Der ultimative Italien-Roadtrip: Von Genua nach Rom und zurück
Tourtipp
Der ultimative Italien-Roadtrip:
Von Genua nach Rom und zurück
Italien ist eines der beliebtesten Reiseziele für Campingurlauber und hat wahnsinnig viel zu bieten. Von den Alpenausläufern im Norden des Landes über die prächtigen Städte bis zu den Küsten und Vulkanlandschaften an der Stiefelspitze – landschaftlich und kulturell abwechslungsreicher präsentiert sich kaum ein anderes Land Europas. In diesem Artikel stellen wir eine spektakuläre Route vor, die fast alle Highlights Italiens zu einer einzigen Tour verbindet.
Neben den wunderschönen Landschaften und tollen Stränden, hat das Land auch kulturell einiges zu bieten. Die hier beschriebene Italien-Route führt von der historischen Hafenstadt Genua über die Renaissance-Zentren der Toskana und das antike Rom einmal quer durch alle Kulturepochen Europas. Da es sich dabei um eine Rundreise handelt, kann die durch halb Italien führende Route sowohl mit dem eigenen Wohnmobil als auch mit einem Mietcamper bezwungen werden. Egal wie die Tour befahren wird – wir wünschen eine gute Fahrt.
Ausgangspunkt der Route ist die Hafenstadt Genua
Start der rund 1.500 Kilometer lange Italien-Tour ist Genua, die Heimatstadt von Christoph Kolumbus. Passenderweise spielt in dem im ehemaligen Stadtstaat bis heute das weite Meer die führende Rolle. Yachten, Segelboote, Kreuzfahrt- und Containerschiffe säumen die Hafendocks, während das Meeresmuseum Galata über die Geschichte der Seefahrt von den frühen Entdeckern bis hin zur Emigrationswelle um die Jahrhundertwende aufklärt. Gleich nebenan, im größten Aquarium Europas, spielen hingegen die Meeresbewohner die Hauptrolle. Doch auch die historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt können sich durchaus sehen lassen.
Mehrere Prachtbauten aus der Zeit von Renaissance und Barock locken zu spannenden Besichtigungstouren. Die Villa del Principe beeindruckt mit farbenfrohen Fresken, Säulengängen und einer hübsch gestalteten Gartenanlage. Der Palazzo Reale verzaubert hinter seiner rot-gelben Fassade mit Original-Mobiliar und einer Kunstgalerie. Wer sich weiter ins Landesinnere wagt, wird mit engen Gassen, versteckten Plätzen und plötzlich in die Höhe ragenden Kirchen belohnt. Auf der Piazza de Ferrari wartet ein spektakulärer Bronzebrunnen darauf, entdeckt zu werden. Abends lockt das Teatro Carlo Felice mit klassischen Opern, Musicals und Ballettaufführungen.
Der etwa 15 Kilometer westlich gelegene Camping Villa Doria ist der perfekte Ausgangspunkt, um Genua in all seinen Facetten kennenzulernen. Um Genua entspannt zu erobern, fährt man am besten vom Bahnhof Genova Pegli mit der Regionalbahn und ist in 20 Minuten ins Stadtzentrum.
Nach der Stadtbesichtigung gehts weiter in Richtung Toskana. Nach rund 100 Kilometern liegt der Camping Maralunga direkt am Meer, den wir empfehlen können. Am nächsten Tag geht es dann weiter mit dem Kulturprogramm Italiens.
Kulturelle Highlights in der Toskana
Nach Pisa reist man eigentlich nur aus einem einzigen Grund: Man möchte mit eigenen Augen sehen, ob der schiefe Turm wirklich so schief ist, wie alle sagen. Der freistehende Glockenturm versinkt seit Beginn der Bauzeit im 12. Jahrhundert langsam im lehmigen Morast. Daneben hat die zentrale Piazza del Duomo aber noch einige weitere spektakuläre Bauten aus prächtigem Carrara-Marmor zu bieten. Sehenswert sind etwa der kreuzförmige Dom Santa Maria Assunta oder das kreisförmige Baptisterium, die größte Taufkirche der christlichen Geschichte.
Auch den Friedhof Caposanto Monumentale mit seiner gotischen Fassade und dem Kreuzgang im Innenhof sollte man sich nicht entgehen lassen. Nach einer Bauzeit von rund 200 Jahren diente er seit dem Mittelalter als Grabstätte für Pisas Hochadel. Zusammen mit dem restlichen Ensemble gilt er als Vorbild für den Architekturstil der Toskana. So verwundert es kaum, dass der gesamte Gebäudekomplex bereits seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Wer sich nicht entscheiden kann, ob er lieber zum Sonnenauf oder -untergang über den Platz flanieren will, der sollte den nur knapp ein Kilometer entfernten Camping Village Torre Pendente ansteuern. Hier gibt es einen großartigen Außenpool mit Blick auf die Stadt.
