Limburg – eine Reise ins Mittelalter
Städtereise
Limburg – eine Reise ins Mittelalter
In der Stadt an der Lahn wird Geschichte lebendig, ein Rundgang durch die Altstadt zur Entdeckungsreise. Durch enge Gassen, schmale Durchgänge, zwischen Erkern und Mauern der Fachwerkhäuser, über die Treppen, die sich den Burgberg hinaufwinden geht’s hinauf zum Wahrzeichen der Stadt: dem St. Georgs Dom. Das Wahrzeichen der Stadt thront auf steilem Felsen über der Lahn. Majestätisch überragen seine sieben Türme das Dächergewirr der Altstadt. Weithin sichtbar leuchten die ziegelroten Säulen und Arkaden in den Farben des Mittelalters.
Die Stadt ist heute wie damals, das quirlige Zentrum einer Region. Bedeutende Handelsstadt im Mittelalter, zentrale Kreisstadt in der Gegenwart. Im Jahr 1315 rumpelten die Händler mit ihren Pferdekarren auf dem Weg von Antwerpen nach Byzanz über die steinerne Brücke heran zahlten hochbeladen ihren Zoll. Doch auch der Sprung in die Moderne ist den Limburgern gelungen. Limburg ist Arbeitsplatz von rund 25.000 Menschen und Lebensplatz von rund 35.000 Limburgern. Eine Stadt voller Leben. Eingebettet zwischen Westerwald und Taunus, im malerischen Lahntal. Eine Stadt, die verzaubert und Lust macht, wiederzukommen.
Auf welchem Weg man sich Limburg auch nähert: Es ist der Dom, der den Blick einfängt. 1215 wurde mit dem Bau auf den Resten einer Stiftskirche begonnen. Nur 20 Jahre brauchten die Steinmetze, Maurer, Zimmerleute, um das gewaltige Bauwerk zu vollenden. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist noch heute beeindruckend.
Gebaut wurde der Dom St. Georg im Stil der rheinischen Romanik. Zu erkennen an den Rundbögen und den beiden Türmen im Westen. Auch die folgende Epoche, die himmelwärts strebende Frühgotik, hinterließ ihre Spuren. Vermutlich durch einen Wechsel des Baumeisters. Der entschloss sich zum Bau von sieben Türmen und zur viergeschossigen Wandgestaltung. Immer wieder wurde das Innere des Domes dem Geschmack der Zeit angepasst. Zuletzt endete die Restaurierung mit einer kunsthistorischen Sensation: Es wurden mittelalterliche Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert freigelegt. Die originalen Wandbemalungen des Domes sind in Europa einzigartig. Auch musikalisch bietet der Dom Besonderes. In seinen Hallen erklingen regelmäßig Orgelvespern. Mit Domchor und bekannten Organisten.
Wer sich lieber auf Schatzsuche begibt, wird gleich neben dem Dom fündig: Im Diözesanmuseum. Hier präsentiert der Domschatz seine sakralen Kunstwerke. Mittelpunkt der Sammlung ist die Staurothek, ein byzantinisches Kreuzreliquiar. 1204 brachten es Kreuzfahrer aus Konstantinopel zur Aufbewahrung kostbarer Kreuzpartikel mit. Neben bischöflichen Insignien, Altargefäßen und Reliquiaren aus 12 Jahrhunderten Kirchengeschichte, wird das Sakralkunstwerk von Besuchern aus aller Welt bestaunt.
Die Altstadt ist einer der wenigen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands, die in allen Kriegen unzerstört blieb und beherbergt einige Kostbarkeiten. Eines der ältesten Fachwerkhäuser Deutschlands steht in Limburg: Der Römer 2-4-6. 1289 wurde das gotische Hallenhaus gebaut. Vor mehr als 700 Jahren. Ein Haus voller Geschichte und Geschichten. Neben den historischen Kostbarkeiten hat Limburg auch für Freunde der modernen Architektur was zu bieten – das Hauptgebäude mit Büros, Laboratorien und Fabrikation sowie die separat gelegene Energiezentrale eines Pharmaunternehmens wurde vom international renommierten Architekten der Bauhausschule Marcel Breuer entworfen. Ein weiteres sehenswerte Gebäude ist das Blumenhaus Döppes – entworfen im Stil des Architekten Friedensreich Hundertwasser im Südosten Limburgs an der Wiesbadener Straße.
