Auf der großen Panoramaroute von Oslo bis zum Polarkreis

Auf der großen Panoramaroute von Oslo bis zum Polarkreis

29. April 2024 / April 2024, Erlebniswelt
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Tourtipp

Lofoten. Foto: ©AdobeStock, Photofex

Auf der großen Panoramaroute
von Oslo bis zum Polarkreis

Tourkarte. Illustration: ©Pincamp
Tourkarte. Illustration: ©Pincamp
Vøringfossen. Foto: ©AdobeStock, Luis
Vøringfossen. Foto: ©AdobeStock, Luis
Atlantikstraße. Foto: ©AdobeStock, Studedal
Atlantikstraße. Foto: ©AdobeStock, Studedal
Ideal zum Abschalten und Erholen auf dem Weg nach Norden. Foto: ©AdobeStock, Andrei Armiagov
Ideal zum Abschalten und Erholen auf dem Weg nach Norden. Foto: ©AdobeStock, Andrei Armiagov
Olden ist ein kleines Dorf an der Mündung des Oldeelva in Sogn og Fjordane. Foto: ©AdobeStock, Travel Faery
Olden ist ein kleines Dorf an der Mündung des Oldeelva in Sogn og Fjordane. Foto: ©AdobeStock, Travel Faery

Spektakuläre Naturlandschaften zwischen Bergen, Fjorden und Meer, dazu einige der schönsten Ferienstraßen, die Norwegen für Camper zu bieten hat: In diesem Artikel stellen wir eine große Panoramaroute vor, auf der man einmal komplett von Süd nach Nord durch Norwegen fährt und viele der berühmtesten Highlights des Landes in einem einzigen Trip kennenlernt.

Norwegen ist ein echtes Traumland für Camper und steht bei vielen auf der Liste an Reiseländern, die man einmal im Leben auf einem langen Roadtrip erkunden muss. Die gute Nachricht: Norwegen bringt alle Zutaten dafür mit. Die Landschaften sind fantastisch abwechslungsreich und reichen von schneebedeckten Bergen über endlose Wälder und zerklüftete Fjorde. Außerdem sind die schönsten Naturlandschaften Norwegens mit einem guten, modernen Straßennetz bestens erschlossen.

In diesem Artikel stellen wir eine komplette Route für Selbstfahrer vor, die in der Hauptstadt Oslo startet und bis nach Tromsø zum Polarkreis führt – quasi einmal komplett durch Norwegen. Dafür haben wir einige der schönsten Panoramastraßen Norwegens zu einer einzigen großen Route verbunden. Insgesamt gibt es in Norwegen 18 solcher Landschaftsrouten, die eigens für Touristen eingerichtet wurden. Die spektakulärsten davon lernt man auf unserer Route kennen – diese Strecken zählen zu den schönsten Straßen in ganz Europa!

Große Panoramatour durch Norwegen: Wichtige Informationen für Camper

Die hier vorgestellte Tour ist relativ lang, ca. 2.500 Kilometer, wenn man alle Panoramastraßen mitnehmen und nicht nur so schnell wie möglich von A nach B kommen will. Für die gesamte Tour wäre also ein kompletter mehrwöchiger Urlaub zwischen fünf bis sechs Wochen empfehlenswert. Eventuell sogar länger, wenn man unterwegs Zwischenstopps zum Sightseeing und Wandern einlegen will – und das lohnt sich!

Natürlich haben nicht alle so viel Zeit. Das ist aber auch kein Problem. Je nach verfügbaren Urlaubstagen kann man auch nur einzelne Abschnitte der gesamten Strecke fahren. Empfehlenswert sind beispielsweise die folgenden Strecken:

  • Oslo – Bergen durch die Hardangervidda
  • Bergen – Trondheim mit Geirangerjord, Trollstigen und Atlantikstraße
  • Helgelandskysten von Holm nach Godøystraumen
  • Über die Lofoten, Andøya und Senja von Bodø nach Tromsø

Unser Tipp: Nicht zu viel für einen einzigen Urlaub vornehmen. Die Straßen in Norwegen sind gut, aber die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 80 km/h. Dazu kommen eventuelle Wartezeiten an den Fähren (siehe unten). 200 Kilometer pro Tag sind ein guter Richtwert. Auf die 2.500 Kilometer gerechnet entspricht das zwar nur etwa 13 Tagen – allerdings reine Fahrzeit. Da sich an vielen Orten Tagesausflüge anbieten und man schließlich auch mal anhalten will, wenn es schön ist, sollte man besser großzügig planen.

