Deutschlands südlichste Großstadt – Freiburg im Breisgau 

Deutschlands südlichste Großstadt – Freiburg im Breisgau 

29. Februar 2024 / Erlebniswelt, Februar 2024
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Städtereise

Münsterplatz und Münster in Abendstimmung. Foto: ©BlackForestDrone

Deutschlands südlichste Großstadt –
Freiburg im Breisgau 

 

Die Figuren am Freiburger Münster sollen das Böse vom Münster fernhalten. Foto: ©Pixabay, Ili
Freiburg kann auch Modern, wie die neue Bibliothek der Universität beweist. Foto: ©FWTM, Antal
Die Herz- Jesu- Kirche ist wirklich eine schöne gotische, katholische Kirche quasi hinter dem Hauptbahnhof. Foto: ©Pixabay, Viola
Martinskirche mit den typischen Freiburger Bächle. Foto: ©FWTM, Erich Spiegelhalter
Die Goldschmiede in der Gerberau. Foto: ©Pixabay, Ilo
Pavillon im Seepark. Foto: ©Pixabay, 10015389

Die Schwarzwaldhauptstadt hat viel zu bieten – ganz gleich, ob Sie sich bei einem Bummel in der historischen Altstadt für die Kultur und Geschichte der Stadt begeistern, in einem der vielen Cafés und gemütlichen Kneipen verweilen oder sich von der badischen Küche und Gastlichkeit verwöhnen lassen. Um einen ersten Eindruck dieser geschichtsträchtigen Großstadt zu bekommen, bietet es sich an, die Sehenswürdigkeiten der historischen Altstadt anzuschauen und sich mit der Stadtgeschichte und dem berühmten mediterranen Flair der Stadt vertraut zu machen.

Stadtrundgang

Da ich aus der Gegend komme, Stadt und Umland ziemlich gut kenne, habe ich eine kleine Sightseeing-Tour durch die wunderschöne Freiburger Innenstadt zusammengestellt. Also – machen wir uns auf, zu einem Stadtrundgang um das „Freiburg Gefühl“ selbst zu erleben. Die circa drei Kilometer lange Route führt uns durch die Altstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. Unsere Tour beginnt und endet am Münster, auf dem Münsterplatz. Die Freiburger nennen das Münster „Unserer lieben Frau“ und meinten damit die Jungfrau Maria. Sie ist in der Mitte über den beiden Türen zu sehen. Zu jeder der vielen anderen Figuren in der Vorhalle gibt es Geschichten aus der Bibel. Für den Bau des Münsters haben die Freiburger viele Jahrhunderte gebraucht. Das Münster ist ungefähr so lang wie sein Turm hoch ist: 116 m. Wer durch‘s Münster nach vorn zum Altar geht, sieht die schönen, alten Fenster. Und alle erzählen eine Geschichte, denn der Münsterbau wurde von den Freiburger Bürgern bezahlt. Dafür durften die Handwerker ihre Zeichen einarbeiten: Zum Beispiel Stiefel für die Schuster oder eine Schere für die Schneider. Im Münster gibt es vier Orgeln, die von einer einzigen Person gespielt werden können. Auf den Turm führen 209 Stufen bis zur Türmerstube. Wer dann noch mal 56 Stufen hochsteigt, landet auf einer achteckigen Aussichtsplattform. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick hinüber nach Frankreich und weit in den Schwarzwald. Eine weitere Treppe führt die 36 Stufen hoch zu den Glocken. Die älteste Glocke heißt „Hosanna“ und wird immer freitags um 11 Uhr geläutet. An den Außenwänden des Münsters sieht man viele Figuren, die an Monster erinnern. Sie sollen das Böse vom Münster fernhalten! Es sind Wasserspeier, die das Regenwasser ableiten. Eine dieser Figuren zeigt mit entblößtem Hintern Richtung Erzbischöfliches Palais. Diese Provokation resultierte aus dem Umstand, dass die Kirche den Handwerkern ihre Rechnungen nicht bezahlte.

