Rothenburg ob der Tauber mit allen Sinnen erleben

Rothenburg ob der Tauber mit allen Sinnen erleben

26. November 2024 / Erlebniswelt, November 2024
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Städtereise

Reiterlesmarkt vorm Rathaus. Foto: ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger

Rothenburg ob der Tauber
mit allen Sinnen erleben

Altstadt von Rothenburg. Foto: ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger
Reiterlesmarkt in der Herrngasse. Im Hintergrund die Franziskanerkriche. Foto: ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger
Plönlein im Winter. Foto: ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger
Hegereiterhaus. ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger
Reisterlesmarkt auf dem Marktplatz. ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger
Käthe Wohlfahrt Schneemobil. Foto: ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger
Reiterlesmarkt in der Herrngasse. Foto: ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger

Weltbekannt, weltoffen und doch gemütlich – was Rothenburg ob der Tauber geschafft hat, bekommt nicht jeder hin. Die kleine Stadt im westlichen Teil Frankens – an der Grenze zu Baden-Württemberg gelegen – glänzt mit ihrem mittelalterlichen Ambiente und mit romantischen Gassen. Dieser einmalige Mix macht Rothenburg zu einem märchenhaften Ziel für Menschen aus aller Welt.

Rothenburg ob der Tauber und seine Altstadt sind umgeben von einer Stadtmauer, die in großen Teilen begehbar ist. Die Runde um die Stadt umfasst circa vier Kilometer und führt zu fantastischen Einblicken, 42 Türme prägen die Stadtsilhouette. Der höchste steht am Marktplatz und kann auch begangen werden.

Von hier aus hat man eine tolle Übersicht über die Stadt auf den vitalen Marktplatz – früher wie heute der Begegnungsort von Menschen aus aller Welt. Hier starten die öffentlichen Führungen und die abendlichen Themenführungen: vom legendären Nachtwächter bis hin zur Handwerkerwitwe Walburga. Im Kellergewölbe des Rathauses erlebt man im Historienverlies einen Portion Stadtgeschichte. In der Tourist Information in der einstigen Ratstrinkstube erhält der Besucher entsprechende Lektüre für den entspannten Stadtrundgang. Von dort aus führen viele Wege ins Glück. Gen Süden folgen wir der Schmiedgasse und treffen auf das Plönlein – der kleine Platz mit dem gelben Fachwerkhaus im Zentrum gilt als das Fotomotiv Rothenburgs. Nicht verpassen auf dem Weg dorthin sollten man den Besuch im Mittelalterlichen Kriminalmuseum – europaweit einzigartig in seiner Aufarbeitung der Rechtsgeschichte und viel mehr als ein „Foltermuseum“. Mit spannenden Sonderausstellungen und in der Dauerausstellung vermittelt das Museum kurzweilig eine satte Portion Sozialgeschichte. Westlich vom Marktplatz wird es eher heimelig, schlendert man die Herrngasse mit ihren Patrizierhäusern entlang kommt man zum Eldorado für Weihnachtsfanatiker – Käthe Wohlfahrt präsentiert hier im Sommer wie im Winter ihr Weihnachtsdorf und das einzige Deutsche Weihnachtsmuseum. Hier beantwortet sich die Frage „Wie feiern wir Weihnachten?“ eigentlich von selbst.

An der Franziskanerkirche vorbei verlassen wir die Altstadt durch das Burgtor und betreten den Burggarten, für viele Rothenburger der Startpunkt in die Natur des Taubertals. Mehrere Aussichtspunkte ermöglichen vom Burggarten aus herrliche Ausblicke über das Tal, nach Detwang oder über den Weinberg An der Eich auf die Südspitze der Altstadt. Verlässt man den Marktplatz gen Norden, so kommt man kaum an der Jakobskirche vorbei. Schon allein wegen ihrer schieren Größe und den zwei Türmen dominiert die gotische Kirche das Stadtbild. Mit dem Riemenschneider-Altar „Heilig-Blut“ beherbergt die Pilgerkirche ein phänomenales Meisterwerk, der Holzaltar ist nur einer von vielen Gründen, warum der Kirchenbesuch ein Muss beim Rothenburg-Aufenthalt ist.