Freistehen, Maut und Fähren

In Norwegen sind viele Straßen mautpflichtig, auch auf der hier vorgestellten Route. Man erkennt die Mautstationen an einem blauen Schild mit einem Kamerasymbol und der Bezeichnung „Kr“ für norwegische Kronen. An den Stationen wird das Fahrzeugkennzeichen elektronisch erfasst. Die Rechnung dafür erhaltet ihr später per Post. Bezahlt werden kann auch online mit Kreditkarte.

Ein weiterer Punkt, mit dem alle Autofahrer in Norwegen früher oder später in Berührung kommen, sind die Fähren. Auch hier wird das Nummernschild des Fahrzeugs gescannt. Bezahlt werden kann mit Karte oder Bargeld direkt auf der Fähre. Wenn man mehrere Fähren nutzt, kann es Sinn machen sich vorher für „AutoPass Ferjekort“ anzumelden. Damit kann man bis zu 50 % des Preises pro Überfahrt sparen.

Freistehen mit dem Wohnmobil ist in Norwegen einfacher möglich als in Mitteleuropa. Es ist jedoch nicht erlaubt, in Naturschutzgebieten oder auf Privatgrundstücken zu campen. Auch auf den Mautstraßen ist parken häufig nicht erlaubt.  Das bekannte skandinavische „Jedermannsrecht“ gilt ausschließlich für nicht motorisierte Camper. Auf vielen öffentlichen Parkplätzen und Straßenrastplätzen wird Freistehen aber toleriert. Man sollte hier immer die entsprechenden Hinweisschilder beachten.

Von Oslo in die wilde Hardangervidda

Start der großen Tour ist die norwegische Hauptstadt Oslo, die sich natürlich auch gut für einen kurzen Städtetrip anbietet, bevor es losgeht. Ein guter Campingplatz als Basis für die Erkundung ist das Topcamp Bogstad – hier hat man auch direkt eine Bushaltestelle am Platz. In Oslo können noch die letzten Besorgungen gemacht werden. Anschließend verlassen wir die Stadt in Richtung Bergen.

Für die Strecke zwischen Oslo und Bergen gibt es mehrere Routen. Wir empfehlen die Fahrt über die eindrucksvolle Hochebene der Hardangervidda. Das ist gleich zum Start eine schöne Panoramastraße mit tollen Landschaftseindrücken. Die Strecke führt zunächst über Gol und dann den bekannten Skiort Geilo. Ein Zwischenstopp empfiehlt sich in in Eidfjord. Hier sollte man sich den 182 Meter hohen Wasserfall „Vøringsfossen“ anschauen – ein wahrhaft spektakulärer Anblick.

Ein weiteres Highlight ist die anschließende Fahrt über die Hardangerbrücke, Norwegens längste Hängebrücke, die sich majestätisch über den Hardangerfjord streckt. Danach geht es weiter nach Bergen an der Südwestküste. Die von Fjorden und Bergen umgebene „heimliche Haupstadt Norwegens“ lohnt einen auf jeden Fall einen Besuch. Ein schöner Campingplatz im Umland ist das Lone Camping

Geirangerfjord, Adlerweg und Trollstigen: 3 Top-Highlights in Norwegen

Weiter geht es durch wunderschöne raue Küstenlandschaften auf der großen Europastraße E39 Richtung Norden nach Geiranger. Auf diesem Abschnitt müssen mindestens zwei Autofähren benutzt werden. Vor Geiranger kann man in Stryn auf die Reichstraße 15, die sogenannte „Geirangerstraße“ abbiegen, die an mehreren malerischen Gebirgsseen vorbeiführt. Alternativ kann man in Hellesylt die Autofähre über den Geirangerfjord nehmen. Beide Optionen haben ihren Reiz. Auf der Straße kommt man an dem berühmten Aussichtspunkt „Flydalsjuvet“ vorbei.