Auf dem Münsterplatz, ist – außer sonntags – bis mittags Markt. Hier gibt es leckeres Obst, Gemüse, Käse, Brot und Fleisch von den Bauern, die in der Region rund um Freiburg leben. Viele Besucher kommen hierher, weil sie eine „Lange Rote“, die „Münsterwurscht“ im „Weckle“ essen wollen. Weckle nennt man im Südbadischen die Brötchen. Vom Münsterplatz aus laufen wir durch die Marktgasse zur Kaiser-Josef-Straße, der „Kajo“, Freiburgs große Einkaufsstraße. Der Name kommt von Kaiser Joseph, dem Ur-Ur-Uronkel von Kaiser Franz aus Österreich, der mit Sissi verheiratet war. Auf der autofreien Kajo gibt es viele Cafés, Geschäfte und (leider nicht mehr so viele) Kaufhäuser. Wir überqueren die Kajo und biegen in die Franziskanerstraße ein. Dort steht auf der rechten Seite das „Haus zum Walfisch“, wo früher Erasmus von Rotterdam wohnte. Wie viele andere auch, wurde er in Basel wegen seines Glaubens verfolgt, in Freiburg war er sicher. Weiter Richtung Rathausplatz befindet sich auf der linken Seite die Sankt Martinskirche.

Freiburg hat viele Rathäuser. Wir sehen rechts das Alte und links das Neue Rathaus. Eigentlich sehen beide gleich alt aus. Beide wurden im Krieg zerstört und neu aufgebaut. Im Neuen Rathaus heiraten gerne die Brautpaare, weil es so schöne Foto-Motive gibt. Mittags kurz vor 12 Uhr läutet ein Glockenspiel. Nebenan im Alten Rathaus ist die Touristen-Info und eine barrierefreie „Toilette für Alle“.  Auf dem Boden vor den Rathäusern sieht man Zahlen im Pflaster: 1120 ist Freiburg gegründet worden. Die Zahlen sehen aus wie ein Mosaik aus Steinen. Die Steine sind Rheinkiesel, die man in der Mitte quer durchgeschnitten hat und damit den Boden gepflastert. Die anderen Stein-Mosaikbilder stellen die Partnerstädte von Freiburg dar. Am Rathausplatz fließt eines der vielen Freiburger „Bächle“ vorbei. Das sind kleine Wasserkanäle in der Altstadt, die unter anderem die Stadt so sauber halten. In Freiburg sag man: „Wer aus Versehen hineintritt, heiratet eine Freiburgerin oder einen Freiburger“. Der Brunnen gegenüber dem Rathaus zeigt Bertold Schwarz. Von ihm glauben viele, er hätte das Schwarz- oder Schießpulver erfunden. Doch das stimmt nicht ganz – die Chinesen hatten es nämlich schon viel früher hergestellt.

Rechts durch die Eisenbahnstraße spazieren wir durch den Colombi-Park hinunter zum Colombi-Schlössle, dass jetzt ein Archäologisches Museum ist. Darin wird gezeigt, wie Steinzeitmenschen oder Römer hier früher lebten. Weiter geradeaus kommen wir zum Platz der „Alten Synagoge“. Die eigentliche Synagoge haben die Nazis unter Hitler zerstört. Heute erinnert ein Brunnen in Form der ehemaligen Synagoge daran. Gegenüber sieht man das Freiburger Theater und die gläserne Fassade der Bibliothek der Universität. Durch die Bertoldstraße gehen wir Richtung Bertoldsbrunnen und biegen bei der Buchhandlung Rombach rechts ab. Jetzt kommen wir ins Universitäts- und Studentenviertel. In Freiburg studieren über 30.000 junge Leute, bei knapp 220.000 Einwohner, in Uni und Hochschulen. Durch die Universitätsstraße mit ihren vielen Cafés und Kneipen gelangen wir zum „Bermudadreieck“, wo wir die Kaiser-Josef-Straße überqueren und durchs Martinstor laufen. Dieses Tor war früher Teil der Stadtmauer und wird heute von den Einheimischen „McDonalds-Tor“ genannt, weil ein gleichnamiges Fast-Food-Restaurant sich in dem Gebäude befindet.

