallener mag, war auf der Galerie in Halle 1 richtig. Hier zeigten Aussteller 4 x 4 Fernreise- und Expeditionsmobile mit denen einer Reise durch die Wüste, durch den Dschungel oder ähnliches nichts im Wege steht.

Rollende Apartments der Luxusklasse fanden Interessierte in Halle 2. Dort konnte man Fahrzeuge bestaunen, bei denen es an nichts fehlt: Weinschrank, vollständige Küche, geräumiges Bad – und sogar eine Garage für ein kleines Auto. In Halle 3 und Halle 5 war der boomende Sektor der Kastenwagen, Vans und Camper zu Hause. Besucher erlebten hier die gesamte Palette vom kleinen Minicamper bis hin zum komfortablen Kastenwagenmobil. Besonders beliebt sind momentan die Urban-Camper, kleine Freizeitfahrzeuge mit Aufstelldach, die in großer Markenvielfalt zu sehen waren.

In Halle 7 drehte sich alles um Zubehör, in Halle 8 präsentierten die Hersteller Zelte, Vorzelte und passendes Zubehör. Auch das Thema Nachhaltigkeit bekam auf der CMT 2024 einen hohen Stellenwert. Auf einer Informationsfläche im Eingang Ost fanden Interessierte Wissenswertes zum umweltfreundlichen Urlaub.

Erfreulicherweise ist das Lieferkettenproblem mittlerweile überwunden, der Handel wieder gut aufgestellt. Zwar haben sich die Preise erhöht, doch sind auch die technischen Anforderungen gestiegen. Freizeitfahrzeuge werden mittlerweile auch als „Workation” genutzt: Als Verbindung von Arbeit und Urlaub, denn Menschen, die mobil an wechselnden Orten arbeiten wollen, werden immer mehr.

Was wir bei unserem Rundgang an Neuheiten entdeckt haben, stellen wir im folgenden Artikel vor.

Bei Al-KO TECH findet sich für jeden Anspruch die passende Lösung, wenn es um den sicheren und komfortablen Transport von Fahrrädern, E-Bikes und Rollern geht. Der Hersteller bietet eine Reihe an Systemen – von Heckträgern für Campervans über Modelle mit Heckgarageneinzug für Wohnmobile bis zum Anhänger für Motorräder. Die komfortabelste Variante für Kastenwagen sind schwenkbare Modelle. Der große Vorteil: Die Hecktüren des Campers lassen sich auch im beladenen Zustand öffnen. Genau das bietet der „Trigo-Van“, der neueste Fahrradträger für Kastenwagen von Sawiko. Der Clou: Der Träger hält was aus. Mit einer Nutzlast von 80 Kilogramm ist der „Trigo-Van“ gut geeignet für bis zu drei Fahrräder, das gilt auch für Standard-E-Bikes. Er ist aktuell für Fiat Ducato, Peugeot Boxer und Citroën Jumper erhältlich.

Zu sehen war außerdem das neue Al-Ko-Chassis „Vario Space“, das Tiefrahmenchassis für Reisemobile der neuesten Generation. Der Fahrwerksspezialist aus Kötz hat für Triebköpfe von Fiat, Peugeot, Citroën und Mercedes-Benz ein neues Raumwunder im Sortiment. Je nach Bauart des Reisemobils lässt sich dank der verbesserten Aerodynamik der CO2-Ausstoß und somit der Kraftstoffverbrauch verringern.

Mit zwei Studien des Micro-Campers „Habiton“ präsentierte BÜRSTNER eine Serie Urban-Camper für Singles, Paare und Familien mit urbanem Lebensstil. Deutschlandpremiere hatte der Minicamper Habiton L mit Aufstelldach auf Basis des Renault Kangoo mit langem Radstand, der durch seine hohe Alltagstauglichkeit und das durchdachte Modularkonzept punktet. Das Fahrzeug passt in jedes Parkhaus mit zwei Meter Einfahrtshöhe, macht beim Campen aber keine Kompromisse und folgt aktuellen Design-Trends.

Eine neue Alternative für den Musik- und Fernsehgenuss im Wohnmobil ist die Caratec „BeatSnake“. Einfach in den Nacken gelegt und los geht’s. Durch die direkte Ausrichtung der Lautsprecher zum Ohr hin ist perfekte Verständlichkeit garantiert und Mitreisende werden nicht gestört. Trotzdem ist eine Unterhaltung mit der „BeatSnake“, anders als bei Kopfhörern, problemlos möglich. Der Lautsprecher eignet sich perfekt für die Kombination mit den Caratec Smart TVs. Die Kopplung erfolgt über Bluetooth und ist somit auch mit anderen Geräten wie Smartphone oder Tablet kein Problem. Es können sogar zwei dieser Geräte miteinander verbunden werden, um den Sound gemeinsam aus einer Quelle in der jeweils gewünschten Lautstärke genießen zu können.

