So machen Sie Ihr Wohnmobil winterfest: Die wichtigsten Tipps zur Überwinterung

So machen Sie Ihr Wohnmobil winterfest: Die wichtigsten Tipps zur Überwinterung

30. Oktober 2024 / Erlebniswelt, Oktober 2024
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Special

Foto: © Volker Ammann mit Hilfe von KI

So machen Sie Ihr Wohnmobil winterfest:
Die wichtigsten Tipps zur Überwinterung

Die Fahrzeugwäsche mit dem Dampfstrahler muss vorsichtig erfolgen, damit kein Wasser in den Innerraum gelangt. Foto: © Volker Ammann
Luftdruck prüfen und etwas erhöhen. Foto: © AdobeStock, powerbeephoto
Grauwasser an einer Entsorgungsstation ablassen. Foto: © AdobeStock, powerbeephoto
Die Chemietoilette muss entleert werden. Foto: © Volker Ammann
Ölstand kontrollieren und gegebenenfalls Öl nachfüllen. Foto: © Volker Ammann
Wasser und Frostschutz kontrollieren und eventuell nachfüllen. Foto: © Volker Ammann

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, der Winter naht. Für Reisemobilisten, die nicht zum Wintercamping fahren, steht das Saisonende vor der Tür. Und so stellt sich die Frage: Wie kommt mein Wohnmobil fit durch die Winterpause? So, dass im Frühjahr direkt durchgestartet werden kann. Dazu haben wir ein einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Vor dem Einwintern gibt’s noch eine Pflege für innen und außen.
Mit Autoshampoo einmal komplett einseifen, dabei das Dach nicht vergessen, denn hier sammelt sich der meiste Schmutz an. Entdeckt man bei der Reinigung Farbabplatzer, sollte man die gleich reparieren beziehungsweise nachlackieren. Den Unterboden reinigen; und hier Ansammlungen von Erde oder Sand gründlich entfernen.
Wer noch etwas mehr Zeit und Mühe investieren will, behandelt das Mobil mit Flüssigwachs und einer Poliermaschine. Das ist zwar langwierig, der Aufbau ist dann aber besser vor Wetter und Schmutz geschützt, und die nächste Wäsche wird leichter, da Schmutz schlechter haftet.  Die Gummidichtungen an Fenstern und Türen sollte man nur mit silikonfreien Mitteln aus dem Fachhandel behandeln, dabei sparsam vorgehen.

Ganz wichtig: Tank- und Technikkontrollen vor dem Winterschlaf durchführen
Die Kontrolle des Füllstands von Frostschutz, Kühlwasser und Scheibenwaschanlage ist äußerst wichtig, nötigenfalls muss aufgefüllt werden. Das Fahrzeug voll tanken vermindert das Luftvolumen im Tank. An der Innenseite bildet sich so weniger Kondenswasser, das sich mit dem Diesel vermengen oder bei Metalltanks Rost verursachen könnte.
Am Abstellplatz erhöht man den Luftdruck der Reifen um etwa ein halbes Bar, um den schleichenden Luftverlust auszugleichen. Verfügt das Reisemobil über Stützen, kurbelt man sie so weit aus, dass nicht das gesamte Gewicht auf den Reifen lastet. Legen Sie den ersten Gang ein und lösen Sie die Handbremse, damit die Bremsklötze nicht an der Bremstrommel festrosten. Keile an den Reifen verhindern ein Wegrollen. Ganz wichtig: Die Wasseranlage entleeren. Die Gasflaschen dreht man zu.

Stellplatz
Wert das Reisemobil über Winter meldet, darf es nicht auf öffentlichen Verkehrsflächen abstellen. Bei Parkplätzen sollten man die Vertragsbedingungen gründlich durchlesen, da diese die Nutzung für abgemeldete Fahrzeuge nicht immer erlauben. Überdachte und vor der Witterung geschützte Stellplätze sind für eine Überwinterung am besten geeignet. Sollte der Stellplatz nicht trocken genug sein, können elektrische oder natürliche Luft-Entfeuchter dafür sorgen, dass sich keine Feuchtigkeit im Fahrzeuginneren sammelt. Verbringt das Wohnmobil den Winter im Freien, ist es angeraten, es nicht unter einem Baum stehen zu lassen. Abfallende Äste und Schnee können schwerwiegende Schäden verursachen, aber auch der Kot von Vögeln sowie verwesende Blätter können den Lack ernsthaft beschädigen.