Am Turm ist ein Schild angebracht, das an die Hexenverbrennungen in Freiburg erinnert. Durchs kleine Martinsgässle auf der gegenüberliegenden Seite geht es zur Freiburger Markthalle, auch „Fressgässle“ genannt. Dort kann man Spezialitäten aus aller Welt probieren. Wir nutzen das Angebot zu einer Mittagspause und lassen uns brasilianisches Gericht schmecken.

Durch die Gerberau gelangen wir zum Augustinerplatz. Der Platz wurde nach dem Kloster benannt, das hier früher stand und heute das Augustinermuseum beherbergt. Wir sehen rechts ein altes Stück Stadtmauer, in der sich ein barrierefreies WC befindet. Ein Stück weiter ist das heutige Brauhaus und der Biergarten der einstigen Brauerei Feierling. Hinter dem Biergarten befindet sich die Alemannische Bühne, ein Theater in dem, für jedermann verständlich, in alemannischer Sprache gespielt wird.

Wir sind jetzt auf der Insel, ein Viertel, dass manche „Klein-Venedig“ nennen und indem früher die Gerber lebten. Für ihr Gewerbe brauchten sie viel Wasser, welches sie dem Bach, der hier fließt, entnahmen.  Im Wasser, das von dem Fluss Dreisam abgeleitet wird, kann man ein Krokodil aus Stein bestaunen. Früher hat man die Wasserkraft auch benutzt, um Mühlen damit anzutreiben. Zum Beispiel die Ölmühle, gegenüber dem Mundart-Theater. Hier wurde Raps gemahlen, bis daraus Öl wurde.  Am Ausgang der Insel kommen wir zum Schwabentor. Der Legende nach erhielt das Tor seinen Namen von einem schwäbischen Kaufmann, der vor Freiburger Bürgern damit prahlte, so viel Geld zu haben, dass er das Tor kaufen zu könne. Dem Vorhaben des schwäbischen Angebers machte jedoch seine Frau einen Strich durch die Rechnung. Sie hat die Goldstücke, die der Kaufmann in seinem Jauchewagen versteckt hatte, einfach durch Jauche ersetzt. So kam der Schwabe dann nichts ahnend in Freiburg an und machte sich zum Gespött der Leute.

Gegenüber des Schwabentors kommen wir, meiner Meinung nach, in die schönste Gasse Freiburgs – die Konviktstraße. Wir laufen durch diese romantische Gasse bis zur „Wolfshöhle“, einem Restaurant der gehobenen Klasse. Dort biegen wir links ab, überqueren die Herrenstraße und laufen durch die Schusterstraße bis zur Buttergasse.  Dieser enge Durchgang bringt uns wieder zurück zum Münsterplatz. Rund um den Münsterplatz befinden zahlreiche historische Gebäude: Die „Alte Wache“. Früher haben hier Wachsoldaten auf die Stadt aufgepasst, jetzt ist es das Haus des badischen Weins. Man kann darin alle Weinsorten probieren, die in der Region wachsen. Das „Historische Kaufhaus“, das besonders hübsch verziert ist. Die Figuren und die bunten Wappen zeigen die österreichischen Herrscher von damals. In dem Haus mussten damals die ankommenden Händler ihre Waren besteuern lassen – daher auch der Name „Kornhaus“. Nebenan und in vielen anderen Altstadt-Restaurants kann man typische Badische Spezialitäten essen. Das sind zum Beispiel Schäufele, also geräucherte Schweineschulter, Kartoffelsalat oder Bibiliskäs – eine Spezialität aus Quark. Das Hotel und Restaurant „Zum roten Bären“, das 1387 erstmals urkundlich erwähnt wurde und somit zu den ältesten Gasthäusern Deutschlands gehört. Nach dem Rundgang durch die Altstadt Freiburgs, gönnen wir uns noch in einem der vielen Biergärten ein badisches Viertele „Roten“ oder ein kühles Bier.

