Viele Camper erkunden im Urlaub die Gegend um den Campingplatz gern mit dem eigenen Fahrrad. Damit das, meist teure, Gefährt sicher und unbeschädigt am Ziel ankommt braucht es einen geeigneten und sicher montierten Fahrradträger.
Gute Fahrradträger haben ihren Preis. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf grundsätzlich überlegen, wie viele Fahrräder man transportieren will und welches Gewicht der Träger aushalten muss. Gerade E-Bikes sind aufgrund ihrer Akkus meist recht schwer und deshalb ist nicht jeder Heckträger dafür geeignet.
Ist das eigene Fahrrad ein E-Bike, macht eventuell eine absenkbare Variante des Fahrradträgers Sinn. Um ein E-Bike vom Träger heben zu können, bedarf es einer gewissen Kraftanstrengung, denn die Räder wiegen gerne bis zu 25 Kilogramm.  Mit Hilfe eines manuellen oder motorisierten Lifts ist das Auf- und Abladen des E-Bikes auch für ältere Camper einfacher und bequemer.
Beim Kauf sollte man auch darauf achten, dass neben der Kompatibilität mit dem Fahrzeugmodell, das Gewicht des Heckträgers zum zulässigen Gesamtgewicht des Reisemobils passt. Modelle aus Alu sind aufgrund ihrer Leichtbauweise deshalb von Vorteil. Die Breite und Länge der Trägerschienen sollten auf die Merkmale der eignen Fahrräder angepasst sein, wie z.B. Reifengröße, Rahmenlänge etc.

Fachgerechte Montage des Fahrradträgers erhöht die Sicherheit
Wir empfehlen deshalb, den Fahrradträger aus Sicherheitsgründen von unserer Fachwerkstatt sach- und fachgerecht anbringen zu lassen.
Beim Aufladen und Transport des Fahrrades sollte darauf geachtet werden, dass alle Kleinteile, die sich bei der Fahrt möglicherweise lösen können, abmontiert und im Fahrzeug verstaut werden. Dazu gehören Wasserflasche, Luftpumpe, Fahrradkörbe, Sattel, Satteltaschen, Tacho etc.
Damit die Fahrräder optimal und platzsparend auf dem Heckträger angebracht werden können, sollte man die Lenker quer stellen und de Sattel komplett absenken. Die Pedale sollten wechselseitig so gestellt werden, damit sich die Räder während der Fahrt nicht gegenseitig beschädigen. Aus Gründen der Gewichtsverteilung sollte das schwerste Rad als erstes bzw. möglichst nah am Fahrzeug zu montiert werden.1
Bei der Befestigung der Fahrräder auf dem Träger sollte man immer darauf achten, dass die Halterung den Rahmen sowie die Gurte für die Reifen gut und fest angebracht sind. Wer längere Zeit über unwegsameres Gebiet fährt, sollte die Räder mit zusätzlichen Gurten und Spannriemen absichern. Eine Überprüfung des richtigen Sitzes der Haltestange und der Haltegurte in den Fahrpausen erhöht die Ladungssicherheit und verhindert Schäden an Fahrzeug und Bike. Und im extremen Fall sogar den Verlust des Fahrrades.

Schutz vor Diebstählen
Mit Diebstählen muss überall gerechnet werden, egal ob bei der kurzen Einkehr in der Raststätte, beim Einkauf im Supermarkt, auf Parkplätzen oder sogar auf Stellplätzen. Das alte Sprichwort: „Gelegenheit macht Diebe!“ hat leider immer größere Bedeutung. Deshalb sollte man es den Langfingern so schwer wie möglich machen. Gute Fahrradträger verfügen über vorinstallierte Sicherheitsschlösser. Selbst das Anschließen des Zweirads am Fahrradträger mit einem sicheren Fahrradschloss schreckt Diebe ab, da die Befestigung ein schnelles Entwenden des Bikes verhindert und so einen grundlegenden Schutz darstellt.

Wichtiges zum Schluss
Bei der Montage des Fahrradträgers muss darauf geachtet werden, dass das Nummernschild und die Beleuchtung des Reismobils trotz Fahrradträger immer gut sichtbar sind. Je nach Land kann es zu empfindlichen Strafen kommen. Deshalb: Montage immer von den Fachleuten in unserer Werkstatt vornehmen lassen.
Mit dem Heckträger verändern sich die Maße, in der Regel die Gesamtlänge des Wohnmobils. Wer eine Fähre, z.B. nach Korsika, Sardinien, Schweden, muss die veränderten Maße beim Kauf des Fährtickets korrekt angegeben.

In einigen europäischen Ländern, z. B. in Spanien und Italien sind spezielle Warntafeln am Heckträger vorgeschrieben. Leider gibt es keine einheitliche EU-Norm, so dass man je Land ein anderes Warnschild beim Grenzübertritt anbringen muss. Vor allem bei Rundreisen durch Europa sollte man im Vorfeld abklären, welche Schilder benötigt werden und diese griffbereit mitführen.

