Übergroße Hitze im Wohnmobil?

Übergroße Hitze im Wohnmobil?

31. Juli 2024 / Dreiseitenkipper, Juli 2024
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Kaufberatung

Foto: ©Adobe Stock, Thaut Images

Übergroße Hitze im Wohnmobil?
Wir haben Tipps dagegen!

Sonnenschutz. Foto: ©Hindermann
Lenkradschutz vor Aufheizung. Foto: ©Hindermann
Klimaanlage, Dometic Freshjet FX7. Foto: ©Dometic Group
Fenstermarkise. Foto: ©Güsto
Abends lüften ist ideal. Foto: ©AdobeStock, Fxquadro
Zusätzliche Dachluke. Foto: ©MAXXAIR

Der lang ersehnte Sommer ist endlich da, viele Camper reisen in den wohlverdienten Urlaub. Wohnmobile und Wohnwagen werden für die kommenden Wochen das geliebte Zuhause sein – wenn da nicht oft diese enorme Hitze wäre. Vor allem im Süden Europas, aber mittlerweile im Sommer auch in Deutschland: Das mobile Heim verwandelt sich dann schnell in einen wahren Glutofen, in dem man schlecht schlafen kann. Im folgenden Artikel haben wir ein paar klassische und kreative Tipps gesammelt, die selbst bei hohen Temperaturen für ein wenig Abkühlung sorgen.

Sonniges Sommerwetter mit blauem Himmel und Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius ist für viele Urlaubern erstmal sehr erfreulich. Für Reisen im Wohnmobil und Auto stellen die hohen Temperaturen durch das Aufheizen der Fahrzeuge erhebliche Gefahren dar. Und diese werden gerne unterschätzt. Eine ADAC-Studie hat gezeigt, dass bereits eine halbe Stunde in der Mittagshitze vollkommen ausreicht, damit im Innenraum die kritische Temperatur von 50 Grad Celsius erreicht wird. Nach 90 Minuten steigt diese bereits auf 60 Grad Celsius – ein kaum erträglicher Zustand.

Solche hohen Temperaturen stellen bei Fahrten mit dem Wohnmobil oder mit dem Auto eine extreme Belastung für den Körper, aber auch für unser Gehirn dar. Insbesondere Kinder und Tiere müssen vor dieser extremen Wärme geschützt werden. Aber was kann man jetzt konkret dagegen unternehmen? Einiges, und häufig kosten die Maßnahmen nicht einmal viel Geld. Man muss nur ein paar einfache Tipps befolgen. Diese schauen wir uns mal an.

Sonnenschutz im Auto: Halbgarage, Sonnenschutzfolie oder Tönungsfolie

Welche präventive Maßnahmen gibt es, um das Wohnmobil, ein Fahrzeug mit Wohnanhänger vor extremer Hitze zu schützen? Erster Schritt: Die passende Schutzausrüstung für den Sommer besorgen. Der ADAC hat dazu einen umfassenden Test vorgenommen und die gängige Sonnenschutzausrüstung genauer unter die Lupe genommen:

  • Abdeckplane (Halbgarage): Schützt insgesamt am besten
    Im ADAC-Test konnte vor allem die Abdeckplane (Halbgarage) die Temperatur entscheidend verringern. Die Planen, mit denen die Scheiben und das Dach abgedeckt werden kann, verringerte die Temperatur im Innenraum um 10 Grad Celsius.
  • Sonnenschutzfolie: Bei Hitze außen effektiver als innen
    Die Anschaffung einer Sonnenschutzfolie könnte sich als lohnend erweisen. Außen angebracht konnte die Innenraumtemperatur um acht Grad Celsius reduziert werden, während sie innen nur einen Temperaturunterschied von vier Grad Celsius bewirkte.
  • Tönungsfolie: Reduziert die Oberflächentemperatur
    Die Tönungsfolien, die ab der B-Säule in Fahrzeugen angebracht werden kann, senkt die Innenraumtemperatur nur um zwei Grad Celsius, allerdings reduzieren sie im hinteren Bereich die Oberflächentemperatur von Sitzflächen. Dies könnte sich für Kinder und Tiere spürbar auszahlen. Es weiteres Plus: Die Folie filtert nicht nur die UV-, sondern auch die Infrarot-Strahlung aus, die für die Hitze im Fahrzeug verantwortlich ist.