Carthago startet mit einem weitgehend unveränderten Programm aus sieben Erfolgsbaureihen in die Reisesaison 2024. Nur das Programm des c-tourer erhält Verstärkung durch den neuen Carthago „c-tourer T/I 145 RB LE“. Der neue c-tourer ist kompakt, bietet maximalen Reisekomfort und fährt in gleich fünf Varianten als Teilintegrierter und Integrierter auf zwei Basisfahrzeugen sowie in der exklusiven Ausführung „superior“ vor.

Dethleffs präsentierte eine Weltneuheit: Die innen und außen komplett überarbeitete Reisemobilbaureihe Trend. Der neue Trend auf Basis des Fiat Ducato löst die bisherigen Baureihen Trend, Pulse sowie Pulse Classic ab. Der Trend wird weiterhin als Teilintegrierter und als Integrierter erhältlich sein. Zu den weiteren CMT-Neuheiten gehört das Crossover-Reisemobil „Yoka Go“. Mit ihm hat Dethleffs eine völlig neue Fahrzeugklasse ins Leben gerufen, die nun erstmals auch auf der CMT zu sehen war. Als gelungenes Crossover aus Reisemobil und Camper Van vereint das Fahrzeug auf Basis des Ford Transit kompakte Van-Abmessungen mit dem isolierten Aufbau eines teilintegrierten Reisemobils. Der Camper Van „Globetrail“ ist nun auch auf Basis des VW Crafter erhältlich. Bei den Dethleffs Caravans bekam die Baureihe c’go ein von Grund auf überarbeitetes Innenraum-Design.

Dometic stellte mit dem FreshJet Portfolio eine neue Generation von Wohnmobil-Klimaanlagen vor. Die Dometic FreshJet FJX7-Serie ist leise im Betrieb und ihre Kompressor-Technologie mit variabler Drehzahl sorgt für beste Leistung bei geringerem Energieverbrauch und erreicht mit dem Kältemittel R32 (Difluormethan) eine Reduzierung des Treibhauspotenzials (GWP) um 70% gegenüber älteren Modellen. Die neue Generation der FreshJet-Serie zeichnet sich aus mit hoher Leistung bei niedrigem Energieverbrauch, leisem Betrieb und geringer Stellfläche. Die neue Serie ist in drei Größen erhältlich: 2.200 Watt, 3.000 Watt und 3.500 Watt. Alle Geräte haben ein schlankes, modernes Design und eine kleine Grundfläche, die auf jedes Wohnmobildach passt.

Der niederländische Hersteller Dorema produziert Vorzelte für Wohnwagen und Reisemobile. Das Angebot umfasst die klassischen Vorzelte mit Stangen- und Lufttechnik, Sonnendächer, sowie Zubehör. Die in den letzten Jahren immer beliebter werdenden Luftvorzelte, die den Auf- und Abbau erleichtern und zudem sehr windstabil sind, war für Dorema Anlass für eine Neuentwicklung und eine Produktneuheit: Das brandneue Luftschlauch Sonnendach St. Tropez Air mit einer Tiefe von 3 Metern.

Aus der Vision wurde Realität: Fendt startet die Serienproduktion der beiden innovativen Caravans „Work Live“ und „Work Connect“. Fendt revolutioniert damit das mobile Arbeiten mit dem Caravan: Maximale Effizienz, Komfort und Flexibilität, wo immer Sie sind. Die optimierten Räume, die fortschrittliche Technologie sowie ausgereifte und durchdachte Lösungen, machen es möglich, überall effektiv arbeiten zu können.