Welche Arten von Fahrradträger gibt’s für Wohnmobile?

Je nach Fahrzeug gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, das Bike zu transportieren. In der Regel kommen die Räder ans Heck des Wohnmobils. Dachträger eignen sich höchstens für niedrige Campervans ohne Hochdach oder Aufstelldach. Welche Möglichkeit für das eigene Wohnmobil richtig ist, muss individuell entschieden werden. Am besten lässt man sich vom Fachmann in unserem Shop beraten. Camper können ihr Fahrrad entweder auf der Anhängerkupplung, an der Hecktüre, an der Rückwand oder in der Heckgarage transportieren. Auch für Wohnwagen-Besitzer gibt es Möglichkeiten den Caravan mit Transportgestellen nachzurüsten.

Fahrradträger für die Anhängerkupplung

Der klassische PKW-Fahrradträger ist die Anhängerkupplung. Hat das Wohnmobil ebenfalls diesen Haken, kann auch hier die Kupplung, soweit nicht anderweitig gebraucht, für den Träger genutzt werden. Vorteil: Der Träger kann abgenommen werden, wenn er nicht gebraucht wird und für andere Fahrzeuge genutzt werden. Für die Nutzung an Kastenwagen gilt zu beachten, dass auch abklappbare Träger die Hecktüren blockieren können. Abhilfe kann hier eine Verlängerung schaffen. Ein weiterer Vorteil der Träger auf der Anhängerkupplung: Die Fahrräder können ohne größere Kraftanstrengung auf und von der niedrigen Position gehoben werden. Außerdem halten Fahrradträger auf der Anhängerkupplung oft auch mehr Gewicht aus als andere Systeme. Tipp: Im Fahrzeugschein die angegebene Stützlast nachlesen.

Thule VELOCOMPACT 924
Der Thule VeloCompact 924 ist ein sehr kompakter und leichter Anhängerkupplungs-Fahrradträger, in dieser Ausführung für 2 Fahrräder. Die Variante für 3 Fahrräder (Modell 926) finden Sie unter der Artikelnummer 89 122 – sie kann mittels Erweiterungs-S‍et um ein zusätzliches Fahrrad erweitert werden. Die Tragkraft je Schiene beträgt bei beiden Ausführungen 25 kg, was auch den Transport von leichten E-Bikes erlaubt. Das Handling des Trägers ist sehr komfortabel – eine einstellbare Einhandkupplung ermöglicht eine einfache Montage des Trägers, dank abnehmbarer Haltearme lassen sich die Fahrräder leicht fixieren. Der Abklappmechanismus erlaubt den bequemen Zugang zum Fahrzeugkofferraum. Träger und Haltearme sind abschließbar. Er erfüllt die Anforderungen der City Crash-Norm. Mit dem Thule VeloCompact 924 gönnen Sie sich beste Qualität in kompakter Ausführung!

Für Anhängerkupplungen: Thule-VELOCOMPACT 924. Foto: Movera, Werksfoto Thule

Fahrradträger an der Hecktüre

Praktisch, aber nicht für alle Camper geeignet, sind Halterungen für die Hecktüre des Fahrzeugs. Diese Möglichkeit bietet sich nur für Kastenwagen mit gegenläufig öffnenden Hecktüren an, wie Wohnmobile auf Basis eines Transporters wie Fiat Ducato (und die baugleichen Modelle Citroën Jumper und Peugeot Boxer), Mercedes Sprinter, Renault Master, VW Crafter und Co. Der Heckträger muss um das Kennzeichen nicht zu verdecken an der rechten Türe befestigt werden. Die Halterung schwingt, wenn die Türe geöffnet wird, mit. Vorteil: Laderaum oder die Heckgarage des Fahrzeugs sind frei zugänglich. Nachteil: Die Tragkraft dieser Systeme ist oft niedriger als der Systeme für die Anhängerkupplung und deshalb nur bedingt für E-Bikes geeignet. Die schweren Fahrräder belasten auf Dauer die Scharniere durch das Zusatzgewicht zu stark.

Thule Elite Van XT
Der Thule Elite Van XT ist speziell für den Fiat Ducato (seit 2006) und seine baugleichen Derivate entwickelt. Zwei Räder passen auf den Heckträger, die Tragfähigkeit gibt der schwedische Hersteller mit 35 Kilogramm an – E-Bikes sollten also nicht mitgenommen werden. Der Fahrradträger wird an die Hecktüre geklebt und ist somit dauerhaft mit dieser verbunden.