Florenz – die Wiege der Rennaissance
Nur etwa 80 Kilometer weiter östlich wartet eine der bekanntesten Städte Italiens auf die ungeteilte Aufmerksamkeit des Reisenden: Florenz, die Wiege der Renaissance, zieht mit ihrer UNESCO-geschützten Innenstadt bereits seit dem 17. Jahrhundert Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Das Zentrum der religiösen Macht bildet auch hier die Piazza del Duomo mit der namensgebenden Kathedrale aus dreifarbigem Marmor, dem Campanile und einem separaten Baptisterium. Das Parlament hingegen hatte seinen Sitz seit dem 14. Jahrhundert im berühmten Palazzo Vecchio. Kunstliebhaber zieht es in die angrenzenden Uffizien, wo sie neben Botticellis „Geburt der Venus“ die Werke von Leonardo da Vinci, Michelangelo, Raffael und Caravaggio bestaunen können.
Von hier sind es nur noch wenige Meter bis zur Steinbrücke Ponte Vecchio. In den Gemäuern brachten ursprünglich vor allem Schlachter und Gerber ihre Ware an den Mann. Heute sind an ihre Stelle längst glitzernde Juwelierfenster und teure Souvenirläden getreten. Hat man diese hinter sich gelassen, lädt auf der Südseite des Arno ein besonders schöner Garten zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Am Eingang zu Brücke steht ein Wildschwein aus Messing, dessen Schnauze blank poliert ist. Dazu gibt es den Mythos, dass derjenige, der die Schnauze berührt, Glück und Reichtum erlangt. Und wer will das nicht?
Hinter dem Palazzo Pitti, dem einstigen Hauptsitz der Medici, gibt es im Boboli-Garten neben einer Vielzahl an schneeweißen Statuen und plätschernden Wasserspielen auch versteckte Grotten und einen ägyptischen Obelisken zu entdecken. Auf dem in etwa acht Kilometer nordöstlich gelegenen Camping Panoramico bei Fiesoli lassen sich die gesammelten Erfahrungen in schöner Umgebung Revue passieren lassen. Wer möchte, kann im Außenpool ein paar Runden drehen oder im Restaurant mit Blick auf das nächtliche Florenz regionale Spezialitäten kosten.
Auf den Spuren der „Göttlichen Komödie“
Komplett wird das kulturelle Dreieck der Toskana aber erst mit einem Besuch im rund 70 Kilometer südlich gelegenen Siena. Hier erwartet den Besucher die altbekannte Piazza del Duomo mit Kathedrale, Glockenturm und Baptisterium. An der nahegelegenen Piazza del Campo liegt der Palazzo Pubblico. Zweimal im Jahr wird der Platz zum Austragungsort des beliebten Pferderennens Palio di Siena, bei dem seit dem Mittelalter alle Stadtteile gegeneinander antreten. Wer die Siegesfeier bis zum Schluss auskosten möchte, für den ist der nur drei Kilometer entfernte Camping Colleverde die ideale Übernachtungsmöglichkeit.
Zwei Fahrstunden entfernt befinden sich die Thermalquellen von Saturnia, die bereits in Dantes „Göttlicher Komödie“ erwähnten Schwefelquellen. Unbedingt empfehlenswert: Wer Zeit hat, kann sich von der heilenden Wirkung des 37°C heißen Wassers überzeugen, dass bei Rheuma und Arthrose Wunder wirken soll. Wer dann noch bei der abendlichen Ankunft auf dem 50 Kilometer weiter östlich gelegenen Massimo Camping die Füße am Nordufer des Lago di Bolsena in den wohlig warmen Sand gräbt, fühl sich wie neu geboren.
Kultur pur in Italiens prunkvoller Hauptstadt
Und dann ist es auch schon so weit: Rom, die ewige Stadt, heißt den Reisemobilisten als Höhepunkt der Italien-Route zum mehrtägigen Aufenthalt willkommen. Denn was nicht an einem Tag erbaut wurde, lässt sich auch nicht an einem Tag besichtigen. Den Rundgang durch die UNESCO-geschützte Hauptstadt startet man am besten am berühmten Kolosseum, dem größten Amphitheater der Welt. Hier wurden in der Antike neben blutrünstigen Gladiatorenkämpfen auch ganze Seeschlachten nachgestellt. Angrenzend befindet sich das Forum Romanum, Lebensmittelpunkt des antiken Roms. Die beeindruckenden Überreste lassen sich zusammen mit den Ruinen ehemaliger Kaiserresidenzen und prachtvoller Villen als Teil eines überdimensionalen Freilichtmuseums besichtigen.
