Die Wohnmobiltour richtig planen
Urlaubsvorbereitung
Die Wohnmobiltour richtig planen
Das Planen einer Wohnmobiltour ist eigentlich ganz einfach – wenn man weiß, wie es geht. Und genau das zeigen wir in diesem Artikel. Sie erfahren, wie groß die Tagesetappen maximal sein sollten, ob man Campingplätze besser im Voraus reserviert und wie man sein Reisemobil richtig belädt. Eine große Herausforderung ist dann oft noch die Frage: Wohin soll es überhaupt gehen? Und genau damit fängt unser kleiner Ratgeber an.
Reiseziele für eine Wohnmobiltour finden
Campern steht die ganze Welt offen. Das kann schonmal zu Problemen mit der Zielfindung führen. Wie findest man also das perfekte Reiseland für seine Wohnmobiltour, das allen Mitreisenden gerecht wir?
Die einfachste Variante, die perfekte Wohnmobil-Route zu finden, ist das Beantworten folgender Fragen:
- In welcher Jahreszeit will man verreisen?
- Soll die Reise in den Schulferien oder außerhalb davon liegen?
- Wie lange soll die Wohnmobiltour dauern?
- Soll das Reiseziel wärmer, kühler oder in etwa die gleiche Temperatur haben wie zuhause in Deutschland?
Soll es im bevorzugten Reiseland wärmer sein als in Deutschland, geht es am besten in Richtung Süden, egal zu welcher Jahreszeit. Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland sind dann geeignete Reiseziele. Einziger Nachteil: Gerade während der Schulferien kann es dort doch auch sehr voll werden. Als etwas unbekanntere Alternativen bieten sich die Balkanländer an. Kroatien und Slowenien sind bereits sehr beliebt, bleiben am Meer noch Montenegro und Albanien. Aber auch die Türkei und die Schwarzmeer-Küste sind großartige Ziele. Zudem ist es im Hinterland auch im Sommer schön, so dass man sich auch den ein oder anderen Badesee heraussuchen kann.
In etwa gleich warm ist es in Irland und Großbritannien, wobei das Wetter auf den britischen Inseln bekanntermaßen ziemlich regnerisch ist. Trockener ist es in und den Benelux-Staaten bis nach Polen, Slowakei, Rumänien und Bulgarien. Hier gilt als Faustregel: Je weiter gen Osten man fährst, desto weniger voll sind die Campingplätze und Sehenswürdigkeiten – selbst in der Hauptreisezeit.
Kühlere Temperaturen können besonders im Hochsommer wünschenswert sein. Die französische Atlantikküste bietet dafür viele spannende Ziele. Auch die baltischen Staaten sowie Skandinavien und Island sind im Sommer beliebte Reiseziele. In Schottland oder Nordirland bleibt es während der heißen Jahreszeit ebenfalls meist etwas kühler als in unseren Breitengraden.
Eine weitere, wichtige Frage ist immer auch: „Wie weit möchte ich fahren?“
Wenn man bereit ist, zu Beginn und am Ende der Wohnmobiltour längere Distanzen zurückzulegen, kannst man die Tour auch an entferntere Ecken in Europa planen.
So plant man eine detaillierte Wohnmobil-Reiseroute
Ist das Ziel der Reise fixiert, geht es an die Planung der exakten Wohnmobil-Reiseroute. Die meisten Camper-Reisenden wählen diese Urlaubsform gerade wegen der Flexibilität aus. Deshalb muss man die Route auch nicht bis ins letzte Detail planen, sondern einen groben Routenplan mit möglichen Etappen anlegen.
Wenn es die Zeit zulässt, ist es am schönsten, den Anfahrtsweg mit in das Urlaubserlebnis einzuplanen. Im Idealfall betragen die einzelnen Tagesetappen der Wohnmobiltour nicht mehr als 200 Kilometer. So hat man Zeit unterwegs Sehenswürdigkeiten anzuschauen, Wanderungen zu machen oder die freien Tage einfach nur zu genießen.
Informationen über mögliche Orte, die man im Reiseland unbedingt sehen oder erleben möchte, findet man im Internet, in Reiseführern oder auch im Bekanntenkreis. Auf Google Maps kann man sich diese Punkte dann unter «meine Karten» eintragen. Ein Straßenatlas oder eine Karte gehen natürlich auch. Hat das jeder Reiseteilnehmer für sich gemacht, ist meist eine grobe Route erkennbar. Dass bei der Streckenplanung Kompromisse gemacht werden müssen, um die Bedürfnisse aller Mitreisenden zu berücksichtigen, sollte einleuchten.
Straßenverhältnisse beachten
Das ist ein Punkt, den gerade Campinganfänger übersehen. Die Straßenverhältnisse entsprechen in vielen Ländern nicht dem Standard, den man möglicherweise aus Deutschland gewohnt bist. Das gilt vor allem dann, wenn man abseits touristischer Gegenden und auf einsamen Landstraßen unterwegs ist. Hier muss man gegebenenfalls deutlich längere Fahrtzeiten einplanen. Gleiches gilt, wenn man auf Gebirgsstraßen mit engen Serpentinen und Hochgebirgsstraßen unterwegs ist, beispielsweise in den Alpenländern oder den Pyrenäen.
Sollten Campingplätze vor der Reise reserviert werden?