Hinter der Kirche geht es durch das Klingenviertel zum Rothenburg Museum mit seiner historischen Klosterküche, dem originalen Meistertrunk-Humpen, Rüstungen und Waffen, historischen Stadtansichten und dem Rothenburger Goldschatz. Ein Geheimtipp: die Wolfgangskirche am Klingentor, die als Teil der Verteidigungsanlagen in die Stadtmauer integriert war. Östlich vom Marktplatz verlassen wir durch die Hafengasse an Röderbogen und Markusturm den ersten Altstadtring und blicken gen Rödertor. In diesem befindet sich die Ausstellung, die auf die Zerstörung von Teilen der Altstadt und die herausragende Aufbauleistung nach dem Kriege eingeht. Außerdem ist die Sicht auf die Stadtsilhouette von hier aus einmalig. Dass Rothenburg ob der Tauber weit mehr zu bieten hat, als die Altstadt sieht man beim Gang ins Taubertal. Das Wildbad mit seiner Parkanlage ist ein herrlicher Ruheort an der Tauber, zudem ein kultureller Veranstaltungsort mit vielen kostenfreien Konzerten. Beeindruckend ist der Blick von der Doppelbrücke auf die Weinberge und die Altstadt. Unsere nächste Station beim Gang durch das Taubertal bei Rothenburg: Das Topplerschlösschen – ein kleiner, aber feiner Geheimtipp. Die einstige Sommerfrische eines Rothenburger Bürgermeister steht im Garten der Familie Boas und kann sich besichtigt werden. Einkehren kann man im Biergarten „Unter den Linden“ an der Tauber, ehe der Ortsteil Detwang mit einem Riemenschneider-Altar in der Kirche St. Peter und Paul lockt.

Wann ist der Besuch von Rothenburg ob der Tauber besonders empfehlenswert?

Die gute Nachricht: es gibt keine falsche Zeit nach Rothenburg ob der Tauber zu reisen. Der Frühling ist geprägt vom Aufbruch. Von hübsch geschmückten Brunnen zu Ostern. Von einer lebendigen Natur, die direkt an der Stadtmauer der circa 3,5 Quadratkilometer großen Altstadt erwacht. Vom Burggarten aus geht es ins Taubertal zu Wanderwegen, der erste Biergarten an dem kleinen Flüsschen Tauber öffnet. Auf den Radwegen entlang der Tauber und zur Altmühlregion starten die ersten Tourenfahrer. Der Sommer bringt dann die Menschen und die Feste, die auch von den Rothenburger gelebt werden. Zwei historische Festspiele – der Meistertrunk zu Pfingsten und die Reichsstadt-Festtage Anfang September – laden zur Zeitreise ein. 1000 Rothenburger kampieren dann über das Wochenende in ihren Zelten, feiern in historischen Gewandungen. Zu Pfingsten blicken alle auf die Bühne des Kaisersaals, wo das Theaterstück zum Meistertrunk in den Bann zieht. Weindorf, kostenfreie Konzerte am Marktplatz und das kleine aber feine Freilufttheater Toppler Theater sorgen für ein abwechslungsreiches Treiben. In den Gassen und auf den Plätzen findet jeder einen Tisch für die gastronomischen Angebote. Der Herbst ist geprägt vom fantastischen Angebot des Märchenzaubers im November mit kostenfreien Führungen und Lesungen in dem Altstadtambiente, das aus einem Grimm’schen Märchen zu stammen scheint. Die Wanderwochen im Herbst bringen die Gäste in kostenfrei geführten Touren in die Natur. Im Advent erwacht die Weihnachtsstadt Rothenburg ob der Tauber: Der Alt-Rothenburger Weihnachtsmarkt setzt nicht auf Kitsch und übertriebenen Lichterglanz sondern auf gelebte Tradition – stilvoll geschmückt sind dann die Gassen durch die Einzelhändler, Hoteliers und Rothenburgs Bewohner. Wer es etwas ruhiger mag, der kommt von Januar bis März nach Rothenburg, wenn etwas Stille einkehrt in die Stadt. In dieser Zeit kann man die zahlreichen Museen und die Winterlandschaft bei Spaziergängen fast allein erleben.

Zum Jahresende präsentiert sich die Stadt für Romantiker von ihrer schönsten Seite. Eingebettet in die malerische Kulisse zwischen Rathaus und St.-Jakob gilt der Reiterlesmarkt als einer der reizvollsten Weihnachtsmärkte Deutschlands.

