Mächtige Alpengipfel spiegeln sich auf türkisfarbenem Wasser, mondäne Uferpromenaden und schicke kleine Städtchen mit einem abwechslungsreichem Kulturangebot laden zum Besuch ein. Der Genfer See ist ein echtes Traumziel für Camper, die die schönsten Seiten der Schweiz kennenlernen möchten. Und wie ginge das besser als mit einem entspannten Roadtrip im Wohnmobil? In diesem Artikel stellen wir die perfekte Route für eine mehrtägige Tour am Genfer See vor.

Die Schweiz trumpft nicht nur mit einer fantastischen Bergwelt, sondern auch mit einer Vielzahl von malerischen Seen auf. Und einer der schönsten davon ist gleichzeitig auch der größte: Mit rund 582 Quadratkilometern ist der Genfer See (französisch Lac Léman) die unangefochtene Nummer eins der immerhin 600 Seen des Landes. Das nördliche Ufer zählt zur Schweiz. Große Teile des südlichen Ufers gehören hingegen zu Frankreich, zu dem flächentechnisch fast die Hälfte des Sees zählt.
Eine Tour mit dem Wohnmobil entlang des größten Sees der Schweiz bietet landschaftliche und kulturelle Erlebnisse gleichermaßen. Am See flaniert man auf gepflegten Uferpromenaden, wandert in den Bergen oder schlendert durch mondäne Städte wie Montreux, Lausanne oder Genf. Rund um den Genfer See gibt es zahlreiche gute Campingplätze, die ein gutes Basislager für einen erholsamen, aktiven Urlaub bilden. Für Tagesausflüge kann man das Reisemobil auch mal stehen lassen und den Ausflug mit dem Schiff unternehmen.

Entspannter Start im Westen des Genfer Sees

Ausgangspunkt für die Tour entlang des Genfer Sees ist das westliche Ufer mit der Metropole Genf. Nach der Anreise über die Autobahn A1 verschnauft man am besten erstmal auf dem TCS Camping Genève-Vésenaz und macht sich mit den vielen Attraktionen auf der Schweizer Uferseite des Sees vertraut. Zwischen Genf und dem nächsten Etappenziel Villeneuve führt die Route über eine Landstraße, die teilweise an der Küste verläuft. Aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens und dem mäßigen Andrang von Reisenden ist man hier auch in der Hochsaison sehr entspannt unterwegs.

Genf: Mondäne Metropole am See

Angeblich sollen in Genf mehr Millionäre leben als Arbeitslose. Auf jeden Fall ist die Seemetropole eine makellose Stadt, die im Zentrum neben den vielen Prachtbauten auch zahlreiche exklusive Geschäfte zu bieten hat. Wer sich der Stadt nähert, blickt auf die berühmte Fontäne Jet d’Eau, deren Wassermassen 140 Meter in die Höhe schießen.
In der „kleinsten Weltstadt“, so wie sich Genf selbst bezeichnet, lebten Größen wie Jean-Jacques Rousseau, Calvin, Voltaire und der Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant. Sie genossen die hohe Lebensqualität am westlichen Ufer des Sees. Heute kommen viele Touristen nach Genf und zeigen sich beeindruckt von den Uferpromenaden wie dem „Quai du Mont-Blanc“, von dem man den Mont Blanc, den höchsten Berg der Alpen, mit 4810 Metern sehen kann.
Die Kathedrale St. Pierre, von deren Turm du über die Stadt und den See blickst, erhebt sich majestätisch über die herrlichen Altstadt von Genf. Im Schatten des Gotteshauses stößt du auf viele Museen, schöne Bauwerke wie das Rathaus oder nette Plätze wie den Place du Bourg-de-Four. Entlang der Rhone locken ebenfalls nette Plätze und mittendrin auf der Insel „Quai de l’Ille“ steht die alte Markthalle mit einem Kulturzentrum.

Schlösser, Weinberge und herrliche Parkanlagen

Mit vielen tollen Eindrücken im Gepäck verlässt man die Metropole. Auf der weiteren Route sind es stets nur kurze Etappen bis zur nächsten Attraktion. So kann Coppet mit einem Schloss aus dem 18. Jahrhundert aufwarten. Für Nyon, Sitz der UEFA, sollte man etwas mehr Zeit einplanen, denn hier hinterließen die Römer ihre Spuren. Ein Teil der Basilika, das Amphitheater und die Säulen im Park erinnern an die Römer. Prächtigstes Bauwerk ist das Schloss mit seinen fünf Türmen.
Nach rund einer halben Autostunde erreichen wir das Städtchen Morges, das mit dem TCS Camping Morges über einen guten Campingplatz am westlichen Rand der Stadt verfügt. Morges erstreckt sich zwischen den Weinbergen und dem See und kann mit einer barocken Pfarrkirche, einem spätgotischen Rathaus und dem Schloss aus dem Jahr 1286 auftrumpfen. Hinter den wuchtigen Schlossmauern wurde ein Militärmuseum und das Schweizer Zinnfigurenmuseum eingerichtet. Eine herrliche Parkanlage ist der „Parc de l’Indépendance“, in dem im Frühling rund 100.000 Tulpen für eine unvergleichliche Farbenpracht sorgen.