Sechs einfache Tipps gegen Hitze im Auto

Gerade zum Start einer Reise kann die Temperatur im Innenraum unerträglich hoch sein, wenn das Wohnmobil oder das Zugfahrzeug der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt war. Folgende sechs Tipps helfen zur direkten Abkühlung:

  • Türen und das Schiebedach vor Fahrtantritt öffnen und das Fahrzeug ein paar Minuten durchlüften lassen.
  • Die Lüftung auf der höchsten Stufe laufen lassen, damit eine rasche Durchlüftung und Abkühlung realisiert wird.
  • Die Klimaanlage dosiert einsetzen. Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur darf nicht zu groß sein, da dies zu Kreislaufproblemen führen kann.
  • Flüssigkeitshaushalt im Körper durch Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen decken. Zu kalte Getränke könnten Magen-Darm-Problem hervorrufen.
  • Die Kleidung anpassen – ein sommerliches Outfit ist bei großer Hitze empfehlenswert, auch wenn Jeans und Hemd immer einen besseren Eindruck hinterlassen.
  • Pausen im Schatten einlegen: Ist die Sonneneinstrahlung auch während der Fahrt extrem, solltet Ihr regelmäßige Pausen einlegen und die körperlichen Beanspruchung zurückfahren. Das Auto im Schatten parken und gut durchlüften.

Lenkrad und Armaturen schützen: Hautverbrennungen drohen

Ein besonderer Fokus bei Hitze liegt auf dem Lenkrad. Dieses sollte man unbedingt vor direkter Einstrahlung schützen, weil es sich schnell aufheizt und bei der Nutzung zu Verbrennungen an der Haut führen kann. Ähnlich verhält es sich mit den Armaturen, deren Oberflächentemperaturen bis zu 70 Grad Celsius erreichen können. Sonnenschutzfolien oder auch ein weißes Tuch können schnell Abhilfe schaffen.

Unser Tipp: Das passende Reiseziel wählen

Wer durch übermäßige Hitze gesundheitliche Probleme bekommt, sollte dementsprechend das Reiseziel wählen. Südeuropäische Länder wie Italien, Spanien, Griechenland, Portugal oder auch Kroatien sind bekannt für hohe sommerliche Temperaturen. Selbst bei Beachtung der Tipps in diesem Artikel, lässt sich in diesen Ländern die Erwärmung des mobilen zuhause nicht vermeiden. Deshalb gilt: Wer ernsthafte Probleme mit großer Hitze hat, besucht diese Länder am besten im Frühjahr oder Herbst.

Als Alternative warten im nördlichen Europa viele attraktive Reiseziele ohne große sommerliche Hitze. Auch eine gute Idee: Den Campingurlaub einfach an einem See verbringen! Heiß kann es da zwar auch werden, aber zumindest kann man sich zwischendurch immer im angenehmen kühlen Wasser erfrischen. Und in der Regel ist es an Seen auch im Sommer ein bisschen kühler als anderswo.

Mehr Tipps gegen zu viel Hitze im Wohnmobil und Caravan

  • Helle Farben beim Fahrzeug wählen: Schon die Farbe des Wohnmobils oder des Wohnwagens kann im Sommer den Unterschied machen. Dunkle Farben sehen zwar vielleicht cool aus, aber sie verwandeln sich im Sommer zu einem wahren Wärmespeicher. Hellere Farbtöne reflektieren hingegen die Sonne.
  • Cooldry UV-Schutzanstrich verwenden: Die Reflexion durch die richtige Farbe kannst du mit einem Cooldry UV-Schutzanstrich noch verstärken. Die aufgetragene Dispersionsfarbe enthält Reflexionskomponenten, die bis zu 90 Prozent der Sonnenenergie reflektieren. Laut Tests der Hersteller, sinkt die Temperatur im Wohnmobil so um bis zu 15 Grad Celsius.
  • Schattenplatz suchen: Die Wahl des richtigen Stellplatzes für das Wohnmobil oder den Wohnwagen kann für einen entspannten Urlaub entscheidend sein. Am besten stellt man die fahrbare Unterkunft in den Schatten, z.B. unter Bäume, um die direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern.
  • Klimaanlage benutzen: Die klassische Klimaanlage darf als Tipp natürlich nicht fehlen. Dabei ist zu beachten, dass viele Modelle recht laut sind und ordentlich Strom verbrauchen.
  • Markisen benutzen: Bevor die ersten Sonnenstrahlen das Wohnmobil treffen, können Markisen wertvolle Schattenspender sein. Besonders bei schräger Aufstellung verhindern sie das Aufheizen des Innenraumes.
  • Richtig lüften: Das optimale Lüften beginnt an heißen Sommertagen schon früh am Morgen, wenn es draußen noch angenehm kühl ist. Alle Fenster und Türen für einige Minuten öffnen, um für Durchzug zu sorgen. Am Tage hält man am besten Fenster und Türen möglichst geschlossen, um das Eindringen der warmen Luft zu verhindern.
  • Cockpit mit Matte schützen: Die großen Fensterflächen der Fahrkabine sind wahre Hitzefänger. Falls keine Rollos im Wohnmobil eingebaut sind, kann man, um das zu verhindern im Handel reflektierende Matten kaufen, damit Fenster abdecken und somit die Sonneneinstrahlung verhindern.
  • Ventilator-Dachhauben benutzen: Etwas Abkühlung verschaffen in der Regel auch Ventilator-Dachhauben, die insbesondere am Abend oder am Morgen für frische Luft im Innenraum sorgen. Bei direkter Sonneneinstrahlung sind diese aber auch mit Vorsicht zu genießen, denn dann verwirbeln sie nur die warme Luft.
  • Nur im Freien kochen: Das Kochen von Mahlzeiten, selbst von Kaffee oder Teewasser, erzeugt einen unglaublichen Hitzeeffekt im Innenraum. Deshalb, wann immer es geht, unbedingt draußen kochen. Ist Outdoor-Kochen nicht möglich, sind Salate oder kalte Mahlzeiten an Hitzetagen ohnehin die bessere Wahl.