Der Reiterlesmarkt von Rothenburg ob der Tauber findet in diesem Jahr vom 29.11. bis 23.12. täglich rund um das Rathaus und die Kirche St. Jakob im Herzen der mittelalterlichen Altstadt statt. Zum Flair des weltweit bekannten Weihnachtsmarktes trägt neben Rothenburgs einzigartigem Ambiente die familiäre Atmosphäre auf und rund um den Markt bei. Viele Vereine und lokale Aussteller sind seit Jahren als Gastronomen oder Anbieter von Schmuck, Mode und Design auf dem Reiterlesmarkt vertreten. Die Posaunenchöre aus der Umgebung sorgen allabendlich für weihnachtliche Klänge. In den Innenhöfen und auf den Terrassen der Cafés und Restaurants wird das Angebot für jene ergänzt, die gern noch etwas länger bleiben wollen. Eröffnet wird der Markt am 29.11., um 17 Uhr, vom Reiterle.

An diesem Freitagabend vor dem ersten Advent kommt er hoch zu Ross auf den Marktplatz geritten und richtet sein Grußwort feierlich an die Wartenden. Erst nach dem Prolog und den Grußworten des Oberbürgermeisters Dr. Markus Naser erstrahlt der große Baum in der Mitte des Platzes in vollem Glanze. Neuen Glanz und Schmuck erhalten in diesem Jahr die Rathausfassade sowie der Eingang zum Lichthof im Rathaus. Neue Beleuchtungselemente machen den Markt noch attraktiver. Die Einkaufsstraßen wie die Hafen-, Herrn- und Schmiedgasse geben seit Jahren das Vorbild. Die Auslegerbäumchen an den Häusern – organisiert vom Verkehrsverein – sind wie die leuchtenden Sterne an den Toren der Altstadt eine Besonderheit Rothenburgs.

61 Buden machen den Markt zum Erlebnis für Jung und Alt wie auch für Besucher aus nah und fern – in Rothenburg treffen sich zum Reiterlesmarkt alte Bekannte aus der Stadt und die ganze Welt. Zu den kulinarischen Spezialitäten wie Rostbratwurst und Landsknechtsteaks gesellen sich in Rothenburg die bekannten Schneeballen und der weiße Glühwein vom lokalen Winzer.

Das Reiterle bringt bei seinem zweiten Auftritt am 4. Dezember die Augen der Rothenburger Schulkinder zum Leuchten, die es nach ihrem Lichterzug durch Röder- und Hafengasse um 17 Uhr am Marktplatz empfangen. Ein weiteres spezielles Datum für den Nachwuchs: Am 18.12. offerieren die Rothenburger Bäcker ein Lebkuchenhaus auf dem Grünen Markt – oder besser: eben die Lebkuchen aus denen das Häuslein besteht. Klingt lecker und ist bei Weitem nicht die letzte Aktion, bei der die Kinder der Stadt den Markt prägen dürfen. Die Baumschmückaktion der Kindergärten erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. So lebt der Rothenburger Reiterlesmarkt mit der Bevölkerung aber auch von den Gästen, die alljährlich aus aller Welt in die Weihnachtsstadt Rothenburg pilgern.

Denn neben dem Markt gibt es viel zu erleben: das Deutsche Weihnachtsmuseum und natürlich das Einkaufserlebnis im Weihnachtsdorf von Käthe Wohlfahrt tragen zum feierlichen Gesamtbild bei. Für weihnachtliche Klänge sorgen die kostenfreien Orgelkonzerte in der Stadtkirche St. Jakob oder die Bläserkonzerte auf dem Markt an den Wochenenden. Die vielen kleinen Leckereien bei den Bäckern, Chocolatiers oder Bonbonmachern der Stadt und die saisonalen Spezialitäten in den Weinstuben, Restaurants und Gasthöfen laden zum Bummel und Verweilen in der Weihnachtsstadt Rothenburg ein.

Öffnungszeiten: täglich vom 29.11.2024 bis 23.12.2024
Montag bis Donnerstag von 11 Uhr bis 19 Uhr
Freitag, Samstag, Sonntag von 11 Uhr bis 20 Uhr

Autor: Robert Nehr, Rothenburg Tourismus Service, Titelbild: ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger

Wir bedanken uns herzlich bei dem Rothenburg Tourismus Service für die freundliche Unterstützung.

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