Von der Piazza Venezia mit dem Viktor-Emanuele-Denkmal schlendert man vorbei am ehemaligen Adelspalast Palazzo Colonna zum Trevi-Brunnen. Der Brunnen erlangte vor allem durch Fellinis Film „La Dolce Vita“ aus dem Jahr 1960 weltweite Berühmtheit. Heute ist es jedoch, anders wir im Film, unmöglich, ein ungestörtes Bad zu zweit zu nehmen. Selbst ein Erinnerungsfoto ohne fremde Körperteile entpuppt sich als Ding der Unmöglichkeit. Auch auf dem weiteren Rundgang zum Pantheon und der barocken Piazza Navona, lichten sich die Touristenmassen nicht wirklich. Wer es schaffst, einen Sitzplatz auf einer der vielen Restaurantterrassen zu ergattern, darf sich glücklich schätzen.
Zu Besuch im kleinsten Staat der Welt
Danach führt der Spaziergang auf die Westseite des Tibers zur imposanten Engelsburg und von dort in den kleinsten Stadtstaat der Welt. Die Vatikanstadt mit dem Petersdom, den Vatikanischen Museen und der Sixtinischen Kapelle inklusive Deckenfresken aus dem Pinsel Michelangelos gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Welt. Wer genug vom Laufen hat, kann die nächsten zwei Kilometer von der Station Ottaviano bis nach Flaminio an der Piazza del Pololo bequem mit der U-Bahn überbrücken. So spart man Kräfte für den Aufstieg zur berühmten Terrazza del Pincio. Von dem Aussichtspunkt überblickt man nicht nur den ägyptischen Obelisken und Neptunbrunnen, sondern den gesamten Südwesten der Stadt.
Einmal oben angekommen, lockt der angrenzende Stadtpark Villa Borghese mit Kunstgalerie, Wasserspielen und Tempelkonstruktionen zu ausgedehnten Spaziergängen. An der Villa Medici steigt man über die berühmte Spanische Treppe wieder hinunter in die Altstadt. Mit etwas Glück bleibt noch genug Zeit, um in den Luxusboutiquen der Via Condotti nach einer Designer-Handtasche von Gucci oder Prada zu stöbern.
15 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums liegt der Camping Village Seven Hills. Dieser begeistert vor allem durch die Nähe zum Bahnhof La Giustiniana. Von dort gelangt man mit der Regionalbahn in rund 25 Minuten bis knapp vor die Tore der Vatikanstadt und spart die nervenaufreibende Suche nach einem geeigneten Parkplatz.
Endlose Sandstrände und Sonne satt an Italiens Adriaküste
Von Latium führt die Route weiter bis in die Abruzzen. Nach 200 Kilometer erreicht man die sonnige Adriaküste dort, wo der Pescara ins Mittelmeer mündet. Die von Wellenbrechern geschützten Sandstrände des gleichnamigen Städtchens werden lediglich vom Yachthafen und der 2009 fertiggestellten Brücke Ponte del Mare unterbrochen, die die beiden Flussufer als modernes Wahrzeichen miteinander verbindet. Hier bietet sich ein Besuch des Geburtshauses des italienischen Schriftstellers Gabriele D’Annunzio an. Wer genug von Kultur und Besichtigungen hat, der streckt einfach mal alle Gliedmaßen von sich und erfährt am hautnah, was das Land im Süden Europas bei Badeurlaubern so beliebt macht.
Dieses Gefühl lässt sich wunderbar am Pool des 15 Kilometer weiter nördlich gelegenen Camping Europe Garden herausfinden. Ein Liegestuhl mit Panoramablick aufs Meer oder ein entspannter Spaziergang zum rund 30 Gehminuten entfernten Sandstrand – mehr braucht es nicht zum Glücklichsein. Obwohl: Zu einer knusprigen Pizza direkt aus dem Holzofen sagt man wohl auch nicht Nein. Die wunderbare Aussicht auf das weite Meer bleibt auf der Weiterfahrt auch erst mal erhalten. Nach circa 240 Kilometer weiter nördlich, am beliebten Badeort Rimini, gehts ins Landesinnere.
