Ein tolles Erlebnis – Campen im Winter

Ein tolles Erlebnis – Campen im Winter

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Ein tolles Erlebnis – Campen im Winter 

Gute Idee, dass Wohnmobil nicht einfach im Winter abzustellen und verstauben zu lassen! Denn campen macht auch im Winter Spaß. Allerdings sollte der Wintercamping-Ausflug gut vorbereitet sein. Dazu braucht es die passende Ausrüstung – fürs Fahrzeug und die Mitfahrer. In diesem Ratgeber zeigen wir zehn wichtige Dinge, die man bei einem Trip in der kalten Jahreszeit unbedingt dabeihaben sollte. Und damit nix vergessen wird – gibt’s unsere Checkliste zum Downloaden.
Wer zum Wintercamping fährt, sollte als erstes daran denken, das Wohnmobil oder den Wohnwagen winterfest zu machen. Dazu zählt beispielsweise das Aufziehen von Winterreifen und der Absicherung, dass die Wasseranlage auch bei niedrigen Temperaturen nicht einfriert. Neben diesen überlebenswichtigen Dingen gibt es aber auch noch ein paar Gegenstände, die das Leben für den Camper im Winter einfach ein bisschen gemütlicher machen.

Was brauche ich zum Wintercampen?

Im Winter ist es logischerweise viel kälter als in der normalen Camping-Saison. Deshalb geht es vor allem darum, die Insassen und den Innenraum des Fahrzeugs warm zu halten. Eine große Herausforderung ist zum Beispiel die Wasseranlage. Bei Minusgraden können die Leitungen und Rohre gefrieren, im schlimmsten Fall sogar beschädigt werden. Abhilfe schaffen beheizte und isolierte Wassertanks (Frischwasser und Abwasser) sowie Frostschutzmittel. Durch das längere Heizen steigt im Winter auch der Gasverbrauch.
Besonders gut fürs Wintercamping eignen sich Wohnmobile mit Doppelboden. In dem geschützten Zwischenraum ist die Bordtechnik (Wasser-, Strom-, Gas- und Heizungsinstallation) in der Regel geschützt und frostsicher untergebracht. Und der nette Nebeneffekt: Durch die zweite Isolationsschicht ist es generell wärmer im Fahrzeug. Alternativ kann man Isomatten oder Teppiche auf den Boden legen, um zu verhindern, dass Kälte von unten aufsteigt.

Ausreichend Gas
Beim Wintercamping braucht man einen wesentlich größeren Gasvorrat als im Sommer. Zum einen, weil generell mehr geheizt wird, um im Innenraum des Campingfahrzeugs angenehme Temperaturen zu haben. Zum anderen, weil man mehr heißes Wasser mit dem Gaskocher zubereitet. Die benötigte Menge an Gas hängt dabei von den Außentemperaturen ab und davon, wie gut das Reisemobil isoliert ist. Auch das persönliche Wärmeempfinden spielt für den Gasverbrauch eine wesentliche Rolle. Ein Vorzelt sorgt für einen geringeren Wärmeverlust und kann den Verbrauch reduzieren. Die Kälte kommt nicht sofort mit der geöffneten Aufbautür ins Innere des Wohnmobils, sondern bleibt im Vorzelt. Und wer sich in einen Schlafsack kuschelt, friert eben auch nicht so leicht. Generell sollte man aber mit drei bis fünf Kilogramm Gas pro Tag rechnen. Wichtig: Wintergas nutzen, also Gas mit einem hohen Propananteil. Butangas kann bei Temperaturen unter 0 ° C nicht verdampfen und steht daher zum Heizen nicht zur Verfügung.

Genügend Gas sollte beim Wintercamping nicht fehlen. Foto: c/o Volker Ammann

Frostsicheres Stromkabel
Die größte Katastrophe, die dir im Winter passieren kann: Das Stromkabel macht Probleme, weil es die Kälte nicht verträgt. Ein frostsicheres Gummikabel beim Winterzubehör, das den DIN- und EU-Normen im Campingbereich entspricht, schützt dich vor diesem Super-GAU. Laut DIN-Norm DIN VDE 0100-721 sind bei einer 16-A-Absicherung Kabel vorgeschrieben, die mindestens einen Leiterquerschnitt von 2,5 mm2 haben – damit bist du auf der sicheren Seite.

Frostschutzmittel
Wer in seinem Wohnmobil Wasser verwendet – für Toilette, Spülwasser oder den Grauwassertank –, muss dafür sorgen, dass das Wasser im Winter nicht einfriert. Das ist ärgerlich und kann zu erheblichen Schäden führen. Frostschutzmittel in der Packliste verhindert genau das und sorgt dafür, dass das Wasser eben nicht in den Tanks und Leitungen einfriert. Aber Achtung: Frostschutzmittel nicht in den Frischwassertank kippen. Zum Kochen und Zähneputzen sollte nicht das Wasser aus dem Tank genutzt werden, sondern Trinkwasser aus Flaschen.

Kühlflüssigkeit vor Antritt der Reise prüfen und gegebenenfalls nachfüllen. Foto: c/o AdobeStock, Ralf Geithe

Warme Decken
Nichts ist schlimmer als beim Schlafen zu frieren. Deshalb auf jeden Fall eine extra-warme Winterbettdecke pro Person mitnehmen. Falls es draußen besonders kalt wird, sollte man zusätzlich auch noch einige Decken aus Merinowolle oder Fleece mitnehmen. Beide Materialien fühlen sich sehr angenehm auf der Haut an und bieten hervorragenden Schutz vor Kälte beim Wintercamping. Eine lohnende Alternative ist der Schlafsack, der Wärme gut speichert, aber leider nicht ganz so bequem ist wie eine Decke.

