Mit dem Wohnmobil durch Småland, Schweden
Tourtipp
Mit dem Wohnmobil durch Småland –
Naturcamping in Schweden
Die südschwedische Region Småland ist gut erreichbar und bietet das, was sich Urlauber vom Naturcamping in Schweden erhoffen: eine herrliche Wald- und Seenlandschaft sowie erholsame Küstenabschnitte. Idyllische Dörfer mit den falunroten Holzhäusern und interessante Städte wie Kalmar oder Jönköping laden zu einer Stippvisite ein. Auf den zahlreichen, familienfreundlichen Campingplätzen in Småland, die zu den günstigsten in Europa zählen, ist man mit seinem Wohnmobil oder Wohnwagen stets ein gern gesehener Gast.
Småland (sprich: Smohland) lässt sich mit „kleines Land“ übersetzen. Aber wer sich auf diese Rundtour begibt, wird schnell erkennen, dass Småland für Großartiges steht und damit sind nicht nur Persönlichkeiten wie Astrid Lindgren, der Designer Bruno Mathsson oder der IKEA-Gründer Ingvar Kamprad gemeint. So beginnt die Rundreise durch das idyllische Småland auch in Älmhult. Hier wurde der Grundstein für das Möbel-Imperium IKEA gelegt, darum gehört ein Besuch des IKEA-Museums zum Pflichtprogramm. 1958 öffnete hier das erste Möbelhaus von IKEA seine Türen. Danach sollte man einen Abstecher zum kultigen Autofriedhof in Ryd unternehmen. Im Wald verteilen sich die rostigen Autowracks sowie der ehemalige Tourbus von ABBA. Am herrlichen Åsnen-See sollte man sich der Seenlandschaft mit den vielen kleinen Inseln widmen. 2018 wurde hier der 30. schwedische Nationalpark eingerichtet. Am besten stellt man sein Campinggefährt auf dem Campingplatz „Getnö Gård Naturcamping“ ab und erkundet den herrlichen See mit dem Kanu.
Auf zur Schärenküste und nach Kalmar
Nach der Natur folgt die Kultur in der Küstenstadt Karlskrona, die an der herrlichen Schärenküste liegt. Die Festungsbauten des wichtigsten Flottenstützpunktes in Schweden wurden sogar in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen. Zu den weiteren Highlights der Stadt gehören u.a. die barocke Frederikskirche, das Marinemuseum und die bekannte große Holzfigur des Gubben Rosenboom. Man hebt den Hut und spendet für gemeinnützige Zwecke. Über die E22 fährt man nun abseits der Küste vorbei an Seen, Feldern, Weiden und durch Wälder, denn mehr als die Hälfte Smålands ist bewaldet. Für die Stadt Kalmar sollte man ausreichend Zeit einplanen. Für eine Übernachtung steht hier ein Stell- und Campingplatz zur Verfügung. Aushängeschild der Stadt ist das imposante Schloss. Das typische Vasaschloss stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert und ist geschichtlich sehr bedeutend, da hier zwischen den Königreichen Schweden, Norwegen und Dänemark im Jahre 1397 die Kalmarer Union, ein Zusammenschluss der drei Länder, besiegelt wurde.
Ausspannen auf Öland
Von Kalmar führt die 6060 Meter lange Brücke Ölandsbron auf die Insel Öland, auf der generell besseres Wetter herrscht als auf dem Festland. Die markante Ostseeinsel ist 140 Kilometer lang und lediglich bis zu 16 Kilometer breit. Zwischen den Leuchttürmen „Langer Jan“, dem mit 41 Metern höchsten des Landes, im Süden und dem „Langen Erik“ im Norden gibt es jede Menge zu entdecken. Mit dem Fahrrad ist man auf der Insel gut unterwegs und passiert immer wieder die kleinen Windmühlen oder fährt zum nächsten Sandstrand. Auch die meisten Campingplätze bieten schöne Strände zum Verweilen und deshalb ist bei sommerlichen Temperaturen ein Badeurlaub hier durchaus möglich. Zu den kulturellen Attraktionen gehören die Ruine des Schlosses Borgholm, die königliche Sommerresidenz Solliden und die Fluchtburg Eketorp. Landschaftliches Highlight ist die große baumlose Kalksteinsteppe Stora Alvaret (UNESCO-Weltnaturerbeliste!) im Süden der Insel. Sie zeugt von den geringen Niederschlagsmengen.