Ob es sinnvoll ist, Campingplätze vor der Reise zu reservieren, hängt stark von der Reisezeit, dem Reiseland und seinen Vorlieben ab. Sind die Campingplätze für die Wohnmobiltour schon reserviert, verliert man zwar etwas Flexibilität. Dafür kann man die Tage voll ausschöpfen, denn man weiß ja, dass man bei Ankunft einen sicheren Übernachtungsplatz hat.
Reserviert man vor der Reise nicht, kann man spontan entscheiden, wie lange und wohin man fahren will. Man muss dann aber auch Zeit einplanen, um ab dem späteren Nachmittag Campingplätze oder Wohnmobilstellplätze anzufahren um freie Plätze zu finden. Gerade während der Hauptsaison kann das schon mal etwas dauern. Zu beachten ist ebenfalls, dass reine Stellplätze für Wohnmobile im Unterschied zum regulären Campingplatz meist nicht vorher reserviert werden können. Hier gilt oft das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, sprich bekommt den freien Platz. Deshalb sollte man für den Fall der Fälle auch immer einen Plan B in Petto haben.
Egal ob man sich für das Reservieren von Campingplätzen oder das spontane Anfahren entscheidet, sollte man sich vorab schon mal einige schöne Campingplätze beziehungsweise Stellplätze raussuchen und in die Tourenkarte mit den zuvor geplanten Reisezielen eintragen. Campingplätze findet man beispielsweise bei unserem Partner PiNCAMP, auf der Website www.pincamp.de kann man viele Plätze sogar direkt online buchen.
Richtlinien und Gesetze der Reiseländer prüfen
Andere Länder, andere Sitten ist meist nicht nur ein inhaltsloser Spruch. Wenn man in anderen Ländern unterwegs ist, trifft er oft zu. Zum Beispiel besteht in vielen Ländern auch tagsüber eine Lichtpflicht, in Frankreich Wohnmobile ab einer bestimmten Länge mit speziellen Aufklebern gekennzeichnet sein müssen, in Spanien und Italien braucht man spezielle Warnschilder für Fahrräder am Fahrzeugheck oder dass in einigen Ländern kann man eine Vignette in einigen Ländern nur noch elektronisch gebucht werden können.
Mittlerweile weiß man, wohin die Reise führen wird. Jetzt sollte man sich über die gängigen Straßenverkehrsregeln und die Mautgesetze informieren, prüfen, ob man eine Nacht Freistehen darf oder ob es komplett verboten ist. Fährt man in Länder, die nicht zur Eurozone gehören, sollte man sich auch über die Währung der durchfahrenen Länder schlau machen. Im Winter solltest man sich zusätzlich über die Bezugsmöglichkeiten von Gasflaschen (auch welche Flaschen getauscht werden) oder Gasfüllstationen informieren. Alle wichtigen Informationen für europäische Länder findet man, mit dem jeweils aktuellen Stand, auf der Internetseite des ADAC.
So belädt man sein Wohnmobil richtig
Wenn man weiß, wohin es gehen wird und wie lange die Reise dauern wird, weiß man auch, mit welchen Temperaturen man (Vorsicht: Tag- und Nachttemperaturen können je nach Reiseziel sehr unterschiedlich sein) rechnen kann. Über eventuell nötige, zusätzliche Ausrüstungsgegenstände (Stecker für den Stromanschluss), für die jeweiligen Länder hat man sich auch informiert. Idealerweise wurde das Wohnmobil auch schon überprüft (was unsere Werkstatt gerne für unsere Leser und Kunden übernimmt): Motorenflüssigkeit, Bremsbeläge und Luftdruck in den Reifen (inklusiv Reserverad) wurden gecheckt. Eine Packliste wurde angelegt und der Beladungsrechner zur Berechnung der möglichen Zuladung genutzt.
Dann geht es jetzt ans korrekte Beladen und Verstauen des Gepäcks im Wohnmobil. Wir wollen ja einerseits den Schwerpunkt am richtigen Ort haben und andererseits das Wohnmobil und die Achsen ideal beladen.
Beim Beladen geht man am besten so vor:
- Schwere Gegenstände gehören nach unten. Grill und Holzkohle, Getränkevorrat, Edelstahl-Töpfe und Pfannen, sowie falls vorhanden Porzellan-Geschirr – das alles kommt in Bodennähe des Wohnmobils.
- Leichte Sachen wie Kleider, Gewürze oder Kosmetikartikel kann man in den oberen Fächern verstauen.
- Zum Schluss geht es auf eine Fahrzeugwaage. Damit kann man das Gesamtgewicht sowie die einzelnen Achsen wiegen und prüfen, ob sie das maximal zulässige Gewicht nicht überschreiten.
Tja – und dann kann es auch schon losgehen! Wir wünschen allzeit gute Fahrt!
Weitere Tipps zur richtigen Beladung des Wohnmobils erhalten Sie hier [icon name=“hand-pointer-o“ class=““ unprefixed_class=““]
Autoren: Lui und Steffi. Sie betreiben den Blog „comewithus2“ und schreiben großartige Reisebücher für Wohnmobilisten, die im Bruckmann-Verlag erschienen sind.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Steffi und Lui sowie bei Pincamp für die freundliche Unterstützung. Auf www.pincamp.de können Sie Campingplätze an Ihrem Urlaubsziel suchen, finden und direkt buchen.