Zusatzluftfederungen von Goldschmitt gehören zu den beliebtesten Fahrwerksnachrüstungen für Reisemobile. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn gerade diese Fahrzeuge haben mit mehreren Herausforderungen zu kämpfen: Permanente Beladung, ungleichmäßig verteilte Lasten, schwere Einbauten und Zubehör. Um noch mehr Komfort zu bieten, präsentiert Goldschmitt eine neue Steuerung mit vollautomatischer Niveauregulierung. Die neue Steuerung mit dem Namen „RHC“ hebt die Nutzung und Bedienung von Zusatzluftfedern auf ein neues Level: Kleinste Gewichtsveränderungen werden von Niveausensoren registriert und an die Steuereinheit weitergegeben. Diese erfasst alle systemrelevanten Daten, wertet diese aus und gibt, wenn nötig, Befehle zur Druckanpassung in den Luftbälgen. Über die kostenlose Smartphone-App lassen sich die Funktionen des Folienbedienteils wie Niveauautomatik, Heben und Senken abrufen.

Hymer präsentierte in Stuttgart die runderneuerte Version des Campervans „Grand Canyon S“ auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter mit neuen Details für mehr Autarkie. Dazu bekam der Sechsmeter-Kastenwagen „Free S 600“ als Sonderedition Campus eine erweiterte Serienausstattung. Der neue Hymer ML-T 580 definiert das Reiseerlebnis neu und kombiniert grenzenlosen Komfort mit einem stilvollen Design. Hinsichtlich Innovation, Digitalisierung und Autarkie setzt der Hersteller neue Maßstäbe für das mobile Reisen und kann so den höchsten Ansprüchen der Kundenwelt gerecht werden. Das modernisierte Interieur-Design des „ML-T 580“ ermöglicht eine Auswahl zwischen zwei verschiedenen Premium-Stilwelten und Designelementen und erzeugt mit der überarbeiteten Ambientebeleuchtung eine gemütliche Wohnatmosphäre.

Die bekannte Kultcaravan-Serie Eriba Touring setzt moderne Farbakzente in der Welt des Caravans und erweitert ihren beliebten Retro-Look um drei neue, bunte Sondereditionsfarben. Alle Touring-Modelle vom kompakten „Touring 310“ bis zum geräumigen „Touring 642“ sind nun auch in den Farbwelten „Nugget Gold“, „Tango Red“ und „Harbour Blue“ erhältlich.

Liontron präsentierte seine platzsparenden Batterie LiFePO4 Akkus, die sich durch speziell abgestimmte, geringe Maße besonders für den Einsatz in Wohnmobilen und zur Montage unter dem Beifahrersitz eignet. Dabei ersetzt der Akku durch seine hohe und absolut nutzbare Batterieleistung von 150 bis 300 Ah trotz der extrem leichten Bauweise Bleiakkus mit einer viel höheren Kapazität. Die Pole sind seitlich angeordnet, so dass sich die Installation bei den gängigen Modellen unkompliziert gestaltet.

Was im letzten Jahr von LMC als Studie „Innovan“ gezeigt wurde, kam zur CMT 2024 als Serienmodell. LMC ließ Besucher das Konzept bewerten und Verbesserungsvorschläge machen. Nun steht der Innovan Active auf Basis des Ford Transit in den Startlöchern. Das auf 150 Exemplare limitierte Sondermodell gibt sich besonders abenteuerlustig mit Frontschutzbügel, Dachgepäckträger und Heckleiter – alles in mattschwarz.

Bei der Knaus Tabbert-Group bedeutet Innovation mehr als nur neue Polsterbezüge. Eine Studie, die vergangenes Jahr auf den Messen zu sehen war, zeigt dies eindrucksvoll, denn nun geht sie in Serie: Der „Tourer CUV 500 LT“ auf Basis des VW T6.1. Mit dem variablen Dach bietet der Neue viele Vorteile: Im Fahrbetrieb ist er flach, tiefgaragentauglich und spritsparend unterwegs. Am Urlaubsort bietet der „Tourer CUV“ dank der flexiblen Hubdachkonstruktion, die elektrisch per Knopfdruck auch auf einer Fernbedienung betätigt wird, die volle Stehhöhe von 2,17 Meter. Zum Start gibt es den „Tourer CUV“ auch als Sondermodell „Cuvision“ in Ascotgrau mit serienmäßigem 150-PS-Antrieb, Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe und umfangreicher Serienausstattung wie beispielsweise 17-Zoll-Bereifung auf Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfern, Klimaanlage im Fahrerhaus, Sitzheizung vorn sowie einem Navigations-Entertainment-System.