Und noch mehr Tipps gegen zuviel Hitze im Wohnmobil oder Wohnwagen

Not (und Hitze) macht erfinderisch: Neben den Klassikern gibt es noch einige besonders ausgeklügelte Ideen, wenn es um die Flucht vor der Wärme geht:

  • Rettungsdecke für die Dachfenster: Es gibt reflektierenden Fensterschutz für die Dachfenster auch im Handel – aber selbst ist der Camper. Bringt man die klassischen Rettungsdecken von außen auf die Fenster an, wird in Kombination mit den Rollos die Hitze ferngehalten.
  • Ventilatoren und Eisbad: Hat man die Möglichkeit an Eiswürfel zu kommen, werden diese rund zwei Stunden vor dem Schlafengehen in eine Schüssel gefüllt. Mit einem Ventilator daneben, wird die herrlich kühle Luft hervorragend in Wohnmobil oder Wohnwagen verteilt.
  • Kühlmatten: Kühlmatten, die es als Kissenunterlage oder als Matratzenauflage zu kaufen gibt, können vor dem Schlaf als perfekt kühlende Unterlage verwendet werden. Die Kälte wird durch Druck abgegeben. Entfällt der Druck, regeneriert sich die Kühlmatte ohne Strom- und Kältezufuhr.
  • Feuchte Tücher vor die Fenster: Ist die Hitzeeinstrahlung besonders groß, haben feuchte Tücher vor dem Fenster eine große Wirkung. Die entstehende Luftfeuchtigkeit sorgt für etwas Erfrischung bei zu viel Hitze.
  • Kissenbezug oder Schlafanzug in den Kühlschrank: Wer Abkühlung beim Schlafen benötigt, sollte kurze Zeit vor dem Schlafengehen seinen Kissenbezug oder sein Schlafanzug in den Kühlschrank legen.
  • Wärmflasche zu Kühlflasche umfunktionieren: Die klassische Wärmflasche kann auch einen umgekehrten Effekt mit sich bringen. Eiskaltes Wasser oder kleine Eiswürfel sorgen für angenehme Kühle im Bett, die relativ lange vorhält.
  • Eine warme Dusche: Dies mag auf den ersten Blick wenig erfrischend klingen, aber der Körper entwickelt in dieser Hinsicht eine eigene Strategie. Um die Wärme der Dusche zu kompensieren, kühlt sich der Körper selbst ab. Der Effekt kommt vor dem Schlafen optimal zum Tragen.
  • Fußbäder: Warum am Abend vor dem Wohnmobil schwitzen? Ein kühles Fußbad ist eine willkommene Abwechslung für den Körper. Es hilft nicht nur gegen geschwollene Füße und Beine, sondern sorgt gesamtheitlich für Abkühlung.
  • Minzöl im Shampoo: Als Geheimtipp bei manchen Campern gilt Minzöl im Shampoo. Ein paar Tropfen reichen aus, um eine angenehme Kühle auf der Kopfhaut zu spüren. Von Minzöl im Duschgel ist jedoch abzuraten. Dies kann unangenehme Nebeneffekte mit sich bringen.
  • Gekühlte Sonnencreme oder Body Lotion:  An besonders heißen Sommertagen ist eine gekühlte Sonnencreme ein wahres Wunder für den Körper. Am Abend lässt sich der gleiche Effekt mit einer gekühlten Body Lotion erzielen, die herrlich kalt vor dem Schlafen die perfekte Anwendung ist.

Mit diesen Tipps ist bestens vorbereitet und man kann ohne größere Probleme auch in den Sonne verwöhnten Süden reisen.

Text: ADAC, Pincamp, Titelfoto: ©Adobe Stock, Thaut Images

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