Freiburg hat aber weit mehr zu bieten als das Münster und die schöne Altstadt. Zum Beispiel ist Freiburg Deutschlands erste Green City mit vielen nachhaltigen Bauten, zum Beispiel dem Green City Hotel Vauban. Ein Highlight ist auch der 300 Meter lange 300 Meter lange Solarradweg am Messegelände. Mit dem Neubau der Universitätsbibliothek zeigt Freiburg aber auch, dass es modern ist. Das in den 1970er-Jahren errichtete Bibliotheksgebäude musste zur Reduzierung der Betriebskosten energetisch-technisch saniert werden. Die Bibliothek bildet zusammen mit dem Stadttheater und den Kollegiengebäuden I und II das kulturelle Zentrum der Stadt. Die fast schwarze, dreidimensional gefaltete prismatische Form setzt sich deutlich von den Nachbargebäuden ab und spiegelt diese bruchstückhaft wider.

Aber auch im Umland gibt es einiges zu entdecken. Der Freiburger Schlossberg, ein Muss, lädt mit seinen fantastischen Aussichten auf die Stadt und das Rheintal, den Spuren einer bewegten Geschichte und einer ausgezeichneten Gastronomie zum Wandern, Entdecken und Verweilen ein. Hinauf kommt man entweder zu Fuß oder mit der Schlossbergbahn vom Stadtgarten aus. Von hier führt eine Rund-Wandertour bis zum Ausflugsort St. Ottilien. Die Rundtour führt vom Stadtgarten über den Bereich des ehemaligen Oberen Schlosses bis nach St. Ottilien und auf dem Weg zurück in Richtung Innenstadt vorbei am Unteren Schloss, dem Kanonenplatz und den Mez’schen Gärten.

Neben dem Stadtgarten ist der Seepark eine der beliebtesten Grünanlagen innerhalb des Stadtgebiets Freiburgs und bietet mit dem See, den man bequem umrunden kann, Restaurants, einem Schwimmbad, Spielplätzen und einer Minigolfanlage Naherholung für Jung und Alt. Und nicht zu vergessen – die Dreieckswiese an der Dreisam. Hier, unterhalb der Sandfangbrücke wird die Badefläche breiter, man ist nicht ganz für sich, dafür wird das Szenario etwas bunter. Die ebenen Liegeflächen auf dem grünen Rasen sind ebenfalls großzügiger und es gibt obendrein einen Fitness-Parcours und eine Slackline-Anlage.

Text: Volker Ammann, Quelle: Visit Freiburg, Titelbild:©BlackForestDrone

Weitere Infos zu Freiburg und seinen Sehenswürdigkeiten: www.visit.freiburg.de

Campingplätze in Freiburg

Camping & Gästezimmer am Möslepark in Freiburg
Waldseestraße 77
79117 Freiburg im Breisgau
Telefon. +49 (0) 761 767 9333
E-Mail: info@camping-freiburg.com
www.camping-freiburg.com

 Campingplatz Tunisee GmbH
Seestraße 30
79108 Freiburg
Telefon +49(0)7665-2249
E-Mail: info@tunisee.de
www.tunisee.de

Breisgau-Camping Silbersee
Seestraße 20 – 22
D – 79108 Freiburg-Hochdorf
Telefon: +49 7665 / 23 46
E-Mail: info@camping-freiburg.net  
www.camping-freiburg.net

 Camping Hirzberg
Kartäuserstrasse 99
79104 Freiburg
Telefon: 0761 35054
E-Mail: anfrage@freiburg-camping.de
www.freiburg-camping.de

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