Kurzer Abstecher in den Ministaat San Marino
Mit dem 60 Quadratkilometer großen San Marino erwartet den Italien-Tourer anschließend der zweite Ministaat auf Route. Etwas mehr als 33.000 Einwohner werden, aus dem zusammen mit der Altstadt hoch oben über dem Rest des Landes thronenden Neo-Renaissance-Palast Palazzo Pubblico, regiert. Hat man die Aussicht von der Piazza della Libertà ausreichend ausgekostet, wartet auf der gegenüberliegenden Straßenseite die recht simpel gehaltene Basilika San Marino auf einen Besuch. Mit den drei Wehrtürmen Prima, Seconda und Terza Torre, die sogar die Nationalflagge zieren, kann diese allerdings nicht mithalten.
Der auch als La Rocca oder Guaita bekannte erste Wehrturm wurde im 11. Jahrhundert direkt über der Altstadt erbaut und hat sich seine Faszinationskraft bis heute bewahrt. Stecken die Höhenunterschiede noch nicht zu sehr in den Beinen, sollte man auch den jüngeren Geschwistern einen Besuch abstatten und die Aussicht über die umliegende Landschaft noch etwas länger genießen. Danach geht’s hinunter zum Nachtlager im Centro Vacanze San Marino.
Kulturelle und kulinarische Leckerbissen in der Emilia-Romagna
Am nächsten Morgen führt die Italien-Route in die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna und Heimat der ältesten Universität Europas – Bologna. Das Positive vorweg: Die Stadt lässt sich bequem zu Fuß besichtigen. Fast alle Sehenswürdigkeiten befinden sich rund um die Piazza Maggiore mit der gotischen Basilika San Petronio.
An der angrenzenden Piazza del Nettuno lässt sich der namensgebende Neptunbrunnen bewundern. Außerdem lohnt es sich, den ein oder anderen Renaissance-Palast von innen zu betrachten. Im Palazzo dell’Archiginnasio erwartet den Besucher mit einem komplett holzvertäfelten Anatomiesaal eine Sehenswürdigkeit der etwas anderen Art. Hier wurden seit Anfang des 17. Jahrhunderts Leichen als Teil des Unterrichts seziert.
Mit seiner Lage unweit der Umgehungsstraße E45 entpuppt sich der rund fünf Kilometer entfernte Camping Città di Bologna nach der wohlverdienten Nachtruhe als perfekter Ausgangspunkt für die Weiterfahrt nach Piacenza, der vorerst letzten Station der Italien-Route.
Über Parma wieder zurück nach Genua…
Ein paar Zwischenstopps entlang der E35 solltest du aber noch einplanen: Etwa, um in Modena Balsamico-Essig einzukaufen oder den berühmten Parmaschinken direkt in der gleichnamigen Stadt zu verkosten. Mit der Kathedrale und ihrer Fassade aus rosa Veroneser Marmor, das Museum Palazzo Farnese und das als Il Gotico bekannte gotische Stadthaus Palazzo Comunale warten weitere Sehenswürdigkeiten bevor es zum Camping Arizona weitergeht. Dieser liegt kurz hinter Parma und hat eventuell noch einen Stellplatz frei. Alternativ kann man auch bis zum Camping Genova Est durchfahren und die Italien-Route dort beenden, wo sie angefangen hat. Wer sich gleich auf die Rückfahrt Richtung Deutschland macht, kann unterwegs einen Stopp am Garda- oder Comer See einlegen.
Praktische Infos zu der Tour
- Länge: ca. 1500 km
- Dauer: individuell planbar, wir empfehlen mindestens 3-4 Wochen
- Beste Reisezeit: Frühjahr bis Herbst (April/Mai bis Oktober)
- Maut: In Italien sind fast alle Autobahnen mautpflichtig. Weitere Infos hier: Maut, Bußgelder und Gebühren – Der große PiNCAMP-Guide
Übernachtung
Auch für die Anreise nach Genua findet man auf PiNCAMP zahlreiche schöne Camping- und Stellplätze – viele davon direkt buchbar: www.pincamp.de/italien
Autorin: Corinne Hilbert, Titelbild: c/o Pixabay, Filmbetrachter
Wir bedanken uns herzlich bei Corinna Hilbert und Pincamp für die freundliche Unterstützung. Auf www.pincamp.de können Sie die im Artikel aufgeführten Campingplätze auch gleich buchen. Aber auch jeden anderen Platz an Ihrem Urlaubsziel.