Ein Haus voller Kunst ist das Historische Rathaus. Am Fischmarkt inmitten der Altstadt beherbergt es die Städtischen Kunstsammlungen. Zu bewundern sind die berühmten Scherenschnitte des Silhouetten-Künstlers Ernst Moritz Engert und die in Deutschland umfangreichste Sammlung des Expressionisten Josef Ebertz. Daneben gibt es Kunst aus und über Limburg: Dazu gehören Schenkungen von Limburger Künstlern und Darstellungen Limburgs in der bildenden Kunst.
Es lohnt sich auch etwas Zeit für einen Besuch des Umlandes mitzubringen. Die Lahn liegt friedlich dem Dom zu Füßen. Sanft fließt ihr Wasser durch die Hügel von Taunus und Westerwald und der Limburger Ebene dem Rhein entgegen. Ein Fluss wie geschaffen für erfrischende, erholsame und hautnahe Natur-Erlebnisse aus ungewohnter Perspektive.
Ob mit dem Schiff, dem Tretboot oder mit kräftigem Ruderschlag. Die Lahn ist für nahezu jeden Wasserspaß zu haben. Und einer der beliebtesten Flüsse für Kanu-Wanderer in Deutschland. Selbst dem Ungeübten bietet sie ideale Bedingungen – umgeben von herrlicher Natur und gesundem Klima. Die Ausstattung zur Kanutour gibt es bei den zahlreichen Bootsverleihen. Ebenso wie den abendlichen Rücktransport zum Ausgangspunkt.
Wer lieber am Ufer bleibt, kann auch dort was erleben. Entweder per Fahrrad entlang der Uferwege. Oder zu Fuß auf dem Lahnhöhen-Wanderweg. Entlang der sanften Hügel von Taunus und Westerwald, durch Wälder, Wiesen und Dörfer, begleitet von herrlichen Ausblicken. Nur wenige Kilometer von Limburgs Altstadt entfernt.
Mehr Infos zum Lahntal: www.daslahntal.de
Machen wir uns auf, die mittelalterliche Altstadt kennenzulernen.
- Der Rundgang dauert circa eine Stunde und beginnt an der Plötze 1. Hier steht der „ehemaliger Raubritter“, Friedrich von Hattstein. Ihn konnten die Limburger im Jahre 1353 „bekehren“ und als Stadthauptmann verpflichten. Gefürchtet war seine Kraft, denn er konnte ein Weinfass (160 l) stemmen. Ganz in seiner Nähe steht das „Weinhaus Schultes“. Die Stützen des Hauserkers zieren zwei geschnitzte Balken, die die alttestamentarische Geschichte von Jonas und dem Walfisch darstellen.
- Auf dem Fischmarkt 2. befindet sich das so genannte „Steinerne Haus“ mit einem gotischen Treppengiebel, der um 1350 erbaut wurde. In der Altstadt gibt es nur fünf Häuser, die in Stein gebaut sind. Fast zur gleichen Zeit wurde das „Historische Rathaus“ gebaut. In diesem Haus tagte „der Rat der Stadt Limburg“ über 500 Jahre.
- Weiter geht’s durch die Fahrgasse, der alten Handelsstraße von Frankfurt nach Köln und kommen zu einem „Burgmannen Hof“ aus dem 14. Jahrhundert. Den Grafen von Walderdorff diente dieses stattliche Gebäude, im Stile der italienischen Renaissance erbaut, als Winterpalais. Vor dem „Walderdorffer-Hof“ 3. stehen „Die Tanzenden“, die an das Ende der Pestzeit erinnern.