Dekorative Glaskunst aus dem Glasreich
Gut erholt verlässt man die Ferieninsel Öland und steuert das Glasreich an, das sich westlich von Kalmar im waldreichen Inland erstreckt. Das Glasreich (Glasriket) ist das gläserne Herz Schwedens und umfasst 15 Glashütten. Weit über die Provinzgrenzen von Småland hinaus sind Glashütten wie Kosta Glasbruk, Boda Glasbruk oder Orrefors Glasbruk bekannt. Seit 1742 wird Glas produziert und natürlich kann man dem Glasbläser über die Schulter schauen. Nicht verpassen sollte man beim Besuch einer Glasbläserei einen Hytsill-Abend. Das Hyttsill-Essen ist seit dem 18. Jahrhundert in Småland Tradition. Wörtlich übersetzt bedeutet Hyttsill Hüttenhering und den aßen die Glashütten-Arbeiter in den Wintermonaten abends mit Kartoffeln, knusprig gebratenen Speck und Isterband, der småländischen Griebenwurst, gemeinsam am noch warmen Hüttenofen. In den angegliederten Shops findet der Besucher das passende Souvenir wie Weingläser, Vasen oder sonstige Dekoartikel.
Auf den Spuren von Astrid Lindgren
Man verlässt das interessante Glasreich in nördliche Richtung und passiert danach immer wieder freundliche und fotogene Dörfer. Die kleinen Dörfer mit ihren Blumenwiesen und gepflegten Holzhäusern vermitteln eine friedliche Atmosphäre und in Verbindung mit dem geringen Verkehrsaufkommen sind Stress und Hektik hier nur Fremdworte. Wenn man durch die Wälder fährt, sollte man jedoch achtsam sein, denn der Elchbestand ist groß und eine Kollision mit dem stattlichen König der Wälder kann die Urlaubsstimmung erheblich trüben. In Vimmerby wird die Stimmung sicherlich auf einen weiteren Höhepunkt der Reise erreichen, denn hier dreht sich alles um die weltberühmte Kinderbuchautorin Astrid Lindgren (1907 – 2002). Im Infozentrum Astrid Lindgrens Näs kann man sich über das Leben und Werk der Autorin umfassend informieren. Das Infozentrum umfasst auch das Geburtshaus Lindgrens. Die von ihr geschaffenen Figuren können auf den vielen Freilichtbühnen in der Astrid Lindgrens Värld, zu der auch ein Campingplatz gehört, bewundert werden. Viele Kindheitserinnerungen werden hier wach: Man trifft Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter, Kalle Blomquist, Karlsson vom Dach und natürlich Pippi Langstrumpf. Neben diesen Berühmtheiten stammen auch die Wäscheklammer und das Streichholz aus Småland.
Rundgang in Jönköping
Rund um Vimmerby sollte man noch ein paar bekannten Dörfern wie Lönneberga seine Aufmerksamkeit schenken, bevor man die Provinzhauptstadt Jönköping besucht. Sie liegt am südlichen Ende des Vätternsees, dem zweitgrößten See des Landes. Schiffsausflüge bieten sich hier ebenso an wie Museumsbesuche. Eine Sehenswürdigkeit ist hierbei das Streichholzmuseum. Wer mag kann auch das Vogelmuseum, das Radiomuseum oder das Freilichtmuseum mit rustikalen Gebäuden aus der Region besuchen.
Letzte Etappe
Von der freundlichen Stadt Jönköping ist es eine Etappe wieder zurück zum Startpunkt. Dazwischen liegt das Städtchen Värnamo. Hier lohnt sich ein Besuch des Bruno Mathsson Center, in dem man sich über die vielen Möbel und Alltagsgegenstände des bekannten Designers Bruno Mathsson informieren kann. Bleibt am Ende der Reise noch ein wenig Zeit, sollte man sich die Wanderschuhe anziehen und eine ausgiebige Wanderung in dem Nationalpark Store Mosse unternehmen. Dieser erstreckt sich nördlich von Värnamo und stellt das größte Moorgebiet südlich von Lappland unter Naturschutz. Auf zahlreichen Wanderwegen genießt man eine ungeheure Stille und kann von den vielen Beobachtungstürmen die besondere Vogelwelt entdecken. Die Wanderung ist der krönende Abschluss des Naturcampings in Schweden in dem wunderschönen Småland!
Hier findet man alle Campingplätze von PiNCAMP in Småland und Schweden auf einen Blick: https://www.pincamp.de/schweden
Autor: Thomas Kliem, Quelle: PiNCAMP, Fotos: siehe Einzelnachweise
Wir bedanken uns bei Thomas Kliem und PiNCAMP für die freundliche Unterstützung.