Zwischenstopp in der Olympia-Stadt Lausanne

Im mittleren Teil des Sees liegt die Stadt Lausanne, die fünftgrößte Stadt des Landes. Am besten stellt man das Wohnmobile auf den empfehlenswerten Campingplatz Camping de Vidy ab und radelt oder spaziert zu Fuß über die Uferpromenade ins Zentrum. Über die Landesgrenzen hinaus ist Lausanne nicht nur durch Universität und Privatschulen, sondern auch durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) bekannt. So gehört das Olympiamuseum in Ufernähe zu den Aushängeschildern der Stadt.
Die Altstadt liegt etwa abseits, oberhalb des Sees. Die Kathedrale Notre-Dame sollte man unbedingt besuchen, denn im Inneren der Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist wertvolles Inventar und ein kunstvolles Rosenfenster von 1240 zu besichtigen. Unterhalb liegt der große Palast „Palais de Rumine“, ein imposanter Neorenaissance-Bau von 1906, der ein umfassendes Museum mit den Themen Archäologie, Geologie, Zoologie und Schöne Künste beherbergt. In Lausanne bietet sich auch ein Schiffsausflug an. Damit erhält der Besucher einen ganz neuen Blickwinkel auf die den See umgebende herrliche Landschaft, zu der insbesondere das Lavaux gehört.

Unterwegs im UNESCO-Weltkulturerbe Lavaux

Zwischen Lausanne und Vevey erstreckt sich das reizvolle Weinanbaugebiet Lavaux, das zu den schönsten Landschaften am Genfer See zählt. An den steilen Hängen begannen bereits im 12. Jahrhundert die Mönche die ersten Reben zu setzen. Heute werden hier rund 20 Prozent Rotwein und 80 Prozent Weißwein gelesen. Die Straße „Route de Vignoble“ verbindet die hübschen Weinorte. Die Fahrt über diese Straße ist nur mit einem kompakten Reisemobil oder einem Pkw empfehlendswert. Ein schöner Campingplatz, um diese herrliche Gegend länger zu erkunden, ist das Camping des Cases.

Auf den Spuren von Charlie Chaplin

Nach der Natur folgt die Kultur und so steuern wir nach wenigen Kilometern das Städtchen Vevey an. Kein Geringerer als Charlie Chaplin fühlte sich hier richtig wohl und so hat man ihm in Form einer kleinen Statue ein Denkmal gesetzt. Eine riesige Gabel, die aus dem Wasser herausragt, erinnert daran, dass der Nestlé-Konzern in Vevey seinen Hauptsitz hat. Wir nehmen uns die Zeit und schlendern über die Uferpromenade. Gleiches gilt für die nächste interessante Stadt, die Musikstadt Montreux. Alljährlich strömen unzählige Musikfans zum „International Jazz Festival“. Casino, Grand Hotel und stolze Prachtbauten deuten darauf hin, dass gut betuchte Reisende hier ihre gewünschte Erholung suchen.Einer der prominentesten Gäste war der legendäre Sänger Freddie Mercury, an den eine Statue am Seeufer erinnert. Mit einer Queen-Melodie im Ohr setzen wir unsere Reise fort und kommen nach wenigen Kilometern nördlich von Villeneuve zum Schloss Chillon. Auch wenn man auf der Tour so manches interessante Schloss gesehen hat, gehört der Besuch des Wasserschlosses zum abschließenden Pflichtprogramm. Es steht nur wenige Meter vom Ufer im Wasser und wurde um 1150 errichtet. Wer nach dem Schlossbesuch und den vielen bisherigen Eindrücken abschalten möchte, dem bietet sich ein Aufenthalt auf den Campingplätze rund um Villeneuve an. Sehr empfehlenswert ist z.B. das Camping Les Grangettes.

Praktische Infos zu der Tour

• Länge: ca. 150 Kilometer
• Dauer: individuell, wir empfehlen mindestens 5-7 Tage, damit du auseichend Zeit für Zwischenstopps hast
• Maut: Auf Autobahnen und Schnellstraßen ist eine Jahresvignette erforderlich, für Fahrzeuge über 3,5 t und Gespanne zusätzlich eine Schwerlastabgabe.
• Gasversorgung: Deutsche Gasflaschen können nur an wenigen Stellen aufgefüllt werden. Empfehlenswert ist die Mitnahme eines EU-Gasdapaters, um auch Schweizer Gasflaschen zu verwenden.
• Das solltest du nicht verpassen: In Lavaux unbedingt bis zum Dorf Epesses fahren“ Hier befindet sich der „Balcon du Léman“, ein Aussichtspunkt, von dem du einen perfekten Blick auf den Genfer See hast.

Übernachten

Am Genfer See gibt es neben den im Artikel erwähnten Campingplätzen jede Menge weiterer Campingplätze, Ferienwohnungen und andere Mietunterkünfte. Bei PiNCAMP findest du einige der schönsten – vom ADAC geprüft, von unseren Lesern bewertet und viele davon direkt bei uns buchbar. Entdecke jetzt deinen nächsten Lieblingsort: https://www.pincamp.de/campingurlaub/genfer-see

Autor: Thomas Kliem, Titelbild: c/o Pixaby, ChiemSehering Christel

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