Warmen Decken sorgen für Gemütlichkeit. Foto: AdobeStock, Deagreez

Isomatten oder Teppich
Im Winter kann der Fußboden des Reisemobils schon mal ziemlich eisig werden, da die Kälte durch den Boden dringt. Gegen die Fußkälte helfen Isomatten oder ein Teppich aus dem Baumarkt. Im Notfall kann man auch einen Heizlüfter verwenden, allerdings sind diese echte Stromfresser und sollten mit Bedacht eingesetzt werden.

Thermomatte
Auch an Fenstern und Türen kann die Kälte ins Fahrzeuginnere des Wohnmobils dringen. Am besten hilft eine Thermomatte oder Thermofolie, die man an den Öffnungen befestigt. Bei Teilintegrierten Wohnmobilen kühlt vor allem das Fahrerhaus oft aus. Um sich vor der Kälte zu schützen, kann man einen Thermovorhang zwischen Fahrerkabine und Wohnbereich hängen. Noch mehr Schutz bietet eine zusätzliche Fußraumisolierung im Fahrerbereich. Um das Eindringen von Kälte oder Schnee zu verhindern, ist ein Vorzelt die Lösung.  Es schützt das Wohnmobil bei Minusgraden vor einem zu starken Wärmeverlust.

Vorzelt
Vorzelte sind eine Sache für sich. Sie sind zwar aufwendig aufzubauen, was gerade beim häufigen Wechseln des Stellplatzes nerven kann. Allerdings bieten sie im Winter einen hervorragenden Puffer gegen die Kälte. Außerdem eignen sie sich ideal dazu, nasse Schuhe, Wäsche, Skier oder andere Ausrüstung aufzubewahren, die nicht unbedingt in den Wohnbereich gehören. Wer länger an einem Standort bleibt, sollte das Vorzelt zusätzlich mit einem Zeltteppich oder einem Vorzeltboden aus Kunststoff auslegen und so vor Bodenkälte schützen.

Ein Vorzelt hält die Kälte vom Eingang fern. Foto: Werksfoto Dometic

Stützplatten
Steht das Fahrzeug auf einem Campingplatz im Schnee, kann es sein, dass die Reifen einsinken. Vor allem bei Tauwetter im Matsch. Um das zu verhindern, platziert man am besten Anfahrhilfen, Stützplatten oder Holzbretter unter den Reifen. Dabei gilt: Je breiter und griffiger die Platte, desto besser. Auf sehr unebenen Plätzen kann es auch Sinn machen, Auffahrkeile zu verwenden, um die Unebenheiten auszugleichen.

Tee und Schokolade
Wenn es draußen kalt ist, ist es umso wichtiger, sich selbst von innen warm zu halten. Dabei haben sich warmer Tee und heiße Schokolade bewährt, denn sie lassen sich leicht und schnell mit dem Gaskocher zubereiten. Man sollte also einen ausreichenden Vorrat von beidem mitnehmen. So wärmt sich am besten nach dem winterlichen Ausflug schnell wieder auf.

Eine heiße Schokolade weckt die Lebensgeister. Foto: c/o Pixabay, RitaE

Eimer
Normale Wassertanks frieren bei niedrigen Temperaturen häufig zu, da die Öffnungen sehr klein sind. Für das Grauwasser sollte man deshalb lieber einen Eimer oder eine Wanne verwenden und diese unter den Auslauf stellen. Wenn es richtig kalt wird, empfiehlt es sich außerdem, den Ablassschieber dauerhaft geöffnet zu lassen und den Wasserbehälter permanent unterzustellen.

Weitere nützliche Gegenstände und Zubehör zum Wintercamping

Die obigen Gegenstände sind essenziell – man sollte sie also auf jeden Fall dabeihaben, wenn man im Winter campt. Daneben gibt es aber noch eine ganze Menge weiteres nützliches Camping-Zubehör, das je nach Vorlieben und Reiseziel Sinn macht.

Die folgende Liste beinhaltet das nützlichste Zubehör:

  • Haartrockner, um Sachen im Notfall von Eis zu befreien und aufzutauen
  • Winterabdeckung für die Lüftungsgitter am Kühlschrank
  • Thermohaube für den Deichselkasten
  • Klappspaten oder Schneeschaufel zum Schneeschippen
  • Leiter, um Schnee und Eis auf dem Dach oder vom Vorzelt zu entfernen
  • Besen
  • Eiskratzer, um Scheiben freizukratzen
  • Heizbänder zum Enteisen der Wasserleitung
  • Fußabtreter für den Außenbereich
  • Bodenschürzen, um sich vor kaltem Luftzug im Vorzelt zu schützen
  • Verlängerung des Kamins, damit die Abluft auch bei höherer Schneedecke entweichen kann
  • Stirnlampen für Licht in der Dämmerung und im Dunkeln
  • Dicke Arbeitshandschuhe, am besten gefüttert, für Kettenmontage oder zum Entfernen von Schnee am Auto

Hier zum downloaden: Checkliste-Wintercamping-Ausrüstung. Illustration: Pincamp/ADAC


Alle Artikel, die für ein unbeschwertes Wintercampen nötig sind, gibt’s in unserem Verkaufsraum in Saarbrücken oder in unserem Online-Shop auf www.wohnwagen-vogt.de.

 Text: Selim Baykara, Volker Ammann, Titelfoto: Volker Ammann

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Selim Baykara und Pincamp für die freundliche Unterstützung. Geeignete Wintercampingplätze finden Sie auf www.pincamp.de und können diese auch gleich buchen.

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