- Wir folgen der alten Handelsstraße und kommen in die Brückengasse zum „Haus der sieben Laster“ 4. Die in Holz geschnitzten Fratzen sollen die Pilger, die zum Beichten in den Dom gehen, noch einmal an die sieben Todsünden erinnern. Nur ein paar Schritte weiter steht seit 1346 die steinerne Brücke über der Lahn. Bis zum Jahre 1905 musste jeder, egal ob Fußgänger oder Fuhrwerk, einen Brückenzoll zahlen.
- Eine kleine Gasse „Römer“ führt zum ältesten Haus in der Altstadt 5. Das Haus Römer 2-4-6 wurde unmittelbar nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahre 1289 gebaut. Bis vor wenigen Jahren war dies das „älteste Fachwerkhaus“ Deutschlands. Von hier gehen wir durch die „Rütsche“ vorbei am „Werner-Senger-Haus“. Im Keller dieses Hauses wurde der Schinderhannes, bis zu seinem Prozessbeginn in Mainz eingesperrt.
- Nun kommen wir wieder zum Fischmarkt 6. Doch, bevor wir die kleine Gasse bergauf zum Dom gehen, werfen wir noch einen Blick auf das Haus Nr.12, das „Nassauer Haus“. Das steinerne Hallenhaus, wurde Mitte des 14 Jahrhundert erbaut. Bemerkenswert ist die Tür des Hauses: Sie erzählt die 100-jährige Geschichte Limburgs.
Durch die Domstraße führt uns der Weg bergauf zum Limburger Dom 7., der einzigen Kathedrale in Deutschland mit sieben Türmen. Im Jahre 910 wurde hier ein Chorherrenstift gegründet und eine Kirche gebaut, die im Laufe der Jahre vergrößert und 1235 fertig gestellt wurde. Sehenswert sind die Original-Fresken an den Innenwänden, die aus dieser Zeit stammen. - Nur noch ein paar Schritte weiter und wir stehen im Limburger Schloss 8. Bereits vor über 1100 Jahren stand hier eine Burganlage der Gaugrafen des Niederlahngaues. Die heutige Schlossanlage wurde Mitte des 13 Jahrhunderts gebaut.
Über die große Domtreppe führt uns der Weg hinunter zum Bischofsplatz 9. Hier gründeten die Franziskaner um 1230 eine ihrer ersten Niederlassungen in Deutschland, bauten die Kirche und das Kloster. Beachtenswert sind die barocke Innenausstattung und die prächtige Orgel aus dem 17. Jahrhundert.
Wir gehen durch die Barfüßerstraße. Bevor wir den Kornmarkt erreichen, kommen wir am Haus 1-3, Limburgs „jüngstem Fachwerkhaus“ 10., vorbei. Erst 1913 erbaut, hat man das Haus mit aufwendigen Schnitzereien verziert. - Der Kornmarkt, der größte Platz in der Altstadt 11., war schon im Mittelalter der wichtigste Handelsplatz. Hier wurde Markt gehalten und Getreide verkauft. Außerdem stand hier die städtische Waage. Der Blick nach oben lohnt, denn an den Häusern sieht man hervorspringende Stockwerke und Erker, die aufwändig restauriert und mit reichen Schnitzereien verziert wurden. Hier lebten schon im 13. Jahrhundert wohlhabende Patrizier, Stiftsherren und reiche Händler, die typischen Hallenhäuser errichteten. In die ebenerdige Halle passte ein Pferdefuhrwerk, das von der Galerie aus be- und entladen wurde. Heute bieten die Hallenhäuser mit kleinen Boutiquen und Werkstätten, Restaurants und Cafés ein ungewöhnliches Ambiente.
Übernachtungsmöglichkeit
Camping Resort Limburg
Schleusenweg 16, 65549 Limburg a. d. Lahn
Telefon: 0160 91996659
E-Mail: Camping-Resort-Limburg@web.de
Hinweis: Der Wohnmobilstellplatz ist ganzjährig, auch während der Renovierung des Platzes, geöffnet!
Service:
- Abstellmöglichkeit Fahrräder
- Biergarten
- Dusche
- Familienfreundlich
- Haustiere erlaubt
- Naturnahe Lage
- Parkmöglichkeit
- Übernachtungsmöglichkeit