Gibt es genug Gas fürs Wohnmobil?

Gibt es genug Gas fürs Wohnmobil?

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Fotomontage: Volker Ammann

Gibt es genug Gas fürs Wohnmobil?

Sind bei der Wintertour mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen kalte Füße zu befürchten? Die gute Nachricht zuerst: Flüssiggas aus Propan und Butan für Camper ist nach Branchenangaben in Deutschland keine Mangelware.

Die Nachfrage nach Flüssiggas sei zwar gestiegen, nicht zuletzt wegen des anhaltenden Trends zum mobilen Reisen, so der Deutscher Verband Flüssiggas, Berlin. „Dass Flüssiggasflaschen im Handel knapp würden, sei aber bisher nicht zu beobachten“, teilte der Verband mit. Da aber die Gefahr besteht, dass es zu Hamsterkäufen kommt, gingen nach Angaben des Abfüllers Propan Rheingas, einige Anbieter dazu über, Gasflaschen nur noch im Austausch gegen entsprechendes Leergut herauszugeben. „Es gibt auch keinen Grund, Flüssiggasflaschen zu horten, weil die Versorgung in Deutschland dauerhaft gesichert ist“, so der Verband weiter.

Campinggas kommt nicht aus Russland
Liquefied Petroleum Gas (LPG), nicht zu verwechseln mit dem als Ersatz für ausbleibende Erdgaslieferungen verflüssigten Erdgas (LNG), wird aus deutschen Raffinerien, EU-Ländern, Skandinavien und den USA bezogen. Und hier gibt es keine Lieferengpässe. Als einer der größten Lieferanten weist Tyczka Energy darauf hin, dass sein Flüssiggas direkt aus der Nordsee stammt und über Belgien und die Niederlande nach Deutschland gelang. Deshalb macht Horten auch keinen Sinn, egal ob Leih- oder Kaufflaschen. Im Gegenteil: Horten ist ein Preistreiber für Flaschengas. Die Gasflaschen sollten, auch aus Kostengründen, regelmäßig im Umlauf sein. Denn Gasflaschen müssen alle zehn Jahre überprüft werden. Wird eine Flasche in der Zeit nur einmal gefüllt, müsse die gesamte Prüfgebühr auf eine Füllung umgelegt werden. Wird die Flasche in derselben Zeit 20-mal gefüllt, sei es nur 1/20, argumentiert der Verband.

Kann man sich das Heizen im Wohnmobil noch leisten?
Die gestiegene Nachfrage ist Hauptgrund dafür, dass die Preise für Flaschengas enorm gestiegen sind. Kostete die Füllung einer Elf-Kilogramm-Flasche im Sommer 2021 durchschnittlich knapp 20 Euro, ist der Preis innerhalb eines Jahres für Propangas um etwa 25 Prozent auf derzeit rund 25 Euro je Füllung gestiegen. Im Sommer lagen die Preise sogar bis zu 38 Euro pro Füllung, der Tausch von Aluflaschen gleicher Größe schlug teils mit mehr als 40 Euro zu Buche. Zehn Prozent mehr, wurde für die kleinere Fünf-Kilo-Stahlflasche veranschlagt.
Bei den gestiegenen Preisen lohnt es sich, den Verbrauch von Flüssiggas im Wohnmobil oder Wohnwagen sinnvoll einzuschränken. Es stellt sich die Frage, ob die Heizung bei Abwesenheit unbedingt mit voller Kraft laufen muss. Beim Kochen beschleunigt ein passender Deckel das Erhitzen und spart so auch Gas. Und mit einer molligen Decke über den Beinen, lässt es sich auch bequem und warm fernsehen. Mit diesen und weiteren Maßnahmen kann man selbst dazu beitragen, den Gasverbrauch deutlich zu reduzieren.

Strom als Alternative ist ebenfalls teuer
Kochplatten und Heizlüfter lassen sich auf Stell- und Campingplätzen auch über Landstrom betreiben. Doch die dortigen Kilowatt-Preise steigen gegenwärtig aber ebenso rasant wie beim heimischen Stromanbieter. Attraktiver kann deshalb eine autarke Stromversorgung sein. Rein wirtschaftlich betrachtet, rechnen sich Solaranlage, große Batteriekapazität und Wechselrichter rechnen aber erst auf lange Sicht. Da die Energiepreise aber auf lange Sicht weit über dem Niveau vor der Ukraine-Krise bleiben dürften, ist die Anschaffung der eigenen Stromversorgung auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Text: Volker Ammann, Titelfoto: Volker Ammann

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