Mit einer Ausstellungsfläche von etwa 1.200 Quadratmeter präsentierte sich der Luxusmobil-Hersteller Morelo. Die zum Vorjahr verdoppelte Fläche nutzt der Hersteller, um 14 First Class Reisemobile auszustellen. Auf vielfachen Kundenwunsch stellt Morelo einen neuen Grundriss als Deutschland-Premiere vor: Den Morelo „Palace 88 DL“. Das vollintegrierte Reisemobil auf Basis des Iveco Daily 70 C 18 bietet optimale Raumnutzung mit zahlreichen Finessen. Durch die hervorragende Isolierung im Zusammenspiel mit der Warmwasser-Gas-Zentral- und Fußbodenheizung machen den Palace zu einem echten Ganzjahres-Reisemobil. Komfort in Bad, Küche und natürlich im Schlafzimmer ergeben ein wohliges Gefühl von zuhause.

Kastenspezialist Pössl setzt bei seiner Baureihe „Summit Shine“ aufs Raumbad. Präsentiert wurde die mittlere Variante 600 R. Beim Raumbad wird im Bedarfsfall der Wohnraum als Sanitärraum mitgenutzt. Es ermöglicht einen kürzeren Waschraum und damit auch in der Sechs-Meter-Version einen Grundriss mit Längseinzelbetten im Heck. In der Grundausstattung liefert Pössl nur eine Dreiersitzgruppe, eine Doppelsitzbank für die zweite Reihe ist optional. Technische Basis ist der Citroën Jumper mit Hochdach und 140-PS-Motor. Campingbusfreunde freuen sich über den „Campstar“, bei dem nun der flexible Küchenblock serienreif ist. Der lässt sich ohne Kraftaufwand aus der linken Schiebetür klappen und dann als Outdoorküche nutzen.

Die Allgäuer Reisemobil-Marke Sunlight präsentierte als Premiere zwei neue Cliff-Modelle auf Basis des Peugeot Boxer. Die Modelle Cliff 600 und Cliff 640 sollen als perfekte Einsteiger-Modelle kommen, die auf Schnickschnack verzichten und trotzdem mit hochwertiger Ausstattung sofort reisefertig beim Kunden stehen. Zur kompletten Serienausstattung gibt es eine überschaubare, aber clever zusammenstellbare Auswahl an Extras in der Optionsliste.

Der neue Wi-Fi-Router „WLT24EX“ von Teleco ermöglicht unterwegs im Reisemobil einen Internetzugang wie zu Hause, indem er 3G/4G-Netze und, wo verfügbar, WLAN-Netze auf Campingplätzen oder in anderen öffentlichen Bereichen nutzt. Die praktischste Option ist zweifellos ein Wi-Fi-Router, der – genau wie zu Hause – dafür sorgt, dass immer ein stabiles und sicheres Netz zur Verfügung steht, um alle verfügbaren Geräte zu verbinden: Smartphones, Tablets, Computer, Smart-TVs und mehr.

Weinsberg geht mit einem ungewöhnlichen Konzept 2024 an den Start. Der Hersteller baut einen Kastenwagen aus, wie ihn eigentlich Handwerker nutzen – mit drei festen Sitzen in der ersten Reihe und einer festen Trennwand zwischen Cockpit und Laderaum. Der ist beim Modell „CaraLife“ natürlich Wohnraum: Hinten eine Liegewiese, mittschiffs eine Face-to-Face-Sitzgruppe, die sich auch zum Bett umbauen lässt. Die Trennwand ermöglicht eine Winkelküche im Einstiegsbereich. Toilette und Dusche sind bei Nichtgebrauch versteckt untergebracht.

WM aquatec präsentierte einen innovativen Filter für alle Camper und Bootsfreunde. Der „WM-Filter“, wie er schlichtweg genannt wird, besteht aus massivem, lebensmittelechtem Aluminium und ist für alle Fahrzeugtypen geeignet. Laut Hersteller soll sich die Befüllzeit des Tanks mit geeigneter Schmutzfilter-Kartusche im Vergleich zur Befüllung ohne den Einsatz eines Filters, kaum unterscheiden. Das liegt vor allem an der technisch ausgereiften Strömungsführung des Wassers, sowie an den eingesetzten Filterkartuschen, wie sie auch in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben zum Einsatz kommen. Mit dem Reinigungszusatz „Dexda Clean active“ präsentiert das Unternehmen ein Reinigungssystem für den Frischwassertank sowie das gesamte Frischwassersystem – und das ohne Zusätze wie künstliche Aromen, Chlor oder andere Zusatzstoffe. Ebenso eignet sich der Reiniger hervorragend zur Entfernung von Geruch und Verschmutzungen im Grauwassertank.

Text: Volker Ammann, Quelle: Landesmesse Stuttgart GmbH, Titelbild: ©Volker Ammann