Fahrradträger für die Rückwand: Thule-Elite-Van-XT. Foto: Movera, Werksfoto Thule

Fiamma Carry-Bike 200 DJ
Für das meistverkaufte Basisfahrzeug, den Fiat Ducato, ist der Fiamma Carry-Bike 200 DJ entworfen worden. Der Träger passt zudem auch an die Hecktüren von Citroën Jumper und Peugeot Boxer. Zwei Fahrräder passen auf den Heckträger, die maximale Last beträgt wie bei Thule 35 Kilogramm.

Hecktürträger: Fiamma Carry Bike 200 DJ.  Foto: Movera, Werksfoto Fiamma

Fahrradträger für die Rückwand

Für voll- oder teilintegrierte Wohnmobile oder auch für Wohnwagen, bietet sich der Heckträger an. Dieser wird an der Rückwand des Reisemobils angebracht. Möglicher Nachteil: Der Träger bleibt dauerhaft am Fahrzeug! Die Montage eines Heckträgers sollte auf jeden Fall in unserer Fachwerkstatt durchgeführt werden, denn es muss in die Rückwand des Campers gebohrt werden. Damit sind Heckträger deutlich sicherer als andere Transportgestelle. Vorteil: Die Tragkraft ist hoch und die Fahrräder stehen stabil. Die Fahrradträger passen modellunabhängig an alle Wohnmobile und Wohnwagen mit einer ebenen Rückwand.

Thule Elite G2 Short
Der Elite G2 Short von Thule wiegt nicht einmal zehn Kilogramm, hat aber eine Tragkraft von 60 Kilogramm. Damit lassen sich auch E-Bikes ohne Probleme auf dem Heckträger mitnehmen. Die Schienen lassen sich einfach verstellen und passen so auch für alle möglichen Bikes. Wer mehr Fahrräder zu transportieren hat, kann den Träger auf bis zu vier Schienen erweitern.

Träger für die Fahrzeugrückwand: Thule-Elite-G2-Short. Foto: Movera, Werksfoto Thule

Fahrradträger für die Heckgarage

In voll- und teilintegrierten Wohnmobilen können die Räder auch in der Heckgarage untergebracht werden. Sie muss nur ausreichend breit und hoch sein, damit die Räder stehend mitgenommen werden können. Vorteile: Die Bikes sind witterungsgeschützt und Diebstahlssicher untergebracht. Auch E-Bikes können leichter mitgenommen werden. Es gibt für die Heckgaragen spezielle Fahrradträger, die das Befestigen der Zweiräder sicher und einfach machen. Dieser Heckgaragen-Fahrradträger ist empfehlenswert:

Fiamma Garage Standard
Für die Heckgarage bietet Fiamma den Garage Standard-Träger an. Zwei Fahrräder lassen sich bequem unterbringen, das Befestigungssystem lässt sich mit optionalem Zubehör um eine dritte Schiene erweitern. In der Standardausführung beträgt die maximale Nutzlast 50 Kilogramm – und ist damit für leichte bis mittelschwere Pedelecs geeignet.

Halterung für die Wohnmobilgarage: Fiamma Garage Standard. Foto: Movera, Werksfoto Fiamma

Fahrradträger für Wohnwagen

Auch für Caravans gibt es eine Auswahl an speziellen Fahrradträgern und mehrere Möglichkeiten. Entweder auf der Deichsel oder wie beim Wohnmobil an der Rückwand. Sehr praktisch sind die Träger auf der Deichsel. Sie nehmen kaum Stauraum weg, sind leicht zu montieren und das Fahrrad ist einfach und schnell auf dem Träger platziert.

Thule Caravan Superb Standard
Der Caravan Superb Standard von Thule ist explizit für E-Bikes zugelassen. Zwei Fahrräder mit Elektromotor können bequem nebeneinander Platz verstaut werden. Insgesamt können 60 Kilogramm so sicher auf einer A-Deichsel verstaut werden. Um an die Anhängerkupplung zu kommen und zum leichteren Öffnen der Heckklappe, wenn der Caravan noch am Zugfahrzeug hängt, ist der Träger samt Fahrrädern kippbar.

Rückwandträger für Wohnwagen: Thule Caravan Superb Standard. Foto: Movera, Werksfoto Thule

Fiamma Carry-Bike Caravan XL
Speziell konzipiert für Wohnwagen mit schwachen oder schrägen Rückwänden ist der Heckträger von Fiamma worden. Demnach liegt auch die Tragkraft etwas niedriger: Maximal 35 Kilogramm dürfen auf den zwei Schienen zusammen transportiert werden. Der Träger ist auch für Caravans mit Heckfenster gedacht.

Träger für Wohnwagen: Fiamma Carry Bike Caravan Xl. Foto: Movera, Werksfoto Fiamma

Alle aufgeführten Fahrradträger und weitere finden Sie in unserem Online-Shop. Lassen Sie sich von unseren Fachleuten in unserer Niederlassung Saarbrücken beraten.

Autor: Volker Ammann, Titelbild: c/o AdobeStock, Mickis Fotowelt