Der von schneebedeckten Gipfeln umgebene Geirangerfjord mit seinen Wasserfällen und dichtbewaldeten Berghängen zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe und ist eine der größten Attraktionen des Landes für Naturliebhaber. Hier lohnt sich also auf jeden Fall ein Aufenthalt, vor allem da es viele Wandermöglichkeiten gibt. Ein guter Campingplatz direkt an den Wegen ist das Camping Geiranger. Direkt hinter Geiranger folgt dann mit den Haarnadelkurven der berühmten „Aderstraße“ das nächste Highlight. Der Anstieg vom Geirangerfjord nach Norden zählt zu den landschaftlich eindrucksvollsten Panoramastraßen Norwegens.

In Eidsal steht eine weitere Fährfahrt an. Weiter nördlich folgt dann mit dem berühmten „Trollstigen“ und seinen 11 Haarnadelkurven gleich die nächste spektakuläre Landschaftsroute. Ein guter Ort für einen Zwischenstopp ist Åndalsnes am Romsdalsfjord, die „Bergsteigerhauptstadt“ Norwegens. Hier gibt es jede Mege tolle Wandermöglichkeiten, unter anderem auf dem imposanten Berggrat „Romsdalseggen“ – das ist eine der bekanntesten Bergtouren Norwegens mit unglaublichen Tiefblicken. Campingplatz-Tipp:  Åndalsnes Camping.

Die Atlantikstraße: Schönste Panoramastraße Norwegens

Weiter geht es nach Molde, einer sympathischen kleinen Fjordstadt. Von hier aus weiter nach Bud. Hier startet dann die Atlantikstraße „Atlanterhavsvegen“, die regelmäßig in Listen mit den schönsten Panoramastrecken der Welt auftaucht. Zu Recht: Die spektakuläre Küstenstraße nach Kårvåg führt über sieben Brücken immer entlang der rauen Küste der „Hustadvika“ mit ihren Holmen und Schären und ist ein unvergessliches Erlebnis.  Auch der folgende Abschnitt nach Kristiansund und weiter nach Trondheim ist landschaftlich sehr reizvoll.

Von Trondheim empfehlen wir, zunächst auf der Europastraße E6 nach Holm weiterzufahren. Hier bietet es sich dann an, die Hauptroute zu verlassen und auf die Landschaftsroute „Helgelandskysten“ zu wechseln. Das ist mit knapp 430 Km die längste Landschaftsroute Norwegens, sie bietet durchweg tolle Ausblicke auf vergletscherte Berge, Fjorde und die Schäreninseln vor der Küste. Auf der Strecke fallen sechs Fährüberfahrten an – deshalb sollte man hier ausreichend Zeit einplanen. Zwischen Jektvik und Kilboghamn überquert man schließlich den Polarkreis auf 66° nördlicher Breite.

Unterwegs lohnt sich auf jeden Fall ein Zwischenstopp am „Saltstraumen“, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt. Hier gibt es mit dem PlusCamp Saltstraumen auch gleich einen schönen Campingplatz. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Wanderung zum Svartisen-Gletscher, dem zweitlängsten Gletscher Norwegens. In Holandsvika gibt es Shuttleboote, die mit dem Boot über den Holandsfjord übersetzen. Hier findet man auch Tourenanbieter. Zur Gletscherzunge kann man aber auch auf eigene Faust wandern.

Über die Lofoten und Senja zum Polarkreis

Nach dem Helgelandskysten landet man schließlich in dem Städtchen Bodø. Hier gibt es zwei Möglichkeiten für die Weiterfahrt: Entweder direkt über die Europastraße E6 nach Narvik und von dort nach Tromsø. Länger aber deutlich schöner ist der Umweg über die faszinierende Inselwelt der Lofoten, Andøya und Senja. Allein für diesen Abstecher könnte man aber bereits mindestens zwei Wochen einplanen. Es lohnt sich also, den folgenden Abschnitt auch als eigenständige Tour zu planen.

Von Bodø setzt man zunächst mit der Fähre nach Sørvågen über. Ab hier folgt man dann der Landschaftsroute, die überwiegend auf der E10 verläuft und durchweg einzigartige Natur bietet: schneeweiße Strände, die an die Südsee erinnern, wenn da nicht die schneebedeckten Felsenberge wären. Dazwischen immer wieder kleine Fischerdörfer – einfach nur herrlich. In Gullesfjord empfiehlt es sich, die E10 zu verlassen und auf der Reichsstraße 82 entlang der Küste bis nach Bjørnskinn zu fahren. Hier startet dann eine weitere großartige Landschaftsroute, die einmal längs über die ruhige Insel Andøya führt.

In Andenes im Norden von Andøya nimmt man die Fähre nach Gryllefjord auf der Insel Senja. Senja ist landschaftlich ähnlich faszinierend wie die Lofoten – Polarberge über weißen Südseestränden am kristallklaren, eiskalten Wasser des Nordmeers– aber noch nicht ganz so bekannt. Die rund 200 Kilometer lange Etappe von Gryllefjord nach Tromsø führt meist entlang der Küste bis nach Botnhamn und ist nochmal ein echtes Highlight zum Schluss. Großartig ist hier die Fahrt über die vielen kunstvoll angelegten Brücken. In Botnhamn nimmt man die Fähre nach Brensholmen. Danach ist es dann nur noch ein Katzensprung bis nach Tromsø, wo im Tromsø Lodge & Camping eine echte Traumtour zu Ende geht.

Text: Selim Baykara, Pincamp, Titelbild: ©AdobeStock, Photofex

Wir bedanken uns bei Selim Baykara und Pincamp für die freundliche Unterstützung. Auf www.pincamp.de finden Sie den passenden Campingplatz für Ihren Urlaub und können ihn auch gleich buchen.

Quelle: ©Pincamp

Norwegen: Einreise mit Hund

Da Norwegen nicht zur EU gehört, unterscheiden sich die Vorschriften punktuell. Dabei kann es auch hin und wieder zu Veränderungen kommen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, prüft regelmäßig die Informationsseite der norwegischen Botschaft.

  • Für die Einreise nach Norwegen müssen die Hunde über einen Heimtierausweis sowie einen Mikrochip verfügen.
  • Der Hund muss ein Tollwutimpfung erhalten haben, die mindestens 21 Tage alt ist. In der Tiergesundheitsbescheinigung beziehungsweise im Heimtierausweis muss die Impfung bei der Einreise nachgewiesen werden.
  • Das Tier muss gegen Bandwurmbefall (Fuchs-Zwergbandwurm, Echinococcus multilocularis) behandelt worden sein. Dabei findet die 28-Tage-Regelung eine Anwendung: „Dann muss der Hund vor der Reise mindestens zweimal im Abstand von maximal 28 Tagen und danach regelmäßig im Abstand von maximal 28 Tagen behandelt werden, solange das Tier nach und von Norwegen reist.“
  • Bei der Einreise sind die Hunde mit den notwendigen Dokumente beim Zoll vorzustellen.

Wichtig: Zudem gibt auch in Norwegen die Einschränkungen, dass nicht alle Hunderassen für die Einreise gestattet sind: Pit Bull Terrier, American Staffordshire Terrier, Fila Brasileiro, Tosa Inu, Dogo Argentino, Tschechoslowakischer Wolfhund, sowie Mischlinge dieser Rassen und Mischlinge zwischen Hund und Wolf.

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