Versicherung
Wenn das Wohnmobil in der Wintersaison nicht genutzt wird, lohnt es sich, das Fahrzeug bis zur nächsten Camping-Saison abzumelden. So spart man Steuern und Versicherungsgebühren, die man im nächsten Jahr viel besser in neue Wohnmobil-Ausstattung oder Urlaubsfreuden investieren kann. Es ist gegebenenfalls sinnvoll, eine Ruheversicherung abzuschließen. Diese deckt Schäden durch Hagel, Einbruch und Tiere ab, nicht aber Beschädigungen durch Vandalismus. Bedingung dafür ist, dass das Fahrzeug auf einem abgezäunten Grundstück steht. Außerdem sollte man auf den Termin der TÜV-Überprüfung achten. Fällt dieser in die Zeit der Überwinterung, sollten man ihn noch vorziehen, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden und die nächste Wohnmobil-Reise sorgenfrei anzutreten zu können.

Die wichtigsten Maßnahmen zusammengefasst

1. Wasseranlage gründlich entleeren

Ein gefrorener Wassertank ist das Letzte, was man im Frühling vorfinden möchte. Alle Wassertanks – Frisch-, Abwasser- und Toilettentank – sollten daher vor dem Winter vollständig geleert und gereinigt werden. Mit einem Luftkompressor lassen sich die Leitungen durchpusten, um auch die letzten Wassertropfen zu entfernen. So verhindern Sie Frostschäden an empfindlichen Teilen der Wasseranlage.

2. Batterien schützen und pflegen

Batterien leiden im Winter unter den niedrigen Temperaturen. Idealerweise bauen Sie sie aus und lagern sie an einem frostfreien Ort. Dort sollten sie in regelmäßigen Abständen nachgeladen werden, um eine Tiefenentladung zu vermeiden. Falls eine Solaranlage vorhanden ist, empfiehlt es sich, diese abzuschalten, um die Anlage vor Temperaturschwankungen zu schützen.

3. Lüftung und Feuchtigkeit im Innenraum

Eine gute Belüftung ist im Winter besonders wichtig, um Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden zu verhindern. Öffnen Sie daher die Lüftungsschlitze ein kleines Stück und platzieren Sie Entfeuchterbeutel oder spezielle Anti-Feuchtigkeits-Kissen im Innenraum. So bleibt das Wohnmobil auch über die kalte Jahreszeit trocken und geschützt.

4. Gasanlage und Sicherheit

Auch die Gasanlage braucht etwas Aufmerksamkeit. Falls möglich, entfernen Sie die Gasflaschen und lagern sie sicher. Andernfalls sollten Sie die Gasventile sorgfältig verschließen. So stellen Sie sicher, dass auch bei längeren Standzeiten keine Restgase austreten können.

5. Reifen vor Druckstellen schützen

Ein Wohnmobil, das über Monate unbewegt steht, kann an den Reifen Schäden davontragen. Um das zu vermeiden, erhöhen Sie den Reifendruck leicht und stellen das Fahrzeug idealerweise auf Unterlegkeile oder Stützen. Das entlastet die Reifen und beugt Standplatten vor.

6. Außenreinigung und Schutz vor Witterung

Schnee, Eis und Frost greifen das Wohnmobil an. Bevor Sie das Fahrzeug einlagern, lohnt sich eine gründliche Reinigung. Spezielle Schutzmittel für Lack und Dichtungen helfen, den Außenbereich vor Witterungseinflüssen zu bewahren. Wer möchte, kann zusätzlich eine atmungsaktive Plane verwenden. Diese schützt und lässt gleichzeitig Feuchtigkeit entweichen.

7. Kühlsystem und Frostschutz

Für einen sicheren Start in die neue Saison ist es ratsam, das Kühlmittel zu überprüfen. Der Kühler sollte ausreichend Frostschutzmittel enthalten, um bei extremen Temperaturen vor Schäden sicher zu sein.

8. Innenraum gründlich vorbereiten

Lebensmittel, die über den Winter im Wohnmobil verbleiben, ziehen ungebetene Gäste an. Nehmen Sie daher alle verderblichen Produkte heraus und lagern Sie sie zuhause. Auch Polster und Matratzen freuen sich über etwas Pflege: Stellen Sie diese hoch, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen und Stockflecken zu verhindern.

Mit diesen Schritten übersteht Ihr Wohnmobil die Winterpause bestens geschützt – und steht Ihnen im Frühjahr wieder uneingeschränkt zur Verfügung. Die Checkliste können Sie hier downloaden.

Text: Volker Ammann, Titelbild: © Volker Ammann